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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ebenfalls den Aufstieg begann. Bair zog das schlaffe Seil nach, während Aravan hinaufkletterte.
    Dann führte Aravan den nächsten Aufstieg an, Bair wieder den übernächsten.
    Sie stiegen sie in die Wand ein, wechselten sich mit Führung und Folge ab, während sich die Dorfbewohner unter ihnen die Hälse verdrehten, zusahen und ungläubig die Köpfe schüttelten, weil die beiden ja nicht auf die Stimme der Vernunft hören wollten. Aber das war ihre eigene Schuld. Sie waren gewarnt worden. Es war doch verboten!
    Als sie schließlich die Spitze der vertikalen Flanke erreichten, konnte nur noch Juhi sehen, wie Aravan und Bair ihre Seile zusammenrollten, die Ausrüstung packten und ihre Rucksäcke schulterten. Dann verbanden sie sich mit einem Seil, und während der Elf voranging und der große Jüngling folgte, marschierten sie weiter, nach Norden über einen breiten, verschneiten Vorsprung. Juhi stand auf ihrem kleinen Hügel und beobachtete die beiden, bis sie einen weit entfernten Grat erstiegen und dahinter verschwanden.
    »Spalte voraus«, warnte Bair, der auf einer kleinen Erhöhung stand, wo sie pausierten, um etwas zu trinken. »Eine breite Spalte. Wie tief, weiß ich nicht, aber es scheint Schneebrücken zu geben, jedenfalls sieht es von hier so aus.«
    »Wie weit?«
    »Etwa eine Achtelmeile.« Bair streckte eine Hand aus.
    »Siehst du einen Weg daran vorbei?«
    Bair betrachtete das Schneefeld. »Jedenfalls keinen in der Nähe. Ich würde sagen, wir sehen uns die Brücken an, bevor wir einen Umweg machen.«
    Aravan schob den Trinkschlauch wieder unter seinen Mantel. »Ich gehe weiter voran, denn ich trete leichter auf als du.«
    Sie setzten ihren Weg fort, die Mäntel und Kapuzen gegen die trockene Kälte fest um sich gezogen. Als sie die Spalte erreichten, blieb Aravan stehen, während Bair mehr Seil nachließ und es am Griff seines Eispickels befestigte, den er tief in den Schnee gestoßen hatte. »Fertig!«, rief der Jüngling.
    Aravan trat näher an die Spalte heran und schüttelte den Kopf. »Diese Brücke sackt ein.« Vorsichtig trat er noch dichter heran. »Und sie ist sehr tief, sonst könnten wir hinabklettern und auf der anderen Seite wieder hinaufsteigen.« Er sah sich nach rechts und links um und streckte dann die Hand aus. »Dort drüben.« Er trat von der Spalte zurück, und Bair wartete, bis der Elf entfernt genug war, bevor er seinen Eispickel herauszog. Dann folgte er Aravan nach Osten.
    Erneut lehnte Aravan es ab, über die Schneebrücke zu gehen, die die Spalte an dieser Stelle überspannte, aber die nächste schien fest genug zu sein. Der Bogen war dick und auf der Oberfläche abgerundet.
    Während Bair ihn verankerte und Seil nachließ, trottete Aravan leichtfüßig hinüber. Dann verankerte er Bair, als dieser Jüngling hinüberging. Die eisigen Wände fielen weit ab, mehr als dreißig Meter, bevor sie in einer bläulich schimmernden Tiefe verschwanden.
    Sie gingen weiter, zwischen vereinzelten Bäumen hindurch. Das Schneefeld war meist hart und fest unter ihren Füßen, aber ab und zu zeigten sich auch Risse darauf. Viele waren sehr schmal, und die beiden sprangen einfach hinüber. Andere überquerten sie mithilfe von Schneebrücken. In einige mussten sie auch hinabsteigen und an der anderen Seite wieder hinaufklimmen, etliche dagegen umgingen sie. Gelegentlich kamen sie auch auf weite Felder mit lockerem Schnee. Dann legten sie ihre Schneeschuhe an, bis sie wieder auf festen Schnee gelangten.
    Oft machten sie Pausen und tranken, denn die Luft war dünn und das Wasser half gegen Bergkrankheit. Als es Abend wurde, kampierten sie in einer der schmalen Spalten, um vor dem Wind geschützt zu sein.
    Als sie ihr Dörrfleisch und den Zwieback aßen und Schnee in dem Kupfertopf schmolzen, den sie mit einem Feuer aus Sträuchern erhitzten, sagte Bair: »Wie weit sind wir heute gekommen, was schätzt Ihr?«
    »Fast sieben Werst, würde ich sagen«, antwortete Aravan.
    »Ha! Dachte ich’s doch! Wir haben eine Strecke von zwei Tagesreisen zurückgelegt statt einer!«
    Aravan nickte. »Das mag sein, ai, aber der Weg vor uns wird immer rauer. Hast du den Eisbruch gesehen, den wir morgen überqueren müssen, und die Vorsprünge, auf die das Eis gefallen ist?«
    »Ja, aber ich glaube, damit machen wir kurzen Prozess. Außerdem ist in der Flanke auch ein Schlot.«
     
    Am Abend des folgenden Tages jedoch hatten sie kaum drei Meilen zurückgelegt.
    Klippen und Spalten versperrten ihnen den Weg, dazu

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