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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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unvorstellbaren Pakt schlossen; es war der Stein, für den Durlok eine ganze Insel vernichtet hatte, um ihn zu finden.
    Dieser Stein war der Drachenstein.
     
    Fast zwei Jahre verstrichen in fruchtlosen Versuchen, bis in einer mondlosen Nacht…
    »Ich war gerade in der Nähe, Ydral, und dachte, ich sollte mal meinen Zauberer besuchen und herausfinden, warum er mich so viele Sklaven kostet.« Kutsen Yong beachtete den Gestank von Blut nicht und sah sich in Ydrals Heiligtum um. Sein Blick wirkte gelangweilt, denn trotz seiner Studien in den vergangenen Jahren schien es, als hätte der Mächtige Drache keinerlei Talent für irgendwelche Hexereien. »Nicht dass es mich stört, Ydral, denn Sklaven sind leicht zu beschaffen. Aber einige glauben«, Kutsen Yong schüttelte sich leicht, »dass du ein Taeji Akma bist.« Obwohl er bereits zweiundzwanzig Jahre alt war, konnte Kutsen Yong die grauenvollen Geschichten nicht abschütteln, der Taeji Akma könnte kommen und ihn in die nie verlöschenden Feuer in der Mitte der Welt zerren, wo er auf ewig vor Qualen schreien würde, Geschichten, die ihm die Alte Tal in den Nächten zugeraunt hatte, als er noch ein Kind war, damit er sich benahm. Er hatte die Alte Tal dafür strangulieren lassen. Dennoch lief ihm allein bei dem Gedanken an den Taeji Akma ein Schauer über den Rücken. Um sein Unbehagen zu überspielen, nahm er ein Astrolabium und blickte auf die Markierungen, während er den Zeiger willkürlich herumschob.
    Ydral warf einen Seitenblick auf Kutsen Yong und ging auf ihn zu, um den Blick des Mannes von dem hastig verdeckten Korb abzulenken, in dem der Stein lag. »Mai Gebieter, jai versuche mit meinen Machenschaften, aun Macht zu stärken, denn jai will tji zum All-Herrscher machen.«
    Kutsen Yong stellte das Astrolabium zwischen die Schriftrollen und sah Ydral an. »Ich werde der All-Herrscher sein, denn meine Bestimmung können selbst die Götter erkennen.« Er tippte auf das Drachenmal auf seiner Stirn und fuhr mit den Fingern daran entlang bis in den Nacken. »Ich bin der Yong Chuin. Selbst im Augenblick scharen sich immer mehr Krieger unter mein Banner, und schon bald werden wir aufbrechen und Ryodo erneut angreifen …«, ein wütender Ausdruck glitt über das Gesicht des Kaisers, »und diesmal werden wir es auch erobern.«
    »Ja, mai Gebieter«, flüsterte Ydral.
    »Du wirst mir eine Weissagung machen, bevor wir in See stechen, Ydral, und diesmal will ich keine Stürme erleben!«, spie Kutsen Yong hervor.
    Ydral verbeugte sich. »Allerdings, mai Gebieter.«
    Scheinbar besänftigt blätterte der junge Mann gelangweilt einige Seiten in einem Folianten um, suchte eine Illustration, fand jedoch keine. Die uralten Worte des Textes waren in einer Sprache geschrieben, die er nicht kannte.
    »Ich wünschte von dir auch einen Zauber, der dafür sorgt, dass meine Feinde große Schmerzen erleiden.«
    »Selbstverständlich, mai Gebieter.«
    Kutsen Yong wandte sich zum Gehen, doch an der Tür trat er noch einmal zurück. »Ydral, vielleicht brauchst du ja Jungfrauen«, sagte er. Achtlos legte er die Hand auf den Korb mit dem Tuch und zog die Seide beiseite. »Du hast mir selbst gesagt, dass sie die Macht von Zaubern verstärken.«
    Beiläufig öffnete Kutsen Yong den Deckel des Korbes …
    … »Mai Gebieter«, sagte Ydral und trat vor…
    … blickte hinein…
    … »der Stein wurde kürzlich gefunden …« … griff hinein…
    … »und jai werde für aun Sicherheit sorgen …«
    … nahm den grünen Stein und hob ihn hoch.
    Als hätte der Stein auf die Berührung dieses Kriegerkönigs, dieses Kutsen Yong, dieses Mannes mit dem Drachenmal, dieses Masula Wongsa Yang gewartet, zuckte ein strahlendes Licht aus dem Stein, erfüllte das Heiligtum des Zauberers, drang durch die Fensterschlitze und erhellte den Himmel: Es waren glühende Strahlen, mit einer grellen, grünen Brillanz, wie die von leuchtendem Hexenfeuer.
    Und im selben Augenblick hoben überall in Mithgar die Drachen beunruhigt ihre mächtigen Schädel.

15. Kapitel
     
    ALARMZEICHEN
     
    Sommer, 5E1005 (Vier Jahre zuvor)
     
    Ein ätherischer Knall rollte über die Welt. Die Magier im Schwarzen Berg sahen sich konsterniert an, verwundert, was eine solche Erschütterung des Aethers bewirkt haben könnte. Die Seher wirkten Zauber, um die Quelle auszumachen, doch selbst die Mächtigsten unter ihnen scheiterten. Nur einmal, Jahrtausende zuvor, waren sie so vollkommen gescheitert, und zwar damals, als sie versucht hatten,

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