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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kauften auch die dazugehörige Ausrüstung sowie zwei Doppelsättel, die einem Stammesangehörigen der K’affeyah erlaubte, ein Kind mitzunehmen. Der Jüngling saß vor dem Reiter, doch etwas unterhalb seiner Höhe.
    Nach einem längeren Palaver, das unter ihnen stattfand und bei dem sie den Fremden - die vielleicht Djinn waren, und zrir Djinn und dem Afrit - viele furchtsame Blicke zuwarfen, näherten sich die Kamelhändler vorsichtig den beiden Menschen, Halid und Reigo, und fragten sie, ob sie vielleicht wünschten, dass die blauen Troddeln von der Ausrüstung entfernt werden sollten. Schließlich wusste jeder, dass Blau die heilige Farbe war, mit der Kobolde und Dämonen ferngehalten werden sollten.
    Reigo lachte so sehr, dass er nicht antworten konnte, doch Halid musterte die Händler kühl und antwortete auf Kabla: »Die blauen Quasten müssen dran bleiben, denn sie verstärken die Macht unserer Herrn.«
    Ehrfürchtig wandten sich die Händler zu Riatha, Aravan, Faeril und Gwylly herum und verbeugten sich tief, zuletzt vor Urus.
    Reigo lachte noch mehr.
    Sie erstanden die Kamele zu einem angemessenen Preis, denn es ergab sich tatsächlich so, wie Urus gesagt hatte: »Wer wird schon einen Engel oder einen Teufel übers Ohr hauen, hm?«
     
    Früh am nächsten Morgen verließen die sieben auf ihren spöttischen, knurrenden und protestierenden Kamelen Sabra und ritten nach Süden in die Wüste Karoo. Da Reigo und Halid die erfahrensten Kamelreiter waren, ritten sie beide mit je einem Wurrling auf dem Doppelsattel. Faeril mit Reigo und Gwylly mit Halid. Riatha, Aravan und Urus ritten jeder allein auf einem Dromedar, wobei Urus’ Tier lautstark protestierte. Reigo, Halid und Aravan führten jeder zwei Packkamele am Strick, die mit Schläuchen aus Ziegenleder voll von Wasser, Nahrung und Getreide für die Tiere, leichten Zeltplanen, Kochausrüstung, Holzkohle und dergleichen beladen waren. Das alles hatten sie im suq erstanden. Obwohl das Wasser und der größte Teil des Proviants und der Ausrüstung auf die Packkamele verteilt war, trugen die Reitdromedare ebenfalls je einen Trinkschlauch mit Wasser und einen kleinen Teil der Ausrüstung. Wie Halid sagte: »Wenn es einem Packkamel gelingt wegzulaufen, verlieren wir wenigstens nicht alles, was wir zum Überleben brauchen.«
    Als sie die Waren im Basar gekauft hatten, hatten sich Reigo und Halid nach der Lage von Wasserstellen und Weidegründen entlang ihrer beabsichtigten Route erkundigt. Sie hatten wertvolle Neuigkeiten erhalten. Doch vor allem hatten die Karawanenführer sie vor den wirbelnden Dämonen und verwunschenen Oasen gewarnt, sowie vor dem Schwarzen Kamel und den bösen Geistern, die unter dem Sand hausten und in den Zisternen - und vor den Feuer-Schakalen. Dazu hatten ihnen die Führer eindringlich die böse Natur des Ortes geschildert, zu dem sie hinwollten, hatten Geschichten von Karawanen zitiert, die spurlos verschwunden waren ebenso wie Reisende; sie hatten sogar die verschwundene Expedition des Prinzen von Vancha als Warnung angeführt, der nach dem fabelhaften Dodona gesucht hatte. Das war eine Geschichte, an die man sich bis zum heutigen Tag erinnerte. Als Reigo über diese Märchen der Wüstenwahrheit nur lachte und sie Aberglauben nannte, hatten sie den Kopf geschüttelt. Halid dagegen nahm sie offenbar ernster. Doch trotz der aufrichtigen Warnungen schienen Halid und Reigo, mit ihren Djinnain und zrär Djinnain und dem Afrit, entschlossen zu sein, in diesen bösen Teil der Erg zu reiten. Also hatten ihnen die Karawanenführer blaue Amulette geschenkt, die die Gespenster und bösen Geister und andere Dämonen fernhalten sollten. Vielleicht, so spekulierten die Sabraner später, waren es wahrlich Seraphin und Cherubin und ein Herrscher, mit ihren niederen, also menschlichen Dienern, die ihnen aufwarteten. Denn nur der Herr der Weisheit würde wissen, warum sie in diese verfluchte Zone reisen wollten, in den Teil der Erg, den alle vernünftigen Menschen sonst tunlichst mieden. Andererseits, falls sie Dämonen waren - Mahbül! Wie konnten sie Dämonen sein? Sie trugen das Blau, nahmen die blauen Amulette entgegen und wollten blaue Troddeln an ihren Kamelen … Bei den Debatten der Händler ging es laut und hitzig zu, und selbst die Imamin wussten keine Antwort; dafür gelang es ihnen jedoch meistens, die Hitzköpfe davon zurückzuhalten, sich gegenseitig mit ihren gezückten Krummdolchen die Kehlen durchzuschneiden. Der Streit jedoch wurde

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