Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
sich. Dann ließ Urus sie los, hob die Tierhaut auf und sagte: »Sie muss aufgeweicht werden.« Als wäre es ihm erst nachträglich eingefallen, setzte er hinzu: »Sorge dich nicht um unseren Sohn, meine Liebste, er wird gewiss bald wieder auftauchen.«
    Riatha nickte, kehrte zur Kate zurück, und der Tag neigte sich dem Abend zu. Aber noch immer ließ sich Bair nicht blicken.
    Das Zwielicht war bereits aufgestiegen, als jemand an die Tür klopfte. Urus öffnete sie und Faeril trat ein. Sie sah sich um und fragte dann: »Sagt, geht es Bair gut?«
    Riatha runzelte die Stirn. »Warum fragt Ihr?«
    »Ich habe gerade Ancinda getroffen, und sie sagte, Bair hätte seine Übungsstunde mit Tillaron versäumt. Er sollte die kleinen Einzelheiten lernen, die man kennen muss, wenn man gegen den Speer eines Ghüls kämpft.«
    Riatha sah Urus bestürzt an. »Er hat noch nie eine Waffenstunde verpasst.«
    Urus trat zur Tür des Schlafgemachs des Jungen, zögerte kurz, öffnete dann jedoch die Tür und trat ein. »Sein Morgenstern ist verschwunden«, rief er Sekunden später, »und sein Langmesser auch. Ebenso seine Lederkleidung und sein Mantel. Und hier liegt ein Zettel.« Urus kam mit einem Pergament wieder heraus. »Ich muss meinen Schwur halten. In Liebe, Bair«, las er laut vor.
    »Schwur?«, erkundigte sich Faeril und sah Riatha an, doch die Dara hob nur resigniert die Hände.
    »Gestern spät in der Nacht hat ein Draega diesen Posten passiert und ist nach Süden gelaufen, Alor Urus«, berichtete Alaria. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr dunkelbraunes Haar. »Es war dein arran, der auf eine mitternächtliche Jagd ging. Jedenfalls dachten wir das.«
    »Seid Ihr sicher, dass es ein Silberwolf war?«, erkundigte sich Faeril.
    Alaria nickte. »Obwohl der Mond lange untergegangen war, konnten wir im Licht der Sterne den Draega erkennen. Und da in diesem Tal nur ein Draega lebt…« Alaria hob die Hand.
    »Wohin ist er gelaufen?« Faeril wandte sich an Urus.
    Urus knurrte und blickte in die Richtung, in die der Draega laut Alaria gerannt war. »Dorthin, Aravan nach.«
    »Aber … aber Aravan ist vor«, Faeril zog die Stirn kraus, »sechzehn, nein siebzehn Tagen verschwunden. Er ist jetzt mindestens dreihundertfünfzig Meilen weit entfernt, und reitet nach Arbalin. Sicher wird doch Bair nicht…« Plötzlich stieß sie ein leises Keuchen aus. »Sein Schwur! Das Versprechen, das er als Kind gemacht hat, vor zehn, nein, vor neun Jahren! Und die Karten! 0 nein, ich habe ihm selbst gesagt, wo …« Sie unterbrach sich. »Urus hat recht«, sagte sie an Riatha gewandt. »Bair verfolgt Aravan, und es ist alles nur meine Schuld, denn ich habe ihm selbst den Weg gewiesen.«
    »Kommt.« Riatha setzte sich in Bewegung, in Richtung Kate. Urus ging neben ihr und Faeril musste sich eilen, um Schritt zu halten. »Wir brauchen unsere Waffen«, erklärte Riatha, »dazu Proviant, Ersatzpferde, ja, viele schnelle Ersatzpferde.«
    Faeril runzelte die Stirn. »Ersatzpferde? Aber wir können doch nicht…«
    »Ein Draega kann mehr als dreißig Werst am Tag zurücklegen«, unterbrach Riatha sie.
    »Dreißig?«, rief Faeril. »Das sind ja neunzig Meilen. Neunzig Meilen am Tag?«
    »Oder noch mehr«, antwortete Riatha. »Doch wenn Aravan tatsächlich nach Arbalin will und den kürzesten Weg nimmt, können wir sie vielleicht am Haupthafen abfangen, bevor ein Schiff ausläuft, das die Avagon-See überquert.«
    »Eines ist klar, mein Pony ist viel zu langsam für diese Jagd. Ich reite auf einem der Ersatzpferde, wie damals mit Jandrei.«
    »Gut und schön.« Riatha wandte sich an Urus. »Wir müssen dein großes Ross auch zurücklassen, chieran, denn es ist ebenfalls nicht schnell genug.«
    »Ich hole meine Waffen und die Ausrüstung und treffe Euch an den Stallungen!«, rief Faeril, während sie zu ihrer eigenen Kate lief.
     
    Vier Kerzenstriche nach Einbruch der Nacht verließen Riatha, Urus und Faeril den Elfenstützpunkt. Riatha ritt einen lebhaften Fuchs und führte drei Ersatzpferde an langen Leinen mit. Auf einem saß Faeril. Urus ritt einen großen schwarzen Hengst und hatte vier Ersatzpferde dabei, von denen zwei mit leichtem Gepäck als Packtiere dienten. Faeril würde man, abwechselnd mit der Ausrüstung, auf die Pferde setzen, während Riatha und Urus von Pferd zu Pferd wechselten, um die Last zu verteilen.
    Sie trabten in zügigem Tempo davon, folgten dem Weg durch den Wald, da sie nicht schneller galoppieren wollten, solange es noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher