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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sich, den Edelstein zurückzunehmen. »Ihr achtet Euch zu wenig wert. Außerdem wäre Inarion recht verblüfft, würdet Ihr ihn ablehnen.«
    Faeril sah die Elfe erstaunt an. »Alor Inarion? Es ist ein Geschenk von ihm?«
    Riatha lächelte. »Er hat sich sehr gefreut, den Kristall weitergeben zu können.«
    Faeril betrachtete den Stein, auf dessen flachen Seiten das Sonnenlicht funkelte, als sie ihn langsam drehte. »Ich nehme an, es wäre eine Beleidigung, ein Geschenk des Lords vom Ardental abzulehnen, nicht wahr?«
    Riatha lachte silberhell. »Allerdings, Kleine, das wäre es.«
    Nun aßen sie ihre Mahlzeit aus Weizenküchlein und Beeren und tranken ihren Tee, während Faeril ständig den Kristall betrachtete. Unter ihnen rauschte der Tumbel um Felsen herum und über Stromschnellen hinweg. »Ist das derselbe Kristall, den Ihr und Rael benutzt habt, als sie ihre Weissagung sprach?«
    »Nein, Faeril. Der Kristall gehörte Rael. Bedenkt, solche Steine sind nicht ungewöhnlich, obwohl einer dieser Größe und Klarheit doch recht rar sein dürfte.
    Die meisten weisen kleine Fehler auf. Einige sind mit Gold, Silber oder anderen Metallen durchsetzt. Andere sind rosa gefärbt, wieder andere rauchig grau, blau, grün oder rötlich.
    Rael hat mir gesagt, dass jeder dieser Steine aufgrund seiner Farben eine besondere Verwendung findet«, Riatha nahm den Stein und drehte ihn in der Sonne, »aber solch klare Kristalle wie dieser hier können für alles benutzt werden.«
    Sie gab Faeril den Stein zurück. Die Damman hielt ihn sich vor die Augen und betrachtete seine Struktur. »Riatha, ist das… Magie?«
    Die Elfe zögerte lange mit der Antwort, als müsste sie zuvor ein Rätsel entwirren. »Ich weiß nicht, was Ihr mit diesem Wort >Magie< meint. Aber er ist besonders, denn einigen bietet ein solcher Stein einen Fokus, um ihre eigenen … Kräfte zu befreien.«
    »Hat denn jeder eine solche … Kraft?«, wollte Faeril wissen.
    Riatha seufzte. »Vielleicht. Bei einigen äußert sie sich deutlicher als bei anderen, jedenfalls glaubte das Dara Rael. Ich teile wohl diese Einschätzung, denn ich war nie besonders erfolgreich in der Kunst des Wahrsagens. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich niemals Raels Maßstäben entsprach.«
    »Ihren Maßstäben?«
    »Ja. >Es funktioniert auf folgende Weise<, sagte sie oft. >Befreie deinen Verstand von allen Ablenkungen und konzentriere dich zunächst darauf, den Kristall zu reinigen; dann lädst du ihn mit Licht auf, mit dem Licht der Sonne, des Mondes, der Sterne, der Morgenröte, des Zwielichts, der Kerzen, Laternen, des Feuers, der Esse, der Fackeln, des Spektrums, der Edelsteine, aus welcher Quelle auch immer. Jedes hat seinen Zweck.<«
    Faeril blickte wieder auf den Kristall. »Und wie kann man diese >Reinigung< durchführen?«
    Riatha kramte in ihrer Erinnerung. »Der Kristall muss den fünf Elementen ausgesetzt werden. Zunächst vergräbt man ihn in fruchtbarer Erde, wäscht ihn danach in klarem Wasser, lässt ihn von einem natürlichen Wind trocknen, führt ihn durch eine Flamme und hält ihn dann in die sechs Hauptrichtungen des Äthers: nach Norden, Osten, Süden, Westen, hinauf und nach unten.
    Dann muss er in ein schwarzes Seidentuch eingewickelt und in einer eisernen Schatulle aufbewahrt werden, um ihn vor dem Fließen des Äthers zu schützen, bis es Zeit wird, ihn mit Licht zu durchfluten und die Vision einzuladen.« Riatha nahm einen kleinen Metallbehälter aus der Tasche, der etwas mehr als zehn Zentimeter lang war und einen Deckel besaß. Innen lag ein schwarzes, viereckiges Seidentuch. Die Schatulle war offensichtlich zur Aufbewahrung des Kristalls gedacht, den Faeril in der Hand hielt. Die Elfe gab ihn der Damman. »Sobald der Kristall von der Person gereinigt wurde, die ihn benutzt, ist er auf sie … eingestimmt. Er muss nicht mehr gereinigt werden, es sei denn andere haben ihn benutzt oder er wurde auf eine andere Weise nachhaltig beeinflusst. Das hat mir jedenfalls Rael damals gesagt.«
    Faeril warf einen Blick in die Schatulle und auf das schwarze Tuch, dann betrachtete sie erneut den Kristall. »Gut, ich verstehe, wie er gereinigt wird. Aber wie soll ich ihn… benutzen?«
    Riatha nahm den Kristall und hielt ihn gegen die Sonne. »Ladet ihn mit dem Licht auf, indem Ihr ihn unter die gewünschte Quelle haltet. Im selben Licht haltet Ihr ihn dann vor Euch selbst. Reinigt Euren Verstand von allem, mit Ausnahme des Gedankens an den Kristall und das Licht, blickt

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