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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sie Aravan an und zuckte mit den Schultern. »Wenn ihre Vermutung zutrifft«, sagte Aravan, »dann bedeutet jeder Zentimeter auf der Karte etwa zwei bis drei Werst.« Er betrachtete die Skizze stirnrunzelnd und deutete dann auf einen Gipfel etwa zehn Zentimeter im Norden und ein Stück westlich von dem X, das die Lage Umrans kennzeichnete. »Nach dem alten Mann liegt etwa hier der Aakash mei Mandir, der Tempel des Himmels. Jedenfalls der Legende zufolge.«
    Die Frauen sogen die Luft ein, als Aravan die Seide berührte und den Namen des Tempels aussprach. Varjit, zischten sie. Verboten!
     
    Den nächsten Tag verbrachten sie mit Juhi auf dem Berg, den sie als Ausguck benutzte, und obwohl Bair mit seiner besonderen Sicht umherspähte, konnte er kein Zeichen von einem Tempel in diesem Bergmassiv finden, der so voller Feuer war. Trotzdem gelang es ihnen, die Genauigkeit ihrer Skizze zu bestätigen, sie zu verfeinern und zu präzisieren - und dann überlegten sie, welche Route von ihrem fernen Standort aus die beste zur Flanke eines weit entfernten Berges zu sein schien, dem Ort, an dem, wie der zahnlose Alte gesagt hatte, der Tempel liegen könnte. Sie bemerkten die Schneefelder, Eisbrüche, die schroffen Flanken und die Schluchten, so weit sie sehen konnten. Außerdem achteten sie ebenfalls darauf, wo die Baumgrenze verlief und die Sträucher begannen, und auch, wo sie endeten. In den Höhen darüber gab es nur blanken Fels und Eis. Und Brennstoff war lebenswichtig, um Schnee zu Trinkwasser zu schmelzen und auch das Essen aufzutauen. »Erinnere dich an die Mahnung des DelfHerr Balor, Bair. Es ist ein großes Wagnis, in Höhen zu klettern, wo es kein Brennmaterial gibt, denn man kann verdursten, obwohl man von gefrorenem Wasser umringt ist, oder erfrieren, wenn man Schnee oder gestoßenes Eis trinkt, oder aber verhungern, wenn der Proviant hart gefroren ist.«
     
    Am nächsten Tag bereiteten sich die beiden für ihren Aufbruch vor, trotz der ernsthaften Warnungen der Dorfbewohner, dass etwas Schreckliches dort oben in den Bergen lebe. Und obwohl die jungen Mädchen Bair anflehten, der allerdings kein Wort verstand. Aravan und Bair machten sich bereit, das Jangdi-Massiv zu erklimmen und wollten am nächsten Tag schon aufbrechen. Aravan vereinbarte mit dem Dorfältesten die Unterbringung und Pflege ihrer Pferde. »Wenn der Herbst kommt und die Priester ihnen keine Nachricht von unserem Verbleib überbringen, gehören ihnen die Pferde und sie können damit machen, was sie wollen«, erklärte er Bair. Außerdem hatte er zwei Paar Schneeschuhe für sich und Bair erstanden, denn die Strecke, die sie ausgesucht hatten, führte über Schluchten und durch Bergtäler, wo gewiss sehr hoher Schnee liegen würde, jedenfalls soweit sie das beurteilen konnten. Aravan vermutete, dass ihre Reise neun oder zehn Tage dauern würde.
    Verwirrt sah Bair Aravan an. »Zehn Meilen am Tag, kelan? Mehr nicht?«
    »Zehn Meilen am Tag durch Täler und Schluchten und Schnee, und vielleicht auch über Eisfelder mit tückischen Spalten, Bair. Weniger als zehn sogar, wenn wir klettern müssen.«
    Bair belud die beiden Rahmenrucksäcke mit Proviant für zwei Mal vierzehn Tage, Zwieback, Dörrfleisch und etwas Tee. Denn obwohl der Weg zu ihrem Ziel nur zehn Tage dauern sollte, mussten sie vielleicht noch einmal zehn Tage für ihren Rückweg einplanen, sollten sie den Tempel des Himmels nicht finden. Er packte auch noch Kienspäne zu Feuerstein und Stahl. Außerdem einen Kupfertopf, in dem sie Schnee für Wasser schmelzen konnten, falls sie Holz oder Sträucher fanden, und einen Ölbrenner. Nicht für Beleuchtung, denn dafür hatte Aravan seine Zwergenlampe, sondern als kleinen Ofen für die Strecke oberhalb der Baumgrenze, wo sie nichts zu brennen finden würden. Unter den Vorräten, die sie mitgebracht hatten, suchten sie sehr genau aus, was sie benötigen würden, weil sie die Last so gering wie möglich halten wollten. Gleichzeitig jedoch wollten sie sich vergewissern, dass sie nichts Lebenswichtiges zurückließen.
    »Sagt, kelan, warum lassen wir nicht Jäger ein paar Beutel tragen - wie Satteltaschen? Ich meine, er kann sicher mehr schleppen als wir beide zusammen.«
    »Aber er kann keine Schneeschuhe anlegen, elar, und dort, wo wir hingehen, wird der Schnee an vielen Stellen sehr hoch liegen.«
    »Ah. Na gut…« Bair packte noch zwei kleine Spiegel in ihre Ausrüstung, für den Fall, dass sie sich Signale geben mussten.
    In dieser Nacht feierten

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