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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Kameraden zu Hilfe, ritt auf das Geräusch von Stahl zu, der auf Stahl traf, obwohl auch der Kampflärm verzerrt und fern wirkte und ein Echo zu haben schien, obschon es dort gar keines hätte geben dürfen. Er ritt in einen tiefen Sumpf, in dem sein Pferd zu versinken drohte und ihn beinahe aus dem Sattel geworfen hätte. Im selben Augenblick erhob sich ein gewaltiger, dunkler Schatten aus dem Sumpf, und eine mit Schwimmhäuten besetzte Hand schlug nach ihm. Ihre Klauen fegten dicht vor seinem Gesicht vorbei, während sein Pferd schrill wieherte und sich aufzubäumen versuchte. Doch der Elf wich dem Schlag aus. »Krystallopyr!«, flüsterte Aravan, nannte den Wahren Namen des Speeres. Dann rammte er die Waffe in das kaum erkennbare Ding, das ihn überragte; ein Grauen erregendes Brüllen zerriss die Luft, als die Klinge das eisige Fleisch zischend verbrannte, bevor die Kreatur mit einem gewaltigen Platschen wieder im Sumpf untertauchte.
    Der Kampf im Moor setzte sich unterdes fort, dem Klirren und Schreien nach zu urteilen. Wieder ritt Aravan auf die Geräusche zu und vertraute auf die Schrittsicherheit seines Pferdes in diesem tückischen Gelände. Schatten tauchten aus dem Schilf auf und griffen an, Rüpt, Rocha und Loka, aber der Kristallspeer durchbohrte und verbrannte sie. Sie stürzten tot zu Boden oder flüchteten kreischend.
    Auf einmal jedoch hörte der Kampf auf; der Feind zog sich wieder in den schützenden Nebel zurück und verschwand im grauen Dunst. Die merkwürdigen Echos endeten damit ebenfalls und die Geräusche waren wieder klar zu erkennen. Der blaue Stein an Aravans Hals wurde warm.
    »Galarun!«, rief Aravan, »Galarun!« Andere Stimmen nahmen den Ruf auf.
    Langsam sammelten sich die zerstreuten Überlebenden, riefen sich an und ritten aufeinander zu. Nur Galarun war nicht unter ihnen.
    Die fahle Sonne vertrieb den Nebel, wenn auch nur langsam, und die Kompanie suchte nach ihrem Anführer. Am Ende fanden sie ihn, durchbohrt von einem Armbrustbolzen und einem Speer der Rüpt, mit seinen fürchterlichen Widerhaken. Er lag im Wasser … im Schilf, er und sein totes Pferd. Das Silberne Schwert jedoch war verschwunden.
    Drei Tage lang suchten sie dort im Dalgor-Moor nach diesem Symbol der Macht, aber sie fanden nichts weiter als ein verlassenes Lager der Rüpt, eines, das kaum einen Tag lang bewohnt worden war. »Vielleicht sind sie nach Neddra zurückgekehrt«, vermutete Eryndar.
    Schließlich nahmen sie schweren Herzens und voller Wut den toten Galarun und die fünf anderen Gefährten, die gefallen waren, und ritten durch das hügelige Land zum Darda Galion. Nach zweieinhalb Tagen schließlich passierten sie den Rothro an der Grenze des Greisenbaumwaldes. Sie ritten zwischen den gewaltigen Stämmen dieser mächtigen Bäume einher, bis sie am folgenden Tag die Furt über den Quadrill durchquerten und später über den Cellener setzten, bis sie endlich die Königshalle im Holzherz erreichten, der großen Elfensiedlung mitten im riesigen Darda Galion.
    Aravan trug Galaruns Leichnam, der in eine Decke gewickelt worden war, in die Halle, wo die versammelten Elfen warteten und trauerten. Durch eine Gasse aus Elfen schritt Aravan vor den Elfenkönig, gegrüßt nur von tiefstem Schweigen. Eiron trat von seinem Thronpodest herunter, als sein Sohn auf diese Weise nach Hause zurückkehrte, und streckte Aravan die Arme entgegen, um seinen Galarun in Empfang zu nehmen. Untröstlich übergab Aravan den leblosen Elf an seinen Vater. Eiron drückte seinen Sohn zärtlich an sich, wandte sich um, schritt die Stufen des Podestes hinauf und legte sein totes Kind vor den Thron.
    »Ich habe ihn im Stich gelassen, mein Coron«, erklärte Aravan mit erstickter Stimme, »denn ich war nicht an Galaruns Seite, als er mich am dringendsten gebraucht hätte. Auch Euch und Adon habe ich enttäuscht, denn Euer Sohn ist tot - und das Silberne Schwert verloren.«
    Coron Eiron sah von dem verhüllten Leichnam auf. Seine Augen schwammen in Tränen und seine Stimme war nur noch ein Flüstern. »Häuft keine Schuld auf Euch, Aravan, denn der Tod Galaruns war vorbestimmt…«
    »Vorbestimmt!«, rief Aravan.
    «… von den Magiern des Schwarzen Berges.«
    »Wenn Ihr dies wusstet, warum habt Ihr Euren Sohn dann geschickt?«
    »Ich wusste es nicht.«
    »Aber woher…?«
    »Galaruns Todessermon«, erklärte Eiron. »Die Magier haben ihm gesagt, dass derjenige, welcher diese Waffe als Erster trägt, innerhalb eines Jahres sterben

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