Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
verlieh. Doch Kutsen Yong sah es nicht, weil er die brennende Stadt gefesselt beobachtete. Schließlich presste Ydral heraus: »Fürwahr, mai Gebieter, tji steht zur Rechten von Jidu Shängdi.«
    Kutsen Yong streckte die Hand aus und streichelte den Drachenstein. »Vielleicht wird Er mich ja zu einem Gott erheben, falls ich nicht längst schon einer bin.«
    »Tji seid göttlich, zweifellos«, zischte Ydral, während in der Ferne Drachen über der Stadt kreisten, sie mitsamt allen Männern, Frauen und Kindern, die sich darin befanden, verbrannten. Es war eine Stadt, die die Kühnheit besaß, ihre Tore zu schließen, als Kutsen Yong in Sichtweite ihrer vollkommen unbedeutenden Wälle geritten kam.
     
    In dieser Nacht gellten grauenvolle Schreie durch das Heerlager, als Ydral viele, viele Menschen opferte, um eine Bestätigung von Gyphon zu erhalten - dem Jidu Shängdi, dem Eifersüchtigen Gott -, dass er, Ydral, der Herr dieser Welt sein würde und nicht ein größenwahnsinniger Drachenjunge. Denn er war es gewesen, Ydral, der die Ereignisse in Gang gesetzt hatte, die seinen Herrn aus Dem Abgrund befreien würden, damit er Adon vernichte und über dessen gesamte Schöpfung herrsche. Sicherlich war die Herrschaft über Mithgar eine angemessene Belohnung für Ydral. Also suchte er eine Antwort, häutete mit seiner Klinge, während seine Opfer kreischten. Aber der gelbäugige Mann war von der Verzückung des Gemetzels so angezogen, so geschüttelt von der blutigen Ekstase, er steckte so sehr in den Klauen seiner Leidenschaft, dass er nicht hörte, ob Gyphon antwortete.

20. Kapitel
     
    REISE
     
    Oktober, 5E1008 - Januar, 5E1009 (Fünfzehn bis elf Monate zuvor)
     
    Als sich die Nacht über das Land legte, spürte Aravan, dass er verfolgt wurde. Doch der blaue Stein an dem Lederband um seinen Hals war nicht erkaltet. Falls sich ihm also eine Gefahr näherte, kam sie nicht aus Neddra. Dennoch, der Stein meldete nicht jede Gefahr, zum Beispiel konnte er keine menschlichen Briganten und Strauchdiebe enttarnen. Also blieb Aravan wachsam, als er weiterritt, mit seinem Packpferd an der Leine. Die Flanken des Grimmwall-Massivs erhoben sich zu beiden Seiten des Weges, die linke weiter entfernt, die rechte gleich daneben. Er ritt um einen Ausläufer herum, sah einige große Felsbrocken unmittelbar vor sich und nahm Kurs darauf. Sie boten einen leicht zu verteidigenden Schutz, falls Gefahr drohte.
    Kurz danach erreichte er die Felsen, stieg ab und führte die Pferde dazwischen. Dann zog er den Bogen aus seiner Tasche am Sattel, spannte ihn, nahm seinen Köcher mit Pfeilen sowie den Speer Krystallopyr, kletterte auf die nach Norden weisenden Felsbrocken und wartete, einen Pfeil auf die Sehne genockt.
    Eine ganze Weile geschah nichts, dann bog ein Silberwolf um den kleinen Ausläufer. An Platinketten trug das Tier einen steinernen Ring und einen Kristallanhänger um den Hals.
    Aravan entspannte den Bogen. »Elar«, murmelte er, und obwohl er den Namen kaum vernehmlich gehaucht hatte, spitzte der Draega die Ohren, als hätte er ihn gehört. Im nächsten Augenblick hüllte ein dunkler Schatten das Tier ein.
     
    Aravan musterte den Jungen über das kleine Lagerfeuer hinweg. »Bair, wissen deine Mutter und dein Vater, dass du mir gefolgt bist?«
    Bair seufzte. »Mittlerweile schon, denke ich.«
    »Du hast keine Erlaubnis bekommen, um diese Reise mit mir zu unternehmen?«
    Bair schüttelte wortlos den Kopf.
    »Solltest du dann nicht zurückgehen?«
    »Kelan, ich habe gehört, wie amicula Faeril und ythir über die Worte eines gewissen Dalavar Wolfmagier sprachen, der sagte, ich sollte mit dir gehen.«
    Aravan nickte. »Das hat er tatsächlich gesagt.«
    »Ythir und meine amicula schienen beide der Meinung zu sein, dass dies das Richtige wäre.«
    »Dennoch, Bair…«
    »Wollt Ihr mich nicht in Eurer Begleitung haben?« »Nein, Bair, es ist nur…«
    »Habe ich keinen Eid geschworen, kelan, dass ich Euch auf Eurer Suche helfen würde?«
    »Ai. Doch du warst noch ein Kind.«
    »Kelan, bin ich jetzt nicht ein Wächter, also kein Kind mehr?«
    Nun seufzte Aravan und ließ sich mit seiner Antwort Zeit. »Ai, Bair«, erwiderte er schließlich, »du bist tatsächlich ein Wächter.«
    Bair nickte, als hätte er diese Antwort erwartet, und blickte auf die Hänge der Günnaringschlucht. Eine Weile blieb er schweigend stehen, bis er sagte: »Dann wollen wir morgen früh aufbrechen.«
     
    »Ich habe mich beeilt, um Euch in Günar einzuholen, doch

Weitere Kostenlose Bücher