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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die Luft gefährlich dünn.
    Schließlich jedoch kletterte Aravan über den Rand und stand keuchend da, während Bair im Sitzen den Sicherungshaken an seinem Gürtel befestigte und sich im selben Augenblick…
    … eines dieser riesigen Schneehörner an dem Bergsattel löste. Der ganze Schneeüberhang krachte hernieder, eine gewaltige Mauer aus drei Meter hohem Schnee, die auf Aravan und Bair zuraste.
    »Lawine!«, schrie Aravan.
    Bair schnellte herum und sah die monströse Welle auf sich zudonnern. Er löste den Haken des Sicherungsankers und sprang auf. »Vertrau dem Seil!«, schrie er und sprang über den Rand des Felsvorsprungs in die Tiefe. Aravan folgte ihm sofort, und beim nächsten Herzschlag fegte die tosende Welle aus Schnee über die Stelle hinweg, an der sie eben noch gestanden hatten, und weit in die dünne Luft hinaus.
    Bair und Aravan stürzten beide die senkrechte Flanke der Felsschulter hinab, während das Seil mit einem hohen Sirren durch den letzten Ring des letzten Keils raste. Aravan fiel hinab und hinab, und neben ihm fiel auch Bair, begleitet von einer Mauer aus weißem Schnee. Und dann, etwa fünfzehn Meter unter dem Rand des Überhangs …
    Zong!
    Mit einem Knall spannte sich das Seil.
    Aravan und Bair stießen ein tiefes, keuchendes Stöhnen aus, als sie ohne jede Kontrolle durch die Luft wirbelten und gegen den Fels prallten. Als sie zurückschwangen, hing Bair etwa drei Meter unter Aravan schlaff in seinem Harnisch, da er bei dem Aufprall das Bewusstsein verloren hatte.
    Während Tonnen von Schnee an ihnen vorbeisausten, begann Aravan nach oben zu gleiten. Bair aber fiel. Der Jüngling wog etwa zehn Kilo mehr als sein kelan, und das Seil sirrte immer schneller durch den Ring, zog Aravan hinauf, der donnernden Lawine entgegen.

5. Kapitel
     
    ENGEL
     
    April, 5E1009 (Acht Monate zuvor)
     
    Noch während er am Ende des Seils hinaufglitt, gelang es Aravan in einem zweiten Versuch, das hinabsurrende Seil zu packen. Es raste heiß durch seine behandschuhte Faust, bis er es schließlich anhalten konnte. Damit stoppte er seinen eigenen Aufzug und den Fall seines elar. Dann zog Aravan das Seil hoch, ohne dass ihm Bairs zehn Kilo Mehrgewicht Mühe gemacht hätten, und er selbst sank hinab, während der bewusstlose Bair hochgehievt wurde. Das Seil verband sie durch den Ring über ihren Köpfen.
    Immer noch brausten Tonnen von Schnee über den Rand des Vorsprungs, zischten an den beiden vorbei in die Tiefe und landeten krachend am Fuß des Vorsprungs tief unter ihnen.
    Aravan und Bair waren wie zwei Spinnen miteinander verbunden an ihrem Faden. Der Elf erreichte den Jüngling just in dem Augenblick, als dieser benommen zu sich kam.
    »Bair, hörst du mich?«
    »Hm … Wo …?« Bair richtete sich mühsam auf und starrte auf die vorbeiprasselnde Schneelawine. Dann blickte er in die Tiefe, einhundertfünfzig Meter tief, anschließend auf den vertikalen Fels, der nur knapp drei Armlängen entfernt war, und schließlich auf das Seil an dem Ringkeil über ihnen. Er grinste schwach, als er zu guter Letzt auch Aravan anblickte. »Ziemlich fest, was?«
    Aravan erwiderte das Grinsen. »Ai, elar, ziemlich fest, und genau so hat DelfHerr Balor es uns gelehrt.«
    Bair nickte, zuckte zusammen, betastete seinen Hinterkopf und zuckte erneut zusammen.
    Die Schneelawine nahm allmählich an Masse ab, der Schnee aber kam ihnen immer näher, während der Nachschub geringer wurde. Aravan löste ein kurzes Seil von seinem Harnisch und reichte es Bair.
    Der benutzte sein Ersatzseil, um einen Knoten um das Hauptseil zu binden, einen Reibungsknoten, der sich fester ziehen würde, sobald das Ersatzseil belastet wurde, und nachließ, wenn es sich entspannte.
    Als Bair den Knoten band, meinte Aravan: »Das war schnell reagiert, Bair. Es ist bereits das zweite Mal, dass ein »Vertrau dem Seih mein Leben gerettet hat.«
    »Das zweite Mal?«
    »Ai. Einmal hat mich Gwylly während des Angriffs von Vulgs gerettet. Er schrie >Verankert<, während er den Keil setzte, und ich schwang unter ihm von der Felswand weg. Der Vulg krachte in den Fels, genau an der Stelle, an der ich eben noch geklebt hatte.«
    »Diese Wurrlinge sind ein kluges Volk«, erwiderte Bair. »Jedenfalls amicula Faeril ist klug.« Er knotete das kurze Seil an dem Ersatzseil fest, anschließend an einem Ring am Gürtel seines Harnischs und ließ knapp einen Meter Seil zwischen Harnisch und Knoten.
    Aravan reichte Bair ein zweites kurzes Seil, mit dem Bair einen

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