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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gegenüberliegenden Wand der Schlucht. Es war das Licht von Fackeln, das dort zurückgeworfen wurde. Es kroch langsam zum Eingang der Schlucht, wo die Straße zum Haupttor der Moschee abging. Dann kam ein Ghül auf einem Helross in Sicht, begleitet von einem Rukh mit einer Fackel, der neben ihm herging. Den beiden folgte eine lange Reihe von Gefangenen, die mit einer einzigen, langen Kette gefesselt waren und von Brut flankiert wurden, die glühende Brandeisen trugen.
    Gwyllys Herz pochte wie wild in seiner Brust, und Faeril nahm die Hand des Bokkerers. Ihre Augen schwammen in Tränen. »Oh, Gwylly, sie schleppen Gefangene zu Stoke.«
    »Ja, Liebste. Menschen, würde ich sagen, obwohl das von hier oben aus schwer zu erkennen ist.«
    Der Reihe von Gefangenen folgten scheuende, nervöse Reitpferde und Packkamele, die von einer Horde Vulgs getrieben wurden. Der Gestank des Helrosses versetzte die Pferde und Kamele zwar fast in Panik, doch noch mehr Furcht hatten sie vor den schwarzen, wolfsähnlichen Kreaturen, die neben ihnen rannten.
    »Himmel!«, stieß Gwylly hervor. »Sie haben tatsächlich Vulgs.«
    »Und einen Ghül mit einem Helross«, setzte Faeril sofort hinzu.
    Ein Hornsignal zerriss die Nacht, und während Rukhs zu den Toren liefen, um sie zu öffnen, ertönten auf den Wällen Jubelschreie.
    »Sie haben eine Karawane gefangen.« Faeril wischte sich die Tränen aus den Augen. »Rasch, wir müssen zählen, was wir sehen.«
    Sorgfältig zählte Faeril Freund und Feind gleichermaßen, während Gwylly knurrend zustimmte. »Ein Ghül, ein Helross, eins, zwei, drei… vierzehn Gefangene, sieben Vulgs, neun Rukhs, drei Pferde, achtzehn Kamele, sieben Rukhs auf den Zinnen und …«
    Plötzlich verstummte Faeril. »Das Minarett, Gwylly«, zischte sie dann. »Jemand steht dort im Schatten.«
    Gwyllys Blick zuckte zur Spitze des schlanken Turms. In der Dunkelheit unter dem Pavillon der Kuppel erkannte er in dem Licht der Fackeln, das vom Hof herüberschien, eine undeutliche Gestalt. Die gleich darauf in einem schwarzen Wirbel verschwand.
    »Stoke, glaubst du?«, flüsterte Gwylly. Sein Herz raste.
    Faeril nickte. Ihre Lippen waren zwei dünne Striche in ihrem Gesicht. »Ja … Vielleicht sollten wir die anderen wecken.«
    Gwylly schüttelte den Kopf. »Besser nicht, Liebste, denn wir können nichts tun. Dass wir Stoke gesehen haben könnten, ändert nichts.«
    »Richtig. Außerdem«, setzte Faeril hinzu, »wenn unsere Gefährten schlafen, wollen sie doch ruhen und nicht noch mehr Sorgen wälzen.«
    Die Gefangenen wurden durch das Tor in die Moschee geführt, die Pferde und Kamele in die Koppel getrieben und dort eingeschlossen. Dann begannen die Rukhs, die Packtiere abzuladen und schleppten die Fracht in das nächstgelegene Nebengebäude.
    Der Ghül ritt auf seinem Helross durch den Nebenhof und zu dem letzten Nebengebäude an der rückwärtigen Mauer. Ein Rukh öffnete ihm die Tür, der Ghül stieg ab und führte das Helross hinein.
    Das Haupttor wurde erneut geschlossen.
    Nur um kurz darauf wieder aufzuschwingen: Eine weitere Rotte marschierte hindurch. Sie folgten ebenfalls der Straße und verschwanden in der Schlucht, und das Licht ihrer Fackeln verriet, dass auch sie nach Norden gingen. »Ich habe zwölf gezählt«, flüsterte Gwylly. »Sie werden sich vermutlich mit den anderen zusammentun.«
    »Sie haben keine Vulgs mitgenommen«, sagte Faeril. »Also sind die noch in der Moschee.«
    Schließlich kam der Ghül aus dem Schuppen, überquerte den Nebenhof und betrat die Moschee.
    Eine weitere Stunde verstrich, in der der Mond langsam seine Bahn über den Himmel zog und das Sternenzelt ebenfalls seinen Weg nach Westen fortsetzte. Schließlich kam Riatha durch die Dunkelheit zu ihnen. »Gwylly, Ihr solltet schlafen, nicht mit Faeril Wache halten.«
    »Ich weiß, Riatha, aber ich konnte nicht schlafen«, erwiderte Gwylly und zuckte mit den Schultern.
    Faeril nahm das Band mit dem blauen Stein vom Hals und reichte es der Elfe. »Riatha, wir haben Stoke gesehen. Das glauben wir wenigstens. In dem Minarett. Er hat zugesehen, als ihm neue Gefangene gebracht wurden. Menschen. Eine Karawane, jedenfalls sah es so aus. Pferde und Kamele waren auch dabei.«
    Riatha richtete ihren Blick auf die ferne Moschee. »Hat das Horn dies verkündet?«, fragte sie.
    »Das habt Ihr gehört, ja?«, wollte Gwylly wissen. »Ihr habt also auch nicht geschlafen, hm?«
    Riatha lächelte. »Ich glaube, keiner hat geschlafen. Geruht, ja, aber

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