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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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folgte der Winter auf dem Fuße, es schneite in dicken Flocken. Immer wieder fegten die Winde als Sturm gegen die Steilhänge des Grimmwall-Massivs über der Elfensiedlung, denn Ardental lag am Fuß des westlichen Aufstiegs zum Crestan-Pass. Der Schnee bedeckte das ganze Land und drückte die Zweige der Bäume des Kiefernwaldes tief hinab. Es hörte nicht auf zu schneien. Selbst der Tumbel fror über, Raureif glitzerte auf den senkrechten Flanken des tiefen Tales. Aravan benutzte die Gelegenheit, den Wurrlingen zu zeigen, wie man Schneeschuhe einsetzt, und lehrte sie auch den Bau von Schutzhütten, indem man Schneeblöcke aufeinander türmte oder Kiefernzweige miteinander verflocht, sie am Boden mit Felsnägeln befestigte und mit dem isolierenden Schnee bedeckte. Außerdem brachten Riatha und er den beiden Wurrlingen bei, wie man über vereiste Felsen klettert. Immer wieder stiegen die vier in die steilen Felswände des Tales. Die Wurrlinge erlernten den Umgang mit Eisäxten, Eispickeln und Krampen; wie man Keile und Ringe und Felsnägel benutzt, wie man in Harnischen und mit Seilen in eine Wand steigt, sichert und abseilt; wie man ohne Hilfsmittel klettert und Dinge hinaufzieht. Gwylly, Faeril, Riatha und Aravan spornten sich bei diesen Auf- und Abstiegen gegenseitig an. Aravan lehrte sie eine Technik, die ihm die Zwerge gezeigt hatten. Ein starker Kletterer konnte dabei Hand um Hand ein Seil emporklettern, während seine Gefährten über ihm dasselbe Seil hochzogen. Dadurch stieg der Kletterer doppelt so schnell. Diese Technik funktionierte, wie schon zu erwarten gewesen war, besonders gut, wenn ein Wurrling kletterte und ein Elf das Seil zog.
    Um alles zu üben, was sie gelernt hatten, stiegen sie sowohl tagsüber als auch des Nachts in die Felswände, denn wer wusste schon, was das Schicksal mit ihnen vorhatte? Dieses Training war zwar kalt und eisig, aber es war auch notwendig: angesichts ihres Zieles und der Jahreszeit, in der sie dort ankommen würden.
    Die Elfen entwarfen Winterkleidung für die Wurrlinge, leicht und weich und dennoch außerordentlich warm, mit passenden Stiefeln und Handschuhen. Alles war grau, weiß und schwarz gefleckt, damit es sich in die Winterlandschaft einfügte. Für den Sommer statteten sie die beiden mit weicher Lederkleidung aus, die hellgrau, grün und braun und hellbraun gefleckt war, um eine gute Tarnung zu gewährleisten. Sie bekamen auch Regenmäntel, die man wenden konnte. Auf der einen Seite waren sie braun und hellbraun, auf der anderen Seite grau und grün. Selbst die Elfen ließen sich von dieser Tarnung täuschen.
    Die Wurrlinge verfeinerten derweil auch ihre Fähigkeiten im Umgang mit Wurfmessern und Schleuder, im Schwertkampf und Speerwurf. Sie übten, sich gegenseitig im Kampf zu helfen, erwogen Taktiken gegen die Rukhs, Hlöks, Vulgs und andere, denn die Gegend, in die sie wollten, war von der Brut verseucht. Die Wurrlinge lernten auch, Langmesser als Schwerter zu benutzen, obwohl diese Waffen das letzte Mittel im Kampf waren. Ihre Geschicklichkeit im Umgang mit dem Wurfmesser und der Schleuder war weit wertvoller.
    Derweil ging Gwyllys Unterricht im Lesen und Schreiben weiter. Faeril unterrichtete ihn nicht nur zu regelmäßigen Zeiten, sondern nutzte auch jede Gelegenheit, die sich bot. Er kam rasch voran, denn der Bokker schien eine natürliche Begabung dafür zu haben. Bokker und Damman erlernten unterdes auch die Elfensprache, da sie unter den Lian lebten. In Gwyllys Rede mischte sich manchmal Sylva, Gemeinsprache und Twyll, aber es gelang ihm immer, die Worte auseinanderzuhalten, und seine sprachlichen Fähigkeiten wuchsen.
    Doch es gab nicht nur Lernen und Üben, denn die Elfen feierten auch häufig, unter anderem das Winterfest. Manchmal machten Faeril und Gwylly beim Singen und Tanzen und den anderen Feiern mit, bei anderen Gelegenheiten servierten sie mit anderen Elfen und räumten auch anschließend mit ihnen auf. Sie teilten die Bürden ebenso wie die Freuden. In ihrer eigenen Kate arbeiteten sie auch zusammen oder wechselten sich bei den Pflichten ab, sei es nun Kochen, Saubermachen oder was auch immer. Denn sie hatten sich ganz und gar der Lebensweise der Elfen verschrieben. Gwylly lernte zu nähen, Faeril Holz zu hacken; und beide lernten vielerlei Gerichte zu kochen, genossen ihre Erfolge und lachten über ihre Fehler. Dies und mehr teilten die Wurrlinge miteinander, und dabei wuchs ihr gemeinsamer Grund.
    Der erste Abend des Winterfestes nahte, die

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