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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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skrupellose Agenten, machten die Matrosen einen zumeist kurzen und recht harten Prozess mit ihnen, ohne sich lange damit aufzuhalten, die Stadtwache zu rufen.
    In diese eher zweifelhafte Lasterhöhle führte Aravan den jungen Bair. Sie verstauten ihre Ausrüstung in ihrem Gemach und stiegen dann die Treppe in den lärmenden, von Lachen und Geschrei hallenden Schankraum hinab. Der Raum stank nach Knaster und Schweiß, nach Sägemehl und Bier, nach Eintopf und Salz, billigem Parfüm und dem schweren Duft von heißem, gewürztem Wein. Und außerdem hing ein metallisches Aroma in der Luft, wie von Blut oder abgekühltem glühendem Eisen. Auf einem kleinen Podest spielte ein Barde eine Laute und sang, doch es war mehr als fraglich, ob ihn jemand bei diesem Lärm hören konnte. Auffallend gekleidete Frauen schienen überall herumzulaufen; einige saßen lachend auf dem Schoß der Matrosen, während andere ihre Opfer an der Hand die Wendeltreppe hinaufzogen, bis zu den Schlafgemächern im ersten Stock. Einige Seeleute schrien und wetteten, als sich zwei kräftige Matrosen beim Armdrücken maßen. Andere spielten Karten und wieder andere würfelten um Getränke. Einige wenige lagen auf dem Boden, vollkommen betrunken und bewusstlos. In diesen Tumult stiegen Aravan und Bair hinab, und auf ihrem Weg zwischen den Gästen hindurch erregten sie ein gewisses Aufsehen, denn Elfen kamen nicht oft hierher. Und auch Bair bot keinen gewöhnlichen Anblick, mit seinem strohblonden Haar und seiner Gestalt, die beinahe alle anderen Gäste überragte. Er glaubte zu hören, wie einige Gäste riefen: Das istKäpt’n Aravan.
    Sie erreichten einen Tisch, der von zwei ohnmächtigen Seeleuten mehr oder weniger besetzt war. Einer lag halb darauf, der andere darunter. Aravan zog beide in eine Ecke des Raumes. Nachdem er und Bair sich gesetzt hatten, winkte er drei Metzen weg und rief stattdessen ein Schankmädchen zu sich. Er bestellte einen Laib Brot, ein Stück Fleisch und einen Krug Bier, dazu zwei Schüsseln Eintopf. Während sie aßen, sah sich Bair in dem lauten Raum um. Sein Blick glitt über die Seeleute und die Händler, unter denen sich auch zwei Zwerge befanden, und suchte dann einen schöneren Anblick. Er wandte sich zu Aravan herum und hob die Stimme ein wenig, damit der Elf ihn hörte. »Diese Ladys, kelan, sie scheinen ja recht freundlich zu sein.«
    Aravan lachte. »Hättest du Geld für sie, elar, so wären sie noch viel freundlicher.«
    Röte stieg von Bairs Hals empor, bis sein ganzes Gesicht glühte. »Ich meinte nicht, ehm … das heißt …«, stammelte er, während Aravan lachte. Schließlich platzte Bair heraus: »Oh, kelan, Ihr wisst genau, was ich meine.«
    »Vielleicht, mein Junge. Allerdings, das weiß ich vielleicht wirklich.« Erneut lachte Aravan schallend, während Bair seine Aufmerksamkeit auf ein Stück Brot richtete, das er eifrig in die Bratensoße stippte, die auf seinem hölzernen Teller schwamm.
    Als er schließlich wieder aufsah, vermied er die Frauen und blickte stattdessen bemüht woanders hin. Dabei bemerkte er einige Seeleute an einem großen Tisch, die sich trotz des Lärms flüsternd zu unterhalten schienen und Aravan und ihm verstohlene Blicke zuwarfen. Etliche aus ihrer Gruppe drehten sich sogar herum und musterten sie ganz offen. Schließlich standen sie auf und gingen zur Tür. Doch einer von ihnen, ein Hüne von einem Mann, blieb stehen, straffte nach einer kurzen Bemerkung zu seinen Kameraden die Schultern, drehte sich um und schritt, während die anderen warteten, auf den Tisch zu, an dem Aravan und Bair saßen. Er hatte sein Kinn kriegerisch vorgestreckt. Unauffällig löste Bair den Halteriemen von seinem schwarzen Morgenstern an seinem Gürtel. Dann hatte der Hüne sie erreicht und baute sich neben ihrem Tisch auf.
    »Seid Ihr der Elf Aravan«, erkundigte er sich, »blaue Augen, schwarzes Haar, Kristallspeer und alles?«
    Aravan legte den Löffel zur Seite und blickte den Hünen an. Es war ein Gelender, seinem Akzent und dem Schnitt seiner Kleidung nach zu urteilen.
    Bair spannte sich an und hielt sich bereit.
    »Das bin ich«, erwiderte Aravan zwar leise, aber deutlich vernehmlich.
    Der Hüne riss sich förmlich seine Mütze vom Kopf und zerknüllte sie zwischen den Händen, drehte und knautschte sie, während er von einem Fuß auf den anderen trat, grüßend nickte. Sein mittelblondes Haar fiel über die blauen Augen, die in einem Gesicht lagen, das vor Eifer ganz weich wurde. »Ick bin der

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