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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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und auch in Bäume hinein. Sie übten, über ein Seil zu balancieren, was Faeril den anderen beibrachte. All dies und mehr versuchten sie, während der Frühling in den Sommer überging.
    Aber Ausbildung und Lernen und auch Üben war nicht alles; sie mussten im Frühling den Boden bestellen, die Saat setzen, sich um die Herden kümmern sowie um Schafe, Rinder, Pferde, Schweine, Enten, Gänse, Hühner und die Ponys der Wurrlinge. Sie scherten die Schafe und halfen beim Fohlen der Pferde. Sie trieben das Vieh auf die Hochweiden, die Schafe noch höher.
    Während Faeril und Gwylly Schafe hüteten, sprach die Damman erneut mit Riatha über die Prophezeiung, ein Thema, über das sie in ihrer Freizeit häufig spekulierten. Diesmal jedoch erkundigte sich Faeril nach Dara Rael und wie diese Prophezeiung zustande kam.
    Die Elfe und die Damman saßen auf einem großen Felsen auf der Alm. Riatha erinnerte sich an diesen schon lange zurückliegenden Tag. »Wir saßen am Ufer des Tumbel, nicht weit von der Kate, und Rael hatte einen langen Kristall …« Riatha hielt Daumen und Zeigefinger etwa fünf Zentimeter auseinander. »Er war ganz klar, mit sechs Seiten und facettierten Enden, die sich in einem hohlen Punkt vereinten. Ich besaß auch einen Kristall, einen kleineren, aber einen, den ich schon lange zuvor vorbereitet hatte.
    Rael hatte versucht, mir das Hellsehen beizubringen, obwohl ich offenbar nur wenig Talent dafür besitze. Gewiss, ab und zu scheine ich einen unvollständigen Schimmer zu haben, einen verwirrten Blitz, aber mir kommen keine wirklichen Sermone oder Weissagungen.
    Mag das so sein, wie es will, wir spielten jedenfalls Weissagen, als sie in eine Trance verfiel und die Prophezeiung verkündete.
    Anschließend ging ich zu Euren Vorfahren, Petal und Kiesel, um ihnen von dem Sermon zu berichten … Aber Ihr habt das Tagebuch doch gelesen, oder?«
    Faeril nickte. »Ja, Petal hat darüber geschrieben.« Die Damman verstummte und die beiden saßen zusammen und betrachteten die Schafe, die neben den runden Felsen grasten, und sie blickten auf die glatten Flächen des weißen Steins auf der Alm, während Gwylly in der Ferne einen hohen Hang hinauftrottete, um ein Lamm zu suchen, das sich irgendwie von der Herde entfernt hatte. Nach einer Weile sprach sie weiter. »Riatha, würdet Ihr mich irgendwann lehren zu weissagen?«
    Riatha sah sie erstaunt an. »Das wenige, was ich weiß, wurde mir vor über einem Jahrtausend beigebracht, Faeril. Als Lehrerin könntet Ihr eine Bessere finden als mich.«
    Faeril lachte und nahm Riathas Hände in die ihren. »Ach, Dara, ich bin einfach nur neugierig, wie es gemacht wird.«
    Riatha lächelte die Damman an und willigte mit einem Nicken ein.
    Während ihres Aufenthaltes auf der Alm machte Gwylly deutliche Fortschritte im Lesen und Schreiben, woraufhin Faeril anfing, ihn in Twyll zu unterweisen. Sie verwendete diese alte Sprache der Wurrlinge so oft wie möglich, hielt ihre Sätze einfach und kurz und übersetzte nur, wenn es nicht anders ging. Aufgrund von Gwyllys natürlicher Begabung für Sprachen fühlte er sich in Twyll sofort so wohl wie eine Ente im Wasser, was auf Twyll heißt: eine akkle chinta vi.
    Die Frühlingstage wurden länger, als der Sommer nahte, und eine Woche vor der Sonnenwende kam ihre Ablösung. Der Bokker und seine Dammia kehrten zu der Elfensiedlung zurück, wo sie ihre Ausbildung mit Riatha und Aravan wieder aufnahmen. Etwa jeden dritten Tag legten sie eine Pause ein, um den Elfen bei der anfallenden Arbeit in der Siedlung zu helfen.
    An einem solchen Tag, dem Längsten Tag des Jahres, beendeten Faeril und Riatha ihre Arbeit auf den Gemüsefeldern und schlenderten zu den Ufern des Tumbel, wo sie zu Mittag essen wollten. Als sie sich setzten, reichte die Elfe der Damman einen langen Kristall. Er war ganz klar und durchscheinend, sechseckig geformt - und die stumpfen Enden wiesen sechs Facetten auf. Er maß etwa anderthalb Zentimeter im Durchmesser und war vielleicht zehn Zentimeter lang.
    Faeril sog den Atem ein, fasziniert von dem Edelstein. Sie hielt ihn gegen das Sonnenlicht und blickte durch die abgeflachten Seiten. »Meiner Seel, was für ein wunderschöner Stein.«
    »Es ist ein Geschenk, Kleine«, sagte Riatha, nachdem sie die Damman eine Weile beobachtet hatte.
    »Aber nein, Riatha!«, stieß Faeril überrascht hervor. »Das ist doch viel zu wertvoll für jemanden wie mich.« Sie hielt Riatha den Kristall hin.
    »Still, Faeril!« Die Elfe weigerte

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