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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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bist.«
    Faeril lächelte schwach, während der kalte Regen und der düstere Ödwald sie umhüllte und an ihrem Mut saugte.
    Der nächste Tag jedoch war heller. Die Sonne brach endlich durch die Bewölkung, die sich schon bald in weiße Wolken auflöste.
    Am zehnten Tag kamen sie aus dem Ödwald, überquerten den Tumbel über die Ardenfurt und gelangten nach Reil, in ein Land, das die Lian-Elfen Lianion nannten. Die beiden ritten einen Werst oder mehr nach Osten und Norden, bis sie ihr Nachtlager schließlich aufschlugen.
    Am Nachmittag des elften Tages ihrer Reise gelangten sie zu der Schlucht vom Ardental.
    Der Tumbel ergoss sich donnernd aus den steilen Wänden der engen Schlucht, und die aufsteigende Gischt versperrte die Sicht in das Tal, das dahinterlag. Die Fälle selbst füllten die gesamte, schmale Schlucht aus, und weder Gwylly noch Faeril wussten, wie man in das Tal gelangen sollte.
    »Reiten wir so nah heran, wie wir können«, schlug Faeril vor. Gwylly nickte, denn genau dasselbe hatte auch er gedacht.
    Sie trieben ihre Ponys weiter, kamen durch einen Kiefernwald und durch Felsspalten hindurch dem donnernden Wasserfall immer näher. Plötzlich tauchte zwischen den schützenden Bäumen eine Gestalt auf einem grauen Pferd hervor und versperrte ihnen den Weg. Gwylly griff nach seiner Schleuder, und Faerils Hand glitt zu einem der Wurfmesser in den Gurten vor ihrer Brust. Doch dann rief der Reiter sie an und trieb sein Pferd aus dem Schatten der Bäume heraus in die Sonne.
    Es war ein Elf.
     
    Andor führte sie über einen versteckten Weg unter den donnernden Arden-Fällen hindurch. Die Gischt des Wasserfalls durchnässte sie, als sie die feuchten Stufen hinaufstiegen, durch einen in den Fels geschlagenen Tunnel kamen und in den Schlund dahinter eintauchten. Hinter ihnen presste sich der Tumbel durch den schmalen Spalt und stürzte sich über den Rand. Die Gischt verhinderte einen Blick auf das Land, aus dem sie gerade gekommen waren. Es wirkte geradezu wie ein weißer Vorhang, der das tief eingeschnittene Tal verschleierte.
    Die Wurrlinge sahen vor sich einen gewaltigen Baum, der mehr als hundert Meter emporragte, als wollte er den Himmel berühren. Seine Blätter waren grau, fast wie Gestalt gewordenes Zwielicht.
    »Oh!«, stieß Faerlin ehrfürchtig aus. »Das muss der Großvater aller Bäume sein.«
    Andor lächelte. »Nein, Kleine. Es ist der Einsame Greisenbaum, der als Setzling aus dem Darda Galion von Talarin hierher gebracht wurde, während wir uns in diesem verborgenen Tal niederließen.«
    »Als Setzling!«, rief Gwylly aus. »Aber dieser Baum muss Tausende von Jahren alt sein!« Andor nickte.
    Gwylly war äußerst erstaunt, als ihm erneut dämmerte, dass Elfen ja alterslos waren.
    Unter den schützenden Zweigen des ungeheuren Baumes lag das Elfenlager der Arden-Wächter. Die drei ritten in das Lager, während andere in Grün gekleidete Elfen Andor grüßten und vortraten, um die kleinen Waerlinga, wie sie die Wurrlinge nannten, zu sehen, die den Elfen selbst so sehr glichen.
    Nachdem die beiden Wurrlinge abgestiegen waren, boten ihnen die Elfen je eine Schale Eintopf an, die die beiden nur zu gern annahmen. Sie hatten einen langen Ritt hinter sich und die ganze Zeit keine einzige ordentliche warme Mahlzeit zu sich genommen. Während sie sich mit der Schüssel Eintopf, einem Löffel und einem Stück Brot hinsetzten, sprach Andor mit Galron, dem Befehlshaber der Elfenwächter. Er wiederholte das, was sie ihm von ihrer Mission erzählt hatten. Gwylly und Faerlin nickten bestätigend, konnten mit ihren vollen Mündern jedoch gar nichts sagen. Sie schaufelten den Eintopf in sich hinein, als wäre es reinstes Ambrosia.
    Galron setzte sich mit gekreuzten Beinen vor die beiden hin und wartete. Er bemerkte, wie die Blicke ihrer facettenartigen Augen sogar während sie aßen hierhin und dorthin zuckten, alles in sich aufnahmen und nichts übersahen. Er lächelte, als er sah, wie Faerlin das Banner betrachtete, das an seiner Stange flatterte, der grüne Baum auf grauem Feld. Dann blickte die Damman an dem gewaltigen Baum über ihnen hinauf, und Verständnis zeichnete sich in ihren bernsteinfarbenen Augen ab, während sie gleichzeitig den letzten Löffel Eintopf aß. »Aye, Faerlin, Ihr habt ganz recht. Dieser Baum ist das Symbol von Ardental, und zwar, seit Talarin und seine Gruppe diesen Ort gefunden haben.«
    Jetzt schaute auch Gwylly zu dem Emblem auf der Fahne und blickte anschließend auf den Baum,

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