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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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großen Glasfenstern stellten die Handwerker ihre Waren aus, die Putzmacherinnen, die Kupferschmiede, die Töpfer, Juweliere, Weber, Gerber, Schuster und andere.
    Die Stadt wachte allmählich auf. Ein paar Geschäftsinhaber fegten die Steinplatten des Bürgersteigs vor ihren Läden, die ersten Fuhrwerke waren bereits unterwegs. Die Hufe der Pferde klapperten auf den Pflastersteinen.
    »Steine und Ziegel«, bemerkte Faeril, die sich neugierig umsah. »Es scheint fast so, als wären nur die bunten Türen aus Holz gemacht.«
    »Das liegt am Wassermangel«, erklärte Aravan.
    Gwylly sah den Elf an. »Wassermangel?«
    »Aye. Der Mangel an Wasser.«
    Der Bokker holte mit dem Arm weit aus. »Aber die Stadt ist von einem ganzen Ozean umgeben.«
    »Nur - es gibt hier keine Zisternen, Gwylly, keine Brunnen.«
    Als Aravan die verblüfften Mienen der Wurrlinge bemerkte, erläuterte er seine Bemerkung. »Wenn ein Feuer ausbricht, braucht man viel Wasser, um es zu löschen. Eine Stadt aus Holz, deren Gebäude sich so dicht aneinanderschmiegen …«, er deutete auf die Häuser, »würde bei einem Brand wie eine Zunderbüchse in Flammen aufgehen …«
    »Sie könnten doch Meerwasser in Tanks lagern, oder in Fässern«, wandte Faeril ein.
    Aravan nickte. »Das könnten sie, aber sie lagern stattdessen lieber Trinkwasser und nutzen es zum Kochen, zum Trinken, zum Waschen und Baden.«
    Gwylly sah sich um. »Und woher bekommen sie ihr Wasser?«
    »Aus Zisternen dort drüben.« Aravan deutete auf die Ebenen hinter dem Kap.
    »Außerdem fangen sie das Regenwasser auf, das von den Dachpfannen herunterläuft, und sammeln es.« Riatha deutete mit einem Nicken auf das raffiniert erdachte System aus Rinnen, die das Regenwasser in große Fässer leiteten, die in den Häusern standen.
    Faeril sah Gwylly an. »Kein guter Platz, um eine Stadt zu bauen«, meinte sie. »Wenn es kein Wasser gibt.«
    Aravan lächelte auf sie herab. »Da habt Ihr recht, Kleine, aber es sollte auch eigentlich gar keine Stadt werden.« Er hob die Hand, um ihrer Frage zuvorzukommen. »Am Anfang gab es hier nur ein Fort, dort drüben nämlich«, er deutete auf die Burg, »das leicht gegen Feinde verteidigt werden konnte. Obwohl ausdauernde Belagerer am Ende über die Besatzung obsiegt hätten.
    Die Stadt wurde erst später errichtet, wuchs langsam im Lauf der Jahrhunderte, bis sie so groß wurde, wie Ihr sie jetzt seht.« Aravan verstummte und sie setzten ihren Weg zur Burg fort.
    Trotz des Windes roch es nach Abfall, und ab und zu stieg ihnen ein ranziger, widerlicher Gestank in die Nase. Schließlich verzog Gwylly das Gesicht. »Puh! Was ist das denn?«
    Aravan sah Riatha an, doch es war Urus, der die Frage des Bokkers beantwortete. »Menschen, Gwylly, Menschen. Wenn so viele Menschen so eng zusammengedrängt leben …«
    Sie gingen weiter, über mehrere Marktplätze, auf denen die Händler gerade anfingen, ihre Stände für den Tag aufzubauen. Trotzdem war bereits zu erkennen, dass einige eine Vielzahl von Waren feilboten, während andere sich offenbar spezialisiert hatten: auf Fisch, Geflügel, Fleisch, auf Gemüse, Früchte und Getreide, auf Kleidung und Webwaren, auf Blumen und dergleichen mehr.
    Die fünf kamen an Geschäften und Kaufhäusern vorbei, an mehr Läden, als Faeril und Gwylly sich jemals hätten ausmalen können, an Restaurants und Cafés, an Herbergen und Tavernen, an großen Gebäuden und kleinen Plätzen, an Krankenhäusern und Medici, an Kräuterhandlungen, Teegeschäften, Schmieden, Ställen, Schmuckhändlern, Kleiderhändlern, Schneidern, Schustern und Gemüsehändlern. Und all diese Geschäfte und Gewerke schienen sich gerade erst zu regen.
    Als sich die Gefährten schließlich der Burg näherten, veränderten sich die Gebäude und zeigten ein anderes Gesicht, nämlich das der Regierung. Sie sahen ein großes Gerichtsgebäude, die Halle der Steuereinnehmer, die Stadtwache mit einem Kerker im Obergeschoss, ein Feuerhaus, eine Bücherhalle, ein Haus der Volkszähler, ein Archiv, einige Gebäude der Universität und andere offizielle Stellen.
    Schließlich erreichten sie eine Mauer mit einem Tor, an dem Wachen standen. Auf den Steinbänken davor hatten sich bereits einige Bittsteller niedergelassen.
    Der Hauptmann der Wache war sichtlich überrascht, einen Elf zu sehen, als seine Gardisten ihn riefen. Doch am meisten staunte er über die Wurrlinge, denn in all den Jahren waren nur sehr selten Leute vom Kleinen Volk nach Pendwyr gekommen. Sie standen

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