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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Mal hier, Kapitän?« »Am Ende der Ersten Ära.«
    Nikolai sah ihn fassungslos an. »Am Ende der Ersten … Verdammt, wie lange ist das her? Sieben, nein, achttausend Jahre?«
    Aravan nickte nur, sagte jedoch nichts.
    Noddy polterte die kurze Leiter zum Vordeck hoch, ein Lot mit dem Senkblei in der Hand. »Hier ist es, Käpt’n.«
    Nikolai nahm Noddy das Lot ab. »Ich lasse es hinunter; ich gebe ihm viel Seil und sehe zu, was es hochbringt.« Der zweite Maat maß eine Länge Seil ab, trat dann an die Reling, wirbelte es zweimal herum und schleuderte es dann weit nach vorn über die Steuerbordseite. Die Schnur rollte sich glatt aus, das Blei flog weit hinaus und landete dann mit einem vernehmlichen Platschen im Wasser.
    Als Nikolai die Schnur nachließ, drehte sich Bair, der bis dahin nicht viel gesagt hatte, zu Aravan herum. »Kelan, dieser Ort… sein Feuer ist schrecklich, und es spricht von Packen und Ergreifen, will alles in seinem böswilligen Griff halten.«
    Noddy stieß bei diesen Worten erschreckt die Luft aus, und Aravan sagte: »Es ist ein bösartiger Morast, elar, der Schiffe festhält, die unvorsichtig genug sind, in sein tödliches Reich hineinzusegeln.«
    »Er hält Schiffe fest, Käpt’n?«, erkundigte sich Noddy.
    »Aye, Junge«, erwiderte Aravan. »Je weiter wir uns der Mitte nähern, desto dicker werden diese Algen, bis sie nur noch ein undurchdringliches Dickicht bilden. Sie halten Schiffe fest und lassen sie nicht mehr los, Schiffe, die aus Versehen hineingeraten sind, vom Sturm abgetrieben oder schlecht geführt. Oder welche, die ein Unglück hatten - das alles spielt keine Rolle. Sie alle sind hier verloren gegangen.«
    »Dunnerlittchen!«, stieß Noddy hervor und blickte dann suchend auf den Horizont vor ihnen. »Da draußen liegt ein Meer aus verlorenen Schiffen?«
    »Aye, Noddy, und ich möchte nicht, dass die Eroean ein ähnliches Schicksal erleidet.«
    Nikolai holte das Lot ein, an dem vereinzelte Algen hingen. »Es sind nicht viele, Kapitän. Die Eroean kann ohne Probleme hindurchsegeln.«
    Aravan seufzte. »Das wird sich ändern, Nick. Das wird sich schon bald ändern.«
     
    Das Elfenschiff segelte den ganzen Tag lang und in der Nacht weiter, während die Algen mit jeder Meile dichter wurden und das Schiff bremsten. Trotzdem holte Aravan die Segel nicht ein, denn die Zeit war knapp, und die Eroean würde ohnehin bald anhalten müssen. Die letzte Etappe würden sie in dem kleinen Drachenschiff zurücklegen, das unter Deck lag. Es war fertig, die Vorräte waren eingeladen: Wasser, Nahrung und Ausrüstung, die sie vielleicht brauchen konnten.
    Kurz vor Mitternacht überprüften Aravan und Bair das Schiff, dessen gut kalfaterter Rumpf oberhalb der Wasserlinie blau gestrichen war, und darunter mit Silberon, weil Aravan etwas von dem kostbaren Sternensilber benutzt hatte, um den Boden und den flachen Kiel damit zu streichen. Die seidenen Segel und der Mast waren himmelblau. So war es in seinen Farben ein Widerhall der Eroean.
    »Das ist ein feines Schiff«, erklärte Bair und drehte sich zu Meister Gregori und seinem Gesellen Willam herum.
    Die beiden Schiffszimmerer nickten. »Ein gutes Schiff, wahrlich, das ist es. Buona la nave.«
    »Angesichts dessen, wie die Drachenschiffe der Fjordlander über die Wellen schießen«, meinte Willam, »sollte das hier geradezu über das Wasser fliegen.« Er deutete auf ein flaches Boot, das nebenan verstaut war. »Nicht wie diese Schute hier.«
    Aravan lächelte, denn diese »Schute« war eines der kleinen Boote, mit denen er und seine Zwergenkrieger, Jinnarin, Alamar und Aylis sowie eine Handvoll anderer das erste Mal durch diese Gewässer zu jener Insel gesegelt waren, vor langer Zeit. »Sie haben ihrem Zweck gedient«, meinte Aravan.
    »Oh, Kapitän, ich wollte sie auch nicht schlecht reden«, meinte Willam. »Es ist nur so, dass …«
    Aravan hob die Hand. »Ich weiß, Willam. Dieses Boot sollte viel schneller sein.«
    »Das stimmt, genau. Es wird dies und alle anderen um Längen schlagen, das wird es!«
    »Hat es schon einen Namen, kelan?«, erkundigte sich Bair.
    »Nein. Möchtest du einen aussuchen?«
    Bair dachte einen Augenblick lang nach. »Ich würde es ja Kleiner Drache nennen, aber alle Drachen sind männlich, und dieses Schiff ist doch … eine sie, und ich möchte sie nur ungern Kleiner Kraken taufen.« Er drehte sich zu den Schiffszimmerern um. »Wie habt Ihr sie genannt?«
    Die beiden sahen sich erschreckt an und

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