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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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erneut ein Blatt pflückten.
    Sie suchten weiter, während sie am Rand der Schlucht entlanggingen und in die Tiefe hinabspähten.
    Erneut sah Urus eine Blume, und als Aravan ein Blütenblatt abpflückte, bemerkte er gleich daneben eine dritte Nachtrose.
    Zwei Stunden verstrichen, bevor sie eine weitere Blume sahen, und als Aravan sich gerade in die Schlucht hinabgelassen hatte, rief er leise zu Urus hinauf: »Der blaue Stein, Urus, er wird kalt.«
    Rasch stieg er wieder hoch. Die beiden Gefährten legten sich flach auf den Bauch und beobachteten den schattigen Grund der Schlucht. Schließlich hörten sie das Klappern eines Pferdes, doch das Echo verhinderte, dass sie erkennen konnten, woher das Geräusch wirklich kam. Schließlich bog ein Reiter um eine Kurve und ritt nach Süden. Er war leichenblass und hatte pechschwarzes Haar. Er trug einen schweren, dunklen Mantel über seiner Kleidung und hielt einen Speer mit bösartigen Widerhaken in der Hand. An seiner Taille hing ein Krummsäbel, und er trug eine schwarze Hose und schwarze Stiefel, aber keinen Helm. Dafür hatte er einen mit Stacheln besetzten Eisenkragen um den Hals, der so breit und dick war, als sollte er ihn davor schützen, geköpft zu werden.
    Das Tier, auf dem er ritt, ähnelte einem Pferd, aber dennoch war es keines. Sondern eine haarlose Kreatur mit einem Spalthuf, und als es vorbeiritt, sahen die beiden, dass es einen schuppigen Schwanz hatte, der wie der eines Reptils aussah. Ein fauliger Geruch stieg zu den Betrachtern empor.
    Plötzlich wieherte das Tier schrill und blieb stehen, blähte die Nüstern und warf den Kopf herum, als versuchte es, etwas oder jemanden zu wittern. Der Reiter fuhr es mit rauen, gutturalen Worten an, die eindeutig Slük waren, aber auch er sah sich suchend um.
    Aravan und Urus glitten vom Rand zurück, außer Sicht.
    Einige Herzschläge später hörten sie ein gutturales Kommando, und dann entfernten sich die Hufschläge wieder. Nach einem Augenblick spähte Urus vorsichtig über den Rand. Er sah, wie sich Ross und Reiter nach Süden bewegten und um eine Biegung verschwanden. Sie waren offenbar dorthin unterwegs, wo angeblich Stokes Schlupfwinkel lag.
    Als der Reiter außer Hörweite war, atmete Aravan aus. »Ghülk! Auf einem Helross!«
    Urus warf einen Blick über die Schulter auf sein und Aravans Pferd. Die Tiere waren etwas weiter entfernt an einen Busch gebunden, und er wusste, dass sie in Panik davongaloppieren würden, wenn sie die Witterung des Helrosses aufnehmen würden. Sie trampelten unruhig hin und her, als ihnen ein Hauch des Leichengestanks in die Nüstern stieg, beruhigten sich jedoch wieder, als der Wind ihn vertrieb.
    Urus drehte sich erneut zu Aravan herum. »Glaubt Ihr, dass dieses Helross ihren Geruch gewittert hat? Ist es deshalb stehen geblieben? Wenn ja …«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Nein, Urus. Mir scheint eher, dass es den Schutz des Amuletts gewittert hat; manche Kreaturen sind empfänglicher dafür als andere. Ich habe versucht, den Stein einzusetzen, um dieses Geschöpf weiterzutreiben. Vielleicht habe ich Erfolg gehabt, vielleicht aber auch nicht. Sei es wie es sei, aber diese Bestie und ihr Reiter sind jedenfalls verschwunden.
    Trotzdem: Dass hier ein Ghülk und ein Helross entlanggekommen sind, ist eine schlechte Kunde, denn ich dachte bislang, sie wären im Winterkrieg alle vernichtet worden.«
    Urus knurrte. »Ich weiß nur das über diesen Winterkrieg, was man mir erzählt hat. Aber ich kenne diese Guula. Sie sind ein fürchterlicher Feind, beinahe unverwundbar. Wunden schaden ihnen nicht, es sei denn, sie stammen von einer silbernen Klinge oder einer besonderen Waffe.«
    Aravan nickte. »Aye, aber es gibt noch etwas. Ein Holzpflock durch ihr Herz, ein Stock oder ein Speer oder sogar ein Pfeil, Enthauptung, Zerstückelung, Feuer, das Tageslicht; all das tötet die Ghülka ebenfalls.«
    Urus stand auf. »Trotzdem, Aravan, falls Stoke seine Verbündeten um sich schart, bekommen wir es mit einem schrecklichen Gegner zu tun.«
    »Aye, Urus, und vergesst die Helrösser nicht, denn sie sind ebenfalls tödliche Feinde und dürfen nicht unterschätzt werden.«
    Urus nahm das Seil hoch, das noch an Aravans Harnisch geklinkt war. »Auf was für Feinde werden wir in Stokes Moschee wohl noch treffen, frage ich mich. Auf Rutcha und Drökha ganz gewiss, und wohl auch auf Guula und Helrösser …«
    Während sich Aravan wieder rückwärts über den Rand der Schlucht hinabließ, ergänzte er

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