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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Packung Paracetamol gefunden hatte. Sie spülte zwei Tabletten mit Wasser hinunter und massierte sich die Schläfen. Den Schmerz hatte sie sich selbst zu verdanken und sie würde ihn einfach ignorieren müssen. Vince war in Urlaub, und sie hatte ein Hotel zu führen.
    Ganz zu schweigen davon, dass sie die peinliche Auseinandersetzung der letzten Nacht irgendwie verdrängen musste. Mein Gott, wie entsetzlich. Sie konnte nicht glauben, dass sie sich in einen solches Schlamassel laviert hatte. Und wenn sie Dev Tyzack nicht gerade in seinem Bett meuchelte – oder vorzugsweise einen freundlichen Killer engagierte, der das für sie erledigte –, dann hatte sie keine Ahnung, wie sie sich da wieder herausmanövrieren sollte. Na ja, es hätte schlimmer sein können. Wenigstens hatte sie sich nicht von ihm küssen lassen.
    Zehn Minuten später klopfte es an die Tür.
    »Wer ist da?« Daisy schaltete rasch den Computer ein, um geschäftig zu wirken, und betete, dass es nicht Dev war.
    Die Tür glitt ein paar Zentimeter auf. Daisy starrte sie an. Sie hörte ein knarziges Geräusch, gefolgt von entschlossenem Kratzen. Vor ihren Augen glitt eine kleine, haarige Pfote durch die Öffnung und stieß die Tür noch ein paar Zentimeter weiter auf. Noch mehr Knarzer auf Bodenhöhe, dann tauchte Clarissas Schnauze auf. Ein begeistertes Ganzkörperwackeln, und schon schaffte sie es durch die Tür, einen Strauß in Zellophan gehüllte, altrosa Rosen zwischen ihren Zähnen.
    Nach halber Strecke fiel der Strauß auf den Teppich. Clarissa ließ die Blumen Blumen sein und sprang auf Daisys Schoß. Daisy nahm den Hund in den Arm und bückte sich nach den Blumen. Mit der freien Hand riss sie den Umschlag auf, der ans Zellophan geheftet war.
    Darauf stand: Meinem Herrchen tut es sehr, sehr Leid. Er wartet vor der Tür und möchte mit Ihnen sprechen. Wenn Sie ihn nicht sehen wollen, verlässt er umgehend das Hotel. Ich weiß, er ist ein Idiot, aber ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich mit ihm unterhalten. Mir gefällt es hier nämlich. Herzlich, Clarissa.
    Daisy sah Clarissa beeindruckt an. »Du hast eine wunderschöne Handschrift.«
    »Wuff.« Clarissa leckte ihr zustimmend das Ohr.
    »Du musst wissen, dass ich das nur für dich tue.«
    Clarissa wedelte dankbar mit ihrem Stummelschwanz.
    »Kommen Sie schon herein«, sagte Daisy so laut, dass man es vor der Tür hören konnte. Sie hasste peinliche Situationen. Aber wenigstens konnten sie es jetzt hinter sich bringen. Sie waren schließlich beide erwachsen. Und er hatte sich zuerst entschuldigt. Mein Gott, hoffentlich ist sein Gesicht nicht von einem leuchtend roten Handumriss gebrandmarkt.
    Dev spazierte ins Büro, und bei seinem Anblick vollführte Daisys Magen prompt eine La-Ola-Welle. Er trug einen hellgrauen Kaschmirpulli, ausgewaschene Jeans und schneeverkrustete Timberlands. Sein dunkles Haar fiel ihm über die Stirn, und sein Gesicht war … war sein Gesicht. Er sah eindeutig viel zu gut aus. Daisy fand, dass es niemand erlaubt sein sollte, so attraktiv zu sein. Und es dürfte auch niemand so dumm sein, sich mit jemand derart Attraktivem einzulassen.
    »Es tut mir wirklich Leid.« Dev kam gleich zur Sache. »Was ich gestern Abend sagte, hätte ich niemals sagen dürfen.«
    »Und ich hätte Sie vermutlich nicht schlagen dürfen.« Zu Daisys Erleichterung waren auf seinem Gesicht keine Handumrisse auszumachen.
    »Es war gerechtfertigt.« Dev schüttelte den Kopf. Er trug sich offenbar mit der Absicht, die ganze Schuld auf sich zu nehmen – was ihr nur recht war. »Meine Worte waren völlig unangebracht.«
    »Wo haben Sie denn die Blumen her?« Daisy war fasziniert. Es war erst 9 Uhr 30 und einen solchen Strauß bekam man nicht für einen Fünfer an der nächstbesten Tankstelle.
    »Er wurde heute Morgen für Paula Penhaligon abgegeben. Ich habe den Boten abgefangen. Sie haben ihn mehr verdient als Paula.«
    »O mein Gott! Das haben Sie nicht getan!«
    »Natürlich nicht.« Dev lächelte angesichts ihres Entsetzens. »Wenn Sie es unbedingt wissen müssen, ich bin um acht Uhr früh nach Bath gefahren.«
    Daisy freute sich über diese Geste – die ganze Strecke bis nach Bath nur für Blumen! Aber dann wurde ihr klar, dass er wahrscheinlich ohnehin nach seinem Haus sehen musste.
    »Übrigens möchte ich etwas klarstellen.« Sie fühlte sich gezwungen, es auszusprechen. »Tara war nicht mit Dominic im Bett. Sie hat nicht mit ihm geschlafen und das wird sie auch nicht tun.« Da hieß es

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