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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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überlappte und sich so ein kleiner Durchgang bildete. Doch selbst als er unmittelbar davorstand, hätte er den Weg ohne Anleitung nicht gesehen. Niemand konnte ihn erkennen, denn die Form und Farbe des Steines lieferte die vollkommene optische Täuschung einer soliden Wand.
    Urus schnalzte mit der Zunge, und sein Hengst bewegte sich weiter, zwängte sich in die Öffnung und folgte dem schmalen Durchgang durch die Wand. Vor ihm ritt Riatha und vor ihr Aravan.
    Der Durchgang schwenkte nach links ab, verbreiterte sich und endete nach zwanzig Metern an einem moosigen Unterschlupf, der im Schutz eines gewaltigen Überhangs lag. Sonnenstrahlen fielen durch die hohe Öffnung der äußeren Felswand und spendeten ein diffuses Licht in das Innere dieser großen Höhle. Sie ritten weiter und betrachteten staunend diesen Zufluchtsort. Die Luft in der Höhle war kühl und duftete schwach nach süßer Minze. Auf der Rückseite, etwa vierzig Meter entfernt, lief das Wasser in Strömen über eine flache Felswand in ein schattiges Becken. Daneben stand ein ausladender Baum mit einem mächtigen Stamm. Seine Zweige reichten weit über das dunkle Becken.
    Es herrschte eine tiefe Stille, die das leise Rieseln des Wassers nur zu unterstreichen schien.
    »Wüsste ich es nicht besser«, flüsterte Urus, so würde ich sagen, dieser Baum ist eine Eiche. Aber ein solcher Baum wächst in Hyree nicht.«
    Aravan wandte sich im Sattel zu dem Baeron herum. »Eure Augen täuschen Euch nicht, Urus, denn hier, an diesem wundersamen Ort, wächst tatsächlich eine Eiche.«
    Riatha stieg ab, trat zu Aravan und nahm ihm Faeril ab. Der Elf glitt ebenfalls aus dem Sattel.
    Urus stieg auch ab, mit Gwylly im Arm.
    Während Riatha und Urus einen Ruheplatz für die Wurrlinge vorbereiteten, sattelte Aravan die Pferde ab und führte sie zum Becken. Denn dort fanden sie nicht nur kühles Wasser zum Trinken, sondern auch saftiges Gras, eine willkommene Ergänzung zu ihrem Vorrat an Hafer.
    Urus ging durch den Durchgang nach draußen, wo er knorrige Sträucher sammelte, und kehrte kurz darauf schwer beladen wieder zurück. »Für das Feuer, um Tee zu machen«, erklärte er, als er es aufhäufte. »Wartet noch, bis ich Steine für einen Feuerring gesammelt habe.«
    Nachdem er mehrmals hin und her gegangen war, schichteten Aravan und er die Steine zu einem Ring zusammen, und Riatha entzündete ein kleines Feuer. Als die Flammen aufloderten, fuhr der Wind so seufzend durch die Höhle, als würde sie selbst den Anblick der Flammen bedauern. Die Zweige der Eiche zitterten, als wären sie aufgeregt.
    Aravan stand auf und sah sich um. »Es ist notwendig!«, rief er. »Wir haben keine Wahl.« An wen er diese Worte richtete, das wussten weder Riatha noch Urus.
    Erneut kehrte in der Höhle Ruhe ein, wenngleich das Rieseln des Wassers jetzt ein wenig verstört klang, geradezu beunruhigt.
    Aravan wandte sich zu Riatha herum. »Wenn der Tee fertig ist, lösch das Feuer.«
    Die Elfe nickte und stellte den Topf auf das Dreibein.
    »Immer noch keine Veränderung«, erklärte Riatha und legte Gwyllys Hand auf seine Brust. »Wie lange schon?«, fragte Urus.
    Aravan hielt den Daumen und zwei weitere seiner Finger hoch. »Drei Tage. Einen auf dem Rand der Schlucht und zwei hier in der Höhle.«
    Riatha kümmerte sich um Faeril und legte ihr Ohr auf die Brust der Damman. »Ihr Herz schlägt noch, aber kraftlos. Ich fürchte, die Güldminze kann das Gift des Emirs nur in Schach halten. Wenn unser Vorrat zu Ende geht, wird das Gift erneut seine tödliche Wirkung entfalten.«
    Urus verschränkte seine Finger und presste sie so fest zusammen, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Es muss aber einfach etwas geben, das wir tun können … Vielleicht besitzt der Emir ja doch ein Gegenmittel, und wenn wir es bekommen können …«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Nein, Urus. Gwylly wusste es. Der Emir hat kein Gegengift.«
     
    In der Nacht wachte Aravan über die Wurrlinge. Auf der einen Seite lagen Urus und Riatha im Schlaf aneinandergeschmiegt. Es war dunkel in der Höhle, aber nicht stockfinster, denn das Licht der Sterne fiel durch die Öffnung hoch oben hinein. Der Elf saß auf einem Stein am Becken und sah zu, wie das Wasser über die Felswand in das Bassin rieselte. Warum es nicht überfloss, und wohin sich das Wasser ergoss, das wusste er nicht… vermutlich versickerte es in der Erde.
    Aravan schaute zu den Waerlinga hinüber, die so ruhig dalagen, so bleich, so nah dem Tode.
    Und

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