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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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dadurch nicht beigelegt, sondern ging noch mehrere Monate so weiter. In einigen Vierteln sollte er gar Jahre anhalten.
    Zwei Stunden, nachdem sie aufgebrochen waren, kamen die sieben an die Erg, die großen Sanddünen, die sich in langen, eleganten Bögen vor ihnen erstreckten, so weit das Auge blickte. Die ganze Welt vor ihnen schien ein Meer aus sonnenhellem Beige und dunklerem Bronze zu sein. Links von ihnen stand die Sonne am Morgenhimmel. Rechts führte die sanfte Kurve der Erg in einem weiten, westlichen Bogen nach Norden. Hinter ihnen lag die Stadt Sabra und die Avagon-See. Und vor ihnen erstreckte sich das gewaltige Sandmeer der Karoo.
    »Hut, hut, hut, hajink, schrie Reigo auf Kabla. »Yallah, yallah!« Dann wechselte er in die Gemeinsprache. »Vorwärts, du lahmer, fauler Knochensack!«, rief er, während sein Dromedar mit einem schnaubenden Stöhnen erst protestierte, dann aber trotz seines Protestes darüber, dass es einen Mann und eine Damman tragen musste, vorwärts in die endlosen Dünen schaukelte. Die knurrenden Packkamele folgten ihnen. Dahinter ritten Halid und Gwylly, ihre beiden maulenden Packtiere im Schlepptau. Darauf folgten Riatha und Urus, auf seinem ebenfalls mürrischen Dromedar, und als Letzter kam Aravan mit seinen beiden Packkamelen. Obwohl Reigo vorn ritt und Aravan die Nachhut bildete, folgten sie einer Route, die der Elf festgelegt hatte. Er war ihr Navigator durch die Karoo. Und so bog die kleine Karawane aus Kamelen und Reitern in das Reich der Erg ein.
    »Das ist aber was ganz anderes als ein Pony«, murmelte Faeril.
    »Was?«
    »Ich sagte, Reigo, dass es ganz was anderes ist, ein Kamel zu reiten als ein Pony. Kein Wunder, dass Aravan sie Wüstenschiffe« nannte, bei diesem Schaukeln und Ruckeln. Man könnte fast seekrank werden.«
    Reigo lachte. »Das passiert auch einigen, Faeril. Sie werden tatsächlich seekrank. Beobachtet nur den Gang des Kamels, es schwingt beide rechten Beine gleichzeitig vorwärts, und dann beide linken. Dies aber erzeugt beim Gehen das Schwanken, denn damit hält das Kamel sein Gleichgewicht. Wenn sie jedoch laufen, ist ihre Gangart sehr elegant und ruhig.«
    Die Damman blickte hinunter. »Oh, wie die der Traber in Pendwyr.« Sie erinnerte sich an den Tag, als sie mit Gwylly ein Pferdewagenrennen besucht hatte, auf dem großen Grün in Pendwyr.
    »Aye«, stimmte ihr Reigo zu. »Aber ein Pferd muss in dieser Gangart ausgebildet werden, wohingegen sie bei einem Kamel ganz natürlich ist.«
    »Dann schaukele eben weiter, du prächtiges Kamel!«, schrie Faeril und streckte die Hand aus. »Über jene Sanddünen dort. Aber wenn mir schlecht wird, wirst du es als Erstes merken.«
    Reigo lachte schallend, und sein Dromedar brüllte protestierend. Als die anderen das Lachen und Stöhnen vor sich hörten, lächelten sie, während die folgenden Reittiere knurrten, da sie weder den Grund für die Fröhlichkeit noch den Anlass für den Protest kannten.
     
    Als die glühende Hitze des Tages ihren Höhepunkt erreichte, legten sie Rast ein, und setzten sich in den Schatten unter die rasch aufgespannten Zeltbahnen. Die Kamele knieten sich vor ihnen in den Sand und richteten ihre Körper dabei instinktiv zur Sonne hin aus, um ihren Strahlen so wenig Angriffsfläche zu bieten, wie sie konnten. Sie würden vom späten Vormittag bis zum Nachmittag rasten, weil es in der Zeit dazwischen viel zu heiß war, als dass man hätte reiten können.
    Die Sonne hatte ihren Zenit bereits weit überschritten, als sie sich aufrafften, um ihre Reise fortzusetzen. Es war zwar immer noch heiß, aber die Hitze schien erträglich, und die weiten Umhänge und Gewänder, die sie umhüllten, schützten die Gefährten vor den sengenden Sonnenstrahlen. Immer wieder mahnte Halid sie, genügend Wasser zu trinken. »Vergesst nicht, dass die Sonne Euch die Flüssigkeit entzieht, und auch wenn Eure Kleidung Euch vor dem Schlimmsten bewahren mag, so müsst Ihr doch viel trinken. Trinkt, was Ihr benötigt, und speichert das Wasser lieber in Eurem Körper als in Euren Trinkschläuchen. Es sind schon Männer verdurstet, die noch die gefüllten Trinkschläuche am Gürtel hängen hatten.«
    »Und was ist nun mit den Kamelen?«, erkundigte sich Faeril.
    »Heute Abend sollten wir einen Weidegrund erreichen«, erklärte Halid. »Die Karoo besteht nicht nur aus Sand; an gewissen, besonders geschützten Stellen wachsen auch Dornbüsche und Gras. Dort werden wir die Kamele anbinden, und sie werden fressen können.

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