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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Greifhaken auf das niedrige, äußere Bollwerk schleudern, aber die Mauer der Burgfestung scheint zwanzig Meter hoch zu sein. Und die Stelle, wo ich mich für einen sicheren Wurf für den Haken aufbauen müsste, fügt dem nochmals zehn Meter hinzu.«
    »Ein sehr weiter Wurf«, meinte Aravan. »Du müsstest die Zinken abdecken.«
    »Ich wünschte, dass Valke hinauffliegen und Ihr, kelan, den Haken setzen könntet, aber leider würde wohl der Lichtblitz bemerkt werden.«
    Aravan nickte düster.
    Bair holte tief Luft. »Also gut. Wir müssen einfach den schwächsten Punkt finden und es versuchen.«
    »Ai«, machte Aravan. »Übrigens, noch zwei Dinge«, sagte er dann. »Eine Serpentinenstraße führt von der Anhöhe vom hinteren Tor weg, so wie wir es angenommen haben. Und wir brauchen keinen Schnee zu schmelzen: Valke hat einen Fluss entdeckt.«
    »Ein Fluss in Neddra? Vermutlich ist er vergiftet«, knurrte Bair.
     
    In der zweiten Nacht, unmittelbar nach Sonnenuntergang und mit dem schwarzen Mond über ihnen, zogen sie zu einem anderen Beobachtungspunkt um, in den Bergen über der nordöstlichen Ecke der Festung, wo aus einer kleinen Schlucht in den Bergen ein Fluss entsprang. Das Wasser war zwar etwas bitter, aber durchaus trinkbar.
    Umgeben von den vereisten, schneebedeckten Klippen beobachteten sie lange Zeit die Festung, zählten die Wachen, maßen die Herzschläge, die es dauerte, bis sie ihre Runden gedreht hatten, und bemerkten, dass die äußere Mauer nur leicht, die innere dagegen sehr stark bewacht war. Außerdem fiel ihnen auf, dass auf den Mauern eine größere Umtriebigkeit herrschte als in der Nacht zuvor. Die Wachen wechselten sich bei jedem Kerzenstrich ab, Stimmengewirr drang zu den beiden hinauf, aber die Worte waren im Wind verloren. Es schien, als würden mehr Umtriebe in der Festung selbst stattfinden, oder als stünde etwas unmittelbar bevor.
    Als die blutrote Sonne schließlich über den Horizont rückte, sagte Aravan: »Bair, leg dich schlafen. Ich werde die erste Wache übernehmen und die Tagschicht beobachten. Ich wecke dich gegen Mittag.«
    »Ich werde wohl ruhen«, meinte Bair, »aber ich glaube nicht, dass ich schlafen kann.«
    Der Jüngling schlief jedoch ein, kaum dass er sich hingelegt hatte.
    Während die blutrote Sonne über den Horizont glitt, ruhten und wachten sie abwechselnd: Aravan von Sonnenaufgang bis zum Mittag, Bair vom Mittag bis zur rötlichen Dämmerung.
    Als Aravan aufgewacht war und von dort zurückkam, wo er sich erleichtert hatte, fragte er Bair: »Was ist passiert, elar?«
    »Die Wache auf der äußeren Mauer ist abgezogen worden, und die auf der inneren wird bei jedem Kerzenstrich abgelöst. Außerdem sind weniger Wächter auf der Hauptfestung als in der letzten Nacht. Die Wachen selbst scheinen abgelenkt zu sein, plaudern miteinander, sehen nach innen statt nach außen, als warteten sie darauf, dass endlich die Ablösung kommt. Ich frage mich, was da vorgeht.«
    Aravan zuckte mit den Schultern. »Wer kennt den Verstand der Rüpt? Beobachte sie dennoch scharf, denn mit der Ablenkung kommt auch die Gelegenheit.«
     
    Während die Dämmerung in die Nacht überging und diese sich hinzog, beobachteten die beiden Gefährten die Festung weiter, achteten auf jede Bewegung auf den Zinnen. In den Kerzenstrichen um die Mitte der Nacht erhob sich ein Wind aus dem Osten, der dunkle Wolken vor sich hertrieb, die selbst das Licht der wenigen Sterne verhüllten, die zu sehen gewesen waren.
    »Vielleicht reitet ja ein Sturm auf den Schwingen dieses Windes«, meinte Aravan, der sich neben einen Rucksack kniete und zwei Zwiebäcke herausnahm. »Wenn ja, so ist das vermutlich die richtige Zeit, um unseren Plan umzusetzen.«
    »Nein, kelan«, widersprach Bair. »Jetzt ist der richtige Augenblick. Denn obwohl die Ecktürme und Tore bewacht sind, wurden die Fackeln in den beiden Seitentürmen neben dem Tor soeben gelöscht, und ich habe keine Wachen weggehen sehen.«
    Aravan drehte sich herum und blickte zu der Festung. In allen Türmen bis auf den mitten in der Westmauer und dem in der Ostmauer brannten Fackeln. »Wenn sie leer sind, dürften die Wachen vermutlich in den Türmen selbst hinuntergegangen sein«, mutmaßte Aravan.
    »Falls sie tatsächlich unbesetzt sind, können wir denn dann hineingelangen, bevor die Ablösung eintrifft?«, erkundigte sich Bair.
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden«, sagte Aravan und reichte Bair einen Zwieback. »Iss ihn

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