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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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fünfundzwanzig Tagen wieder hier sein … Wie auch immer, wir müssen jedoch in spätestens sechzig Tagen nach Sabra zurückkehren, sonst nämlich segeln Kapitän Legori und die Bello Vento ohne uns nach Pendwyr zurück.«
    Die anderen nippten an ihrem bitteren khla ‘a und nickten, denn Urus fasste nur noch einmal zusammen, was sie immer und immer wieder durchgesprochen hatten. Doch es erschien allen notwendig, es noch einmal in Worte zu fassen. Schweigen senkte sich über die Gruppe, bis sich Reigo an den hünenhaften Baeron wandte. »An mir nagt eine Frage, seit wir Caer Pendwyr verlassen haben, und zwar folgende: Hat vielleicht gerade jetzt ein Reichsmann aus einem fernen Land Kommandeur Rori eine Nachricht über Baron Stoke gemeldet? Wurde Stoke vielleicht sogar gefunden, während wir noch herausfinden wollen, wo er sich denn versteckt? Mich plagt diese … diese Frucht, dass wir in die Irre laufen könnten, während unsere Beute - also Stoke - entkommt.«
    Alle sahen sich an, denn dieselbe Furcht lauerte hinter allen Augen, hinter allen, bis auf denen von Halid, der nur die Achseln hob, mit dem typischen Fatalismus derer von Gjeen. »Sollte das der Fall sein, ist es der Wille von Rualla, der Herrin der Winde.«
     
    Am nächsten Morgen schlenderten sie an Stallungen vorbei, in denen edle Pferde standen, schlank und heißblütig und schnell. Dann verließen sie die Stadt und gingen hinaus zu den Kamelmärkten. Aufgrund von Gesetzen waren Kamele in den Stadtgrenzen nicht erlaubt, außer um Waren zu liefern und abzuholen. Warum die Regierung der Stadt ein solches Verdikt erlassen hatte, wurde Gwylly, Faeril, Riatha und Urus rasch klar, als sie den Kamelmarkt erreichten. Der Gestank war entsetzlich. »Puhl«, keuchte Gwylly, dem Tränen in die Augen traten, als er sie zusammenkniff, was ahnen ließ, dass sich der Rest seines Gesichts unter dem Turbanschal ebenfalls zu einer angewiderten Grimasse verzogen hatte. »Kein Wunder, dass dieser Markt weit von der Stadt entfernt liegt.« Die anderen nickten zustimmend und näherten sich nur zögernd den widerlich stinkenden Tieren.
    Die Münder der Kamele bewegten sich von einer Seite zur anderen, während sie wiederkäuten. Und sie grunzten und stöhnten, als würden sie sich ständig beschweren, ob sie nun arbeiteten oder nicht, standen oder lagen, reglos waren oder gingen und trotteten. Als die sieben an ihnen vorbeiliefen, verdrehten die Kamele ihre Augen und verzogen die Visagen zu entsetzlichen Fratzen. Einige spien sogar stinkenden Speichel in Richtung der Fremden.
    Reigo lachte. »Das hatte ich vergessen!«
    Faeril sah den Reichsmann an. »Was habt Ihr vergessen, Reigo?«
    »Ein uraltes Märchen, Kleine. Es besagt, dass der Prophet Shat’weh auf seinem Lieblingskamel Onkha einst durch die Wüste floh, auf der Flucht vor seinen Verfolgern. Onkha galoppierte sehr rasch, angetrieben von Shat’weh, entkam ihren Verfolgern aber und brachte ihren Herrn und Meister ins sichere Exil. Als Belohnung flüsterte Shat’weh dem treuen Kamel den Wahren Namen Gottes ins Ohr. Von dieser Zeit an wurde dieses größte aller Geheimnisse von einem Kamel zum anderen weitergegeben. Deshalb fühlen sich alle Kamele jetzt, wenn sie eine Person ansehen, der es an diesem Wissen mangelt, überlegen, und verziehen ihr Antlitz zu einer hochmütigen Fratze.«
    Reigo lachte und Faeril kicherte. Danach schritten die sieben vergnügt lachend zwischen den stinkenden Kreaturen umher. Und so näherten sie sich fröhlich der Gruppe der Kamelhändler.
    Obwohl diese Händler von den Augen der Elfen und Wurrlinge sichtlich beunruhigt waren und vor Urus’ Größe zurückschraken, feilschten sie lange und hart. Doch Halid und Reigo waren in der Kunst des Kamelhandels sehr erfahren. Sie prüften die Härte der Höcker, woran sie einschätzen konnten, wie gut die Tiere ernährt worden waren; sie untersuchten die gelben Zähne und rochen den stinkenden Atem der Tiere: Beides waren Zeichen für ihr Alter. Dann ließen sie die grunzenden und sich beschwerenden Tiere aufstehen und niederlegen, woran sie ihren Gehorsam bemaßen; sie betrachteten ihre Höhe, die Länge ihrer Beine, den Zustand ihres Fells und suchten nach weiteren Anzeichen für ihre Gesundheit, Ausdauer und Geschwindigkeit.
    Schließlich erwarben sie fünf schnelle hajun, Reitdromedare, und dazu sechs Jamal, Packkamele für ihren Proviant. Alles waren Weibchen, bis auf ein kastriertes Dromedar; dieses riesige Tier sollte Urus tragen.
    Sie

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