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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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offen stand, unter der die Wendeltreppe weiterführte. An beiden Seiten der Kammer gähnten offene, breite und mit Eisen beschlagene Türen, hinter denen dunkle Gänge in den Mauern der Festung von der Dunkelheit verschluckt wurden.
    »Diese Türen, kelan, sind so groß, ebenso wie die der Korridore dahinter.«
    »Trollwege«, sagte Aravan.
    »Ogrus?«
    »Ai.«
    Sie setzten ihren Abstieg fort, passierten eine Kammer nach der anderen, die alle gleich aussahen. Vier der etwa fünf Meter hohen Stockwerke stiegen sie hinab, bis sie schließlich die Ebene des Innenhofs erreichten. Die Treppe jedoch führte noch weiter hinab, mehr als sieben Meter, wo sie vor einer nächsten, großen, mit Eisen beschlagenen Tür endete.
    »Sie führt in die unterirdischen Gänge«, flüsterte Aravan.
    »Zum Schwert, wie ich hoffe, und vielleicht auch zu Ydral«, murmelte Bair. Sein Herz hämmerte plötzlich wieder schneller. »Gehen wir«, flüsterte er dann grimmig.
    Sie glitten die letzten Stufen der Treppe hinab bis zu dem geschlossen Portal. Als Aravan die Hand ausstreckte, um sie aufzuziehen, flüsterte Bair: »Vergiss nicht, Aravan, als ich das letzte Mal eine solche Tür öffnete, kam etwas Gefährliches heraus.« Er hob den Morgenstern.
    Aravan hielt inne und legte sein Ohr an das massive Holz.
    Bair hielt den Atem an.
    »Ein schwaches Murmeln von Stimmen, mehr nicht«, meinte Aravan schließlich.
    Erneut griff er nach dem Türring.
    Und wieder hob Bair den Morgenstern.
    Vorsichtig zog Aravan die knarrende Tür auf, wobei er versuchte, das Geräusch so leise wie möglich zu halten. Keine Kreatur, kein Monster wartete auf sie, sondern nur Stimmengewirr schlug ihnen entgegen. Kreischen, Gelächter, Schreie, ein schweres Keuchen und Grunzen vieler Stimmen.
    Eine breite Halle lag vor ihnen, von der kleinere Korridore rechts und links abgingen. Weiter vor ihnen flackerte gedämpftes Licht, und ein Geruch nach Moschus hing in der Luft.
    »In die Mitte?«, wisperte Bair.
    Aravan nickte, ohne sich umzudrehen, und ging weiter.
    Sie schlichen durch die Tür, schlossen sie hinter sich, damit sie den Weg so verließen, wie sie ihn vorgefunden hatten. Dann glitten sie durch die Halle, die Waffen bereit, alle Sinne geschärft, während Bair herauszufinden versuchte, wo er solche Geräusche schon einmal gehört hatte.
    Weiter hinter ihnen flog eine Tür krachend auf, sie hörten hallende Schritte und Stimmen, die sich der Halle näherten. Bair drehte sich um und sah, wie das Licht von Fackeln näher kam. Furcht und Wut wallten in ihm hoch, ebenso wie die Bereitschaft zum Kampf. Aber Aravan packte seinen Arm und zog ihn in die Schatten eines Quergangs. Sie blieben reglos stehen und senkten ihre Blicke, damit ihre Augen kein Licht reflektierten und sie verrieten.
    Die Rüpt rannten an der Abzweigung vorbei; ein Hlök lief voraus, Rucks in seinem Gefolge. Einer von ihnen trug eine Fackel. Aber keiner kam auf die Idee, auch nur einen Blick zur Seite zu werfen, sondern sie liefen nur hastig auf die Geräusche vor ihnen zu. Bair zitterte, ob aus Erleichterung oder Furcht, das wusste er nicht, und der Schweiß rann ihm über den ganzen Körper.
    »Kommt«, zischte Aravan, als die Abteilung weit genug entfernt war. Sie setzten ihren Weg durch den Korridor fort, und das Stimmengewirr wurde lauter.
    »Kelan«, flüsterte Bair. »Vor uns sammeln sie sich. Was sie tun, weiß ich nicht, aber jedenfalls sammeln sie sich. Ist es klug, auf so viele von ihnen zuzugehen?«
    Aravan blieb stehen und sah zu Bair zurück. »Dieser Weg führt zur Mitte der Festung. Sollen wir ausweichen?« Bair hob unsicher eine Hand.
    »Was auch immer da vorn vor sich geht, es nimmt ihre Aufmerksamkeit in Anspruch, denke ich. Wir müssen weitergehen, bis wir einen Weg in Ydrals Quartier finden - und vielleicht das Silberne Schwert. Denn wir beide glauben doch, dass es sehr wahrscheinlich im Mittelpunkt von all dem hier liegen wird.«
    Sie schlichen weiter, die Gesichter von ihren Kapuzen verhüllt, und näherten sich mehr und mehr den Geräuschen. Stimmen riefen etwas auf Slük, und das Grunzen, das Keuchen, das Quietschen und die Schreie wurden immer lauter. Schließlich, knapp unter einer Wendeltreppe rechts von ihnen, die hinabführte, erreichten die beiden den Eingang einer oberen Etage eines hell erleuchteten Amphitheaters.
    Der Lärm war jetzt fast ohrenbetäubend. Und unten … in der Mitte des Theaters wanden sich auf dem Boden Dutzende von Rucks und Hlöks, und zwar nackt,

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