Mithgar 17 - Drachenbund
meinen Bair gegrüßt hat.«
Aravan knurrte zustimmend und sagte dann: »Auch wenn ich Bair als Mentor in vielen Fertigkeiten und Sagen unterweise, so ist er es doch, der mich in die Lehre der Macht und des Lebens eingeführt hat, die sich auf alle Dinge bezieht.«
Faeril hob ergeben die Hände, sah sich um, hob einen Stein auf und hielt ihn an ihr Ohr.
Aravan lachte noch, als Urus und Bair ins Lager zurückkamen, die Arme voller Feuerholz.
Weiter ritten sie durch den Wald nach Südosten, begleitet von ihrer Eskorte aus Wölfen, Bären und Menschen, in die sich manchmal auch ein Ding aus Zweigen, Schlingpflanzen und Blättern mischte.
Der Großwald, den die Elfen Darda Stor nannten, war ein gewaltiger Forst, mehr als siebenhundert Meilen lang und zweihundertfünfzig Meilen breit. Geführt von Urus ritten sie jedoch geradewegs hindurch, ohne sich zu verirren - und gelangten schließlich zu einer Waldsiedlung, die zwischen dem Grün am Rand einer riesigen baumfreien Fläche mitten im Wald verborgen war. Diese große freie Fläche war als Die Lichtung bekannt, und sie maß mehr als dreißig Meilen im Durchmesser, war so weit, dass man den gegenüberliegenden Waldrand nicht sehen konnte.
Jetzt waren sie am Ziel.
Sie übergaben Bair an Brur, einen hünenhaften, rothaarigen Baeron, der über zwei Meter groß war. Er würde sich der Ausbildung des Jungen annehmen, zusammen mit der der anderen Zehnjährigen, die bereits hier waren - der schwarzäugige, schwarzhaarige, kleine, drahtige Diego de Vancha, der blonde, blauäugige, schlanke Äldan von Valon und schließlich der braunhaarige und braunäugige Ryon von Pellar. Es waren allesamt Königssöhne, die von ihren Vätern hierher geschickt worden waren, um zu lernen, das Land zu ehren und zu pflegen, so wie auch ihre Väter es erlernt hatten. Obwohl Bair erst knapp über neun Jahre alt war, überragte er sie alle. Nur Äldan reichte fast bis auf eine halbe Kopflänge an ihn heran. Prinz Ryon von Pellar, der Sohn des Hochkönigs Garon und Königin Thayla, war fast so groß wie Äldan, trotz der eher kleinen Gestalt seiner Eltern.
»Ich kann mich an Eure Eltern erinnern«, sagte Faeril zu Ryon. »Wir haben uns vor vielen Jahren getroffen, noch bevor Ihr geboren wurdet. Eure Mutter und ich haben manchmal Tee zusammen getrunken und lange miteinander geredet. Ich mochte sie. Aber Ihr, mein Prinz, Ihr seid schon so groß, und sie misst gerade einen Meter fünfzig. Auch wenn sie nicht ganz so klein ist wie ich.«
Faeril lachte, und Ryon grinste, während er auf sie herunterblickte. Sie war der erste Wurrling, den er zu Gesicht bekommen hatte, was sich allerdings in den folgenden Jahren noch ändern sollte.
Riatha, Urus und Faeril blieben eine Woche, doch dann bereiteten sie sich auf ihre Abreise vor. Denn, wie Urus erklärte, die Baeron unterwiesen die Kinder ohne die störende Anwesenheit von Eltern.
Trotzdem zögerte Riatha. »Ich möchte«, erklärte Urus, »dass er hier eine Weile lebt, denn er war bis jetzt nie in Gesellschaft von anderen Gleichaltrigen, sondern hat nur Ältere in Ardental kennengelernt, die, das darf ich hinzufügen, sehr viel älter sind als er. Und da es keine anderen Kinder in Ardental gibt, finde ich, dass er für sein Alter zu… gemessen ist. Wir müssen ihm diesen Sommer lassen. Er soll mit seinen Altersgenossen zurechtkommen und die Gesellschaft der Jugend genießen.«
Riatha seufzte. »Trotzdem, chier, da ist die Warnung von Dalavar Wolfmagier, ihm könnte Gefahr drohen.«
Obwohl sich Faeril ebenfalls Sorgen machte, sagte sie: »Urus hat recht. Bair sollte Kinder um sich haben. Außerdem, hat Daravan Wolfmagier nicht auch gesagt, er sollte bei Aravan bleiben? Da Aravan aber ebenfalls hier bleibt…« Sie sah zu dem Alor hinauf.
Aravan grinste sie an. »Bekümmere dich nicht, jaian«, sagte er dann zu Riatha, »denn ich werde acht auf ihn geben. Außerdem wird der Großwald von jenen bewacht, die uns hierher eskortiert haben; wer mit Bösem im Sinn würde es da wagen, in diesen Wald einzudringen? Also sage ich, reitet zum Darda Galion und den Bellon-Fällen, und auch zum Kessel und nach Caer Lindor und dergleichen, und kommt am Ende des Sommers wieder, wenn Bairs Ausbildung beendet ist.«
Also ritten Urus, Riatha und Faeril an jenem Tag weg, zu den Bellon-Fällen und den Ruinen von Caer Lindor, sie besuchten den Darda Galion, obgleich dort keine Lian mehr lebten. Doch es gab noch Elfen, denn Dylvana-Krieger aus dem Darda Erynian
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