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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Schätzung. Das Heer war weit größer als die letzte Armee, die Dendor belagert hatte: eine Kriegshorde des Gezüchts, damals, im Großen Bannkrieg. In jenem gewaltigen Krieg hatte die Stadt mithilfe von Kachar überlebt; doch das lag nun schon lange zurück, und jetzt konnten sich seine Männer unmöglich gegen diese mächtige Streitmacht halten, welche die Mauern belagerte. Aber Dulon hatte dem Hochkönig geschworen, so lange auszuhalten, wie er nur konnte.
    Kerzenstriche brannten herab, mehr und mehr, und schließlich ertönte von der Bastion über dem Südtor ein Hornsignal. Noch während Dulon und seine Männer eilten, dem Ruf zu folgen, sah er, wie ein Kontingent des Feindes mit Sturmleitern auf die Mauern zulief, um sie zu erklimmen.
    »Lasst das Öl herunter!«, schrie der König. »Bereitet die Fackeln vor!« Hörner gaben den Befehl weiter.
    Doch die Hauptstreitmacht des Feindes rührte sich nicht. Nur die kleine Abteilung setzte zum Angriff an, falls man eine Streitmacht aus fünfzigtausend Männern klein nennen konnte. Sie stürmten heran, brüllten merkwürdige Schlachtrufe, aber die Furcht erregenden Krieger liefen nicht schneller als der mittelalte Mann an ihrer Spitze.

18. Kapitel
     
    GROTTE
     
    Januar, 5E1010 (Gegenwart)
     
    Sie verspäten sich.
    Graulicht blickte zu Dalavar hoch. Der Magus lief unruhig auf und ab.
    »Sie verspäten sich, Graulicht«, grollte Dalavar und blickte über die weiten Steppen von Valon.
    Der Draega sprang hoch und sah sich um, hob seine Schnauze in die Luft. Er sah nichts und witterte nichts, und der große Silberwolf schüttelte sich. Dann lief er zu einem Dickicht und hob sein Bein; die anderen fünf Draega folgten ihm und markierten das Dickicht ebenfalls.
    »Etwas stimmt nicht«, sagte Dalavar, als sich das Rudel wieder um ihn sammelte. »Sie sollten längst hier sein.«
    Der Magier versank in tiefes Nachdenken, bis er schließlich sagte: »Vielleicht können wir vorausgehen und ihnen den Weg bereiten.« Er sprach zu Schimmer, benutzte uralte, geheime Worte. Die Silberwölfin neigte den Kopf und lauschte aufmerksam. Dann lief sie davon, nach Norden. Dalavar sah ihr nach. Im nächsten Augenblick sprang Wandler aus einem dunklen Schimmer, Strahl und Langbein folgten ihm, Sucher und Spürer sicherten die Flanken.
    Sie rannten durch die südlichen Gebiete.
     
    Einen Tag lang rannten sie, dann noch einen, und als die Sonne unterging, erreichten sie den Rand eines gewaltigen Lagers, Krieger, Pferde, Wagen und Zelte. Aber die Wölfe blieben weder stehen noch zauderten sie. Sie rannten über das ausgedehnte Gelände des Biwaks, passierten die Enklave der Zauberer, etwa elfhundert von ihnen waren es. Als die Dreaga an zweien vorbeitrotteten, stieß eine Weise, eine Magierfrau aus: »Meiner Seel!« Doch der Magier neben ihr schnaubte nur verächtlich: »Pah!« Die Wölfe jedoch kümmerten sich nicht darum, sondern liefen weiter.
    Schließlich erreichten sie im Zwielicht das Ufer eines mächtigen, breiten Stroms: Es war der gewaltige Argon, und aus dem Schatten eines kleinen Waldes trat Dalavar hervor. Er führte die Draega zu der Fähre, die an der Mole am westlichen Ufer lag, und bereitete eine Überfahrt vor.
    Die Fährmänner bekamen es mit der Angst zu tun, als die großen, silbernen Bestien an Bord sprangen, und zogen grimmig schweigend die Fähre ans andere Ufer. Sie waren froh, als die Wölfe von Bord gingen und in der Dunkelheit verschwanden. »Er hat sich verwandelt!«, rief plötzlich ein Fährmann, »ich hab es genau gesehen! Der Magier ist zu einem großen, dunklen Biest geworden und läuft nun zwischen den anderen.« Aber keiner seiner Kollegen glaubte ihm auch nur ein einziges Wort.
    Die Draega liefen weiter, nach Süden, bogen nach Westen ab und rasteten des Nachts in Hainen und Senken. Am Nachmittag des dritten Tages, nachdem sie die Fähre verlassen hatten, erreichten sie die Wasser des Thell-Busen. Sie rannten über den Kies des Strandes, bis sie zur Flanke einer gewaltigen Klippe kamen. Vor dem dunklen Stein hing ein Vorhang aus Moosen wie gefrorenes Eis.
    Sie liefen über einen schmalen Vorsprung, der hinter dem schwappenden Wasser versteckt war, während rechts ein gewaltiger Abgrund gähnte, bis sie an eine Verwerfung im Stein gelangten. Hier bog Wandler nach links ab, durch einen weiteren moosigen Vorhang in die dahinter verborgene Grotte.
    Darin dümpelte im Licht der Sonne, die gedämpft in dem blauen Wasser schimmerte, an einer steinernen Mole ein

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