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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Aber eines kann ich dennoch sagen: Nur der Hochkönig Garan kann diesen Schwur einlösen, den sein Vorfahr geleistet hat. Wir werden desungeachtet jedoch die Reichsmannen in Kenntnis setzen, dass eine Bedrohung im Lande umgeht. Und wir werden versuchen, Kunde zu erhalten, wo sich dieses Geschöpf aufhält. Eine Entscheidung über die Beteiligung der Reichsmannen an der Jagd auf diesen Feind jedoch muss das Siegel Garans tragen.
    Wo seid Ihr abgestiegen?«
    »In der Silbermöwe«, erwiderte Riatha.
    »Ich möchte, dass Ihr Quartier in der Burg bezieht.«
    »Wir haben aber Pferde«, wandte Aravan ein.
    »Ponys und Maultiere auch«, setzte Gwylly hinzu.
    »Bringt sie in die Enklave«, antwortete Leith und zog an einer Kordel. »Ich gebe Euch einen Bedienten mit, lasse Euch Räume zuweisen und alles, was Ihr sonst noch benötigt.«
    Ein Page eilte in das Gemach und verschwand nach ein paar Worten des Verwalters. Leith drehte sich herum. »Wir werden schon bald weiter darüber sprechen, aber jetzt warten mehrere Minister auf mich, und zwar zweifellos höchst ungeduldig. Bleibt hier, der Page wird Euch zu Eurer Eskorte begleiten. Hanor?«
    Lord Hanor stand auf und trat neben den Verwalter. Gemeinsam verließen sie den Raum, und Faeril konnte einen Teil dessen hören, was Hanor zu dem Verwalter sagte. »… auf Tywll, einer Sprache, von der wir noch nie erfahren haben. Und von diesem Baron Stoke habe ich ebenfalls noch nie gehört. Mir scheint…«
     
    Sie zogen noch am Nachmittag in die Burg um und brachten ihre Reittiere in die Stallungen der Enklave. Sie selbst befand sich hinter der bewachten Mauer, die über das gesamte Kap führte und die Enklave vom Stadtgebiet trennte. Innerhalb dieses bewachten Bereiches befanden sich etwa hundert Gebäude, in welchen Ämter und Einrichtungen des Reiches ihren Platz hatten. Außerdem boten sie den Beamten und Helfern Obdach.
    Den fünf Kameraden jedoch wurden Gemächer in der Burg selbst zugewiesen. Diese befestigte Burg lag auf der Felsnadel, die dem Kap vorgelagert und mit diesem durch eine Brücke verbunden war.
    Hinter der Felsspitze mit der Burg ragten zwei weitere, steile Felsnadeln aus dem Meer heraus. Auf der ersteren befanden sich die Behausungen der engsten Berater des Hochkönigs, auf der zweiten die Privatresidenz des Souveräns. Sie waren durch Hängebrücken miteinander verbunden, die etwa vierzig Meter über dem schäumenden Meer schwebten.
     
    Zwei Tage später brachten sie ihr Anliegen Kommandeur Rori vor, dem Hauptmann der Reichsmannen. Noch am selben Tag entsandte der Kommandeur Reiter aus Pendwyr, die Einzelheiten über Baron Stoke und seine Gräueltaten verbreiten sollten.
    Rori war ein hochgewachsener Vanadure von etwa fünfundvierzig Jahren mit lohgelben Zöpfen und einem geflochtenen Bart derselben Farbe. Er schlug vor, die Archive aufzusuchen, ob sie vielleicht Aufzeichnungen über den Baron und seine Baronie enthielten.
    Sie folgten Rori in ein anderes Gebäude der Enklave. Dort trafen sie auf den alten Hauptarchivar Breen. »Ich würde nicht allzu viel Hoffnung auf solche Berichte setzen. Die meisten Aufzeichnungen über diese Gebiete wurden im Winterkrieg zerstört, als die Hyranier die Stadt einnahmen«, erklärte dieser.
    »Und die Aufzeichnungen in der Feste Challerain?«, erkundigte sich Rori.
    Breen fuhr mit der Hand über seinen kahlen Schädel. »Wurden auch zerstört. Verbrannt, von der Horde.«
    »Dennoch«, knurrte Urus, »sucht heraus, was Ihr finden könnt, und benachrichtigt uns.«
     
    Mehrere Wochen verstrichen. In dieser Zeit verbrachten Gwylly und Faeril Stunden im Archiv. Gwylly setzte seine Unterrichtstunden in Schreiben und Lesen fort, Faeril leitete ihn an und las selbst. In der Burg verdienten sich Riatha und Aravan ihren Aufenthalt, indem sie Höflinge unterhielten, Harfe spielten, sangen und Gedichte rezitierten. Urus dagegen, so schien es, lief wie eine eingesperrte Bestie herum.
    Aber sie alle waren angespannt, denn irgendwo trieb Stoke sein Unwesen, und sie wussten nicht, wo.
    Häufig ritten sie auf die Ebene jenseits der Wälle von Pendwyr hinaus, damit ihre Reittiere Bewegung bekamen und so für eine mögliche Reise zu einem unbekannten Ziel gesund blieben. Die fünf Gefährten genossen diese Ausflüge, denn in Pendwyr fühlten sie sich wie in einem Ameisenhaufen eingesperrt, trotz des Reizes, den die Stadt zunächst auf sie ausgeübt hatte. Oder, wie Gwylly lachend sagte: »Eingesperrt wie in einem übervölkerten

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