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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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mörderischen Kreaturen; von reichen Städten, mit Juwelen geschmückten Potentaten und von Frauen sowie anderen weiblichen Wesen von unübertrefflicher Schönheit; von dunklen Dschungeln und Wüsten aus Eis, von Bergen, deren Gipfel in den Wolken verschwanden; von Flüssen, die keine Quelle zu haben schienen, von dürren Wüsten und Inseln, die wie Juwelen im Meer lagen; von Ozeanen hinter Ozeanen, kochend und eisig, bewohnt von grauenvollen Monstern; von bezaubernden, prachtvollen und seltenen Kreaturen; von verlassenen Städten, die von untoten Wesen bewohnt wurden, von lebenden Statuen und Schlimmerem; all dies und noch viel mehr erzählten sie, zum Entzücken und Staunen der Zuhörer. Die Seeleute behaupteten, sie wären um die ganze Welt gesegelt. Aber wer konnte das glauben? Sicher übertrieben sie in ihrer Prahlerei, wie auch in all ihren anderen, ungezügelten Phantasien.
    Dass die Eroean schnell war, stand außer Zweifel; denn sie zeigte so manchem Handelsschiff und auch Piraten, die alle Segel gesetzt hatten, ihr Kielwasser. Wenn sich ihr Schiff in einer scharfen Brise krängte, lachte Aravan am Ruder, während sein schlankes Schiff die Wellen durchschnitt und schäumendes Kielwasser zurückließ, denn sie war ein Elfenschiff, ein verzaubertes, wie mancher munkelte, und dazu eines, das man noch nie zuvor gesehen hatte und auch später nie wieder sehen sollte.
    Zwei- oder dreitausend Jahre segelte Aravan auf seinem Elfenschiff durch die Welt. Auf einmal beendete er seine Reisen, und die Eroean verschwand von den Ozeanen. Warum? Das weiß niemand. Mancher behauptet, es wäre eine verlorene Liebe gewesen, die Aravan veranlasst hätte, die Ozeane aufzugeben, andere dagegen wollen genau wissen, dass sein Schiff von einem Mahlstrom verschluckt worden wäre, Aravan aber kein anderes Schiff segeln wollte. Wieder andere wissen ganz genau, dass die Eroean noch immer über die Meere segelt, ihre Takelage zwar in grünem Hexenfeuer brennt, das Schiff aber immer nur segelt, bemannt von einer geisterhaften Crew. Was auch immer stimmt, oder ob es noch eine andere Geschichte gibt, jedenfalls kehrte Aravan der See den Rücken und ging in den Darda Erynian, um unter Elfen zu leben.
    Doch sein fröhliches Lächeln war nicht mehr ganz so strahlend, ein gequälter Ausdruck schimmerte tief in seinen Augen.
    Und bei sich trug er immer einen Speer mit schwarzem Schaft und kristallenem Blatt.
     
    Jahrhunderte verstrichen, Aravan lernte die Kunst der Holzschnitzerei und frischte seine Kenntnisse über die Pferde und das Reiten auf. Er baute auch Getreide an und meisterte das Gerben und Verarbeiten von Leder. Er lernte Falknern, lernte alles über Raubvögel und ihre Ausbildung, von dem schnellen Turmfalken über den goldäugigen Bussard und den erhabenen Adler, und auch über Eulen wusste er schließlich Bescheid. Auch wenn er nie wirklich glaubte, dass man einen dieser Herrscher der Lüfte jemals zähmen könnte, er brachte die wilden Vögel doch dazu, ihm zu Willen zu sein. Erjagte mit ihnen, fischte, trieb Wild auf und brachte sie dazu, Wache zu halten. Er weitete seine Studien aus und beschäftigte sich mit anderen Vogelarten, schwarzen Raben und Krähen, hellen Singvögeln, braunen Waldschnepfen, schillernden Kolibris, grauen, braunen, lauten und scheuen Vögeln, großen und kleinen, denen des Meeres und des Waldes und der Moore sowie der Felder, er erlernte ihre Gewohnheiten und ihre Lebensweise und beherrschte all ihre verschiedenen Rufe; studierte ihren Körperaufbau und im Einzelnen auch die Arten und Formen ihrer Federn, die Anordnung der Flügel. Daraus folgerte er vieles über den Flug und das Fliegen.
    Mit all dem und mehr beschäftigte sich Aravan, während er bei den Elfen des Darda Erynian lebte. Die Jahreszeiten verstrichen, ohne gezählt zu werden, Jahrtausende waren es. Aber Aravan stand lediglich am Anfang. Der Elf hatte erst einen, vielleicht zwei Schritte auf einem endlosen Weg getan.
     
    Der Krieg kam, der Große Krieg. Aravan reihte sich unter die Streitkräfte der anderen Elfen ein. Sie stellten sich dem Bösen entgegen und bekämpften die grausamen Rüpt, die Mithgar verheerten.
    Während dieses Krieges wurde Aravan ein Kamerad von Galarun, dem Sohn Coron Eirons, eines Elfenkönigs auf Mithgar. Eiron schickte seinen Sohn auf eine Mission zu den Essen der Magier, die sich dort, unter dem Schwarzen Berg in Xian, befanden. Die Aufgabe von Galaruns Kompanie war, ein silbernes Schwert zu holen, eine kostbare

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