Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
erstickter Stimme fortfuhr: »Aber ach, mein Gwylly, das bedeutet ja, dass du sie nicht allein zum Grimmwall gehen lassen kannst.«
     
    Am nächsten Morgen ritten Gwylly und Faeril nach einem tränenreichen Abschied auf Schwarzschweif und Flecker nach Süden zur Querlandstraße. Auf ihr würden sie nach Osten bis nach Ardental gelangen.
    Neida und Orith sahen ihnen nach, als sie davonritten. Orith hatte seinen Arm um Neida gelegt, die ihren Kopf gegen seine Brust lehnte. Beide wirkten bestürzt, denn ihr Sohn und seine Geliebte ritten der Gefahr entgegen, jedenfalls glaubten sie dies. Sie standen lange Minuten so da, bis sie den kleinen Bokker und seine Dammian nicht mehr sehen konnten. Dann drehten sich der Mann und die Frau herum und gingen wieder ins Haus zurück, während sich Black auf den Boden legte, mit einem Seufzer die Schnauze auf die Vorderpfoten legte und mit seinen braunen Augen sehnsüchtig in die Richtung blickte, in der Gwylly verschwunden war.

8. Kapitel
     
    REISE NACH ARDEN
     
    Mitt- und Spätsommer, 5E985 [Drei Jahre zuvor]
     
    Den ganzen Morgen über folgten Gwylly und Faeril der Spur eines Karrenweges, der durch die vielen Fahrten in die Steinhöhen - vom Hof und der fernen Straße aus - gegraben worden war. Aber die Radspuren waren jetzt schon schwach und überwuchert. In der Ferne rechts von ihnen lag der Weitimholz, links von ihnen erhoben sich die Signalberge, und vor den Wurrlingen erstreckte sich die Steppe allmählich bis zum Rand des Wilderland, wo die Querlandstraße und dahinter Harth lagen. Sie ritten über diesen langen, flachen Hang, Gwyllys Zuhause im Rücken, die Gesichter dem Unbekannten zugewandt.
    Sie ritten zügig nach Süden und legten nur jede Stunde eine kurze Pause ein, um sich die Beine zu vertreten oder den Ponys ein wenig Hafer zu geben. Gelegentlich machten sie auch an Flüssen halt, damit die Pferde saufen konnten, und füllten ihre Wasserschläuche auf. Sonst aber hielten sie sich nicht lange auf.
    Als es Mittag wurde, kamen sie durch eine flache Senke zwischen den niedrigen Hügeln und bogen nach Osten ab. In der Ferne hoben sich zwei hohe Hügel vor dem Horizont ab. »Beacontor und der Nordhügel«, erklärte Gwylly. »Wir können heute Abend dort lagern, auf einem dieser beiden Hügel.«
    Faeril versuchte, die Entfernung abzuschätzen. »Wie weit sind sie entfernt?«
    »Zwanzig, fünfundzwanzig Meilen«, antwortete Gwylly.
    Faeril nickte. »Nun, Schwarzschweif ist auch schon vierzig Meilen am Tag gegangen, aber nicht jeden Tag. Ich will nicht mehr von ihr verlangen, als sie oder Flecker bewältigen können.«
    »Morgen reiten wir langsamer, meine Dammia«, erwiderte Gwylly. »Zwanzig oder fünfundzwanzig Meilen schaffen sie doch gewiss, oder nicht?«
    Faeril verdrehte sich im Sattel und suchte etwas in ihrer rechten Satteltasche. Schließlich zog sie ein gefaltetes Pergament heraus, das knisterte, als sie es aufschlug. »Die Skizze, die Hopsley in den Steinhöhen gemacht hat, zeigt Beacontor. Arden liegt seiner Schätzung nach etwa zweihundertfünfzig Meilen weiter. Bei fünfundzwanzig Meilen pro Tag brauchen wir zehn Tage bis dahin, elf, wenn wir heute mitrechnen.«
    Gwylly streckte die Hand aus, und Faeril reichte ihm die Skizze. Wieder drehte der Bokker das Pergament unbeholfen herum, als hoffe er, das Geheimnis der geschriebenen Worte auf diese Weise entschlüsseln zu können. Faeril hielt die Hand vor den Mund, um ihr Lächeln zu verbergen. Ich werde noch heute Abend anfangen, ihm Lesen und Schreiben beizubringen, nahm sie sich vor.
    Kurz darauf ritten sie weiter. Es war Sommer, die Tage waren lang. Die Sonne setzte ihren Weg über den Himmel fort, bis sie im Westen langsam versank und die Schatten vor ihnen immer länger wurden. Sie trieben ihre Ponys jedoch weiter nach Osten, im Schritt über die sanft gewellte Steppe. Die Signalberge wichen jetzt im Nordosten zurück, und die Dellinhöhen tauchten im Osten und Süden vor ihnen auf.
    Am späten Nachmittag stießen sie schließlich auf die Querlandstraße. Sie lenkten ihre Pferde auf diesen großen Handelsweg, der von Osten nach Westen führte. Die Straße reichte vom Ryngar-Arm am Westonischen Ozean bis zu ihrem weit entfernten Ende im Westen, verlief über den Crestan-Pass durch den Grimmwall und von dort noch dreihundert Meilen nach Osten, wo sie zur Überlandstraße wurde und sich durch die Reiche weit jenseits des Massivs erstreckte.
    Sie ritten noch fünf Meilen, und als sie an den Hängen des

Weitere Kostenlose Bücher