Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
Richtige für mich ist, und ich beende die Sache. Wenn ich weiß, dass die Beziehung für mich nicht funktioniert, warum sollte ich sie dann fortsetzen? Das ist nicht oberflächlich, das ist gesunder Menschenverstand.«
Verdammt, so viel zum Thema Ausquetschen. Wieder ein Flop!
»Aber Sie sind jetzt in den Dreißigern.« Daisy hob die Augenbrauen, womit sie andeuten wollte, dass er langsam Moos ansetzte. »Und Sie hatten noch nie eine langfristige Bindung. Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dass Sie etwas verpassen könnten?«
»Spielen Sie darauf an, ob ich mir Sorgen über mein trauriges, leeres Leben mache?« Devs dunkle Augen funkelten; er genoss das sichtlich. »Ach, meine Liebe, es ist furchtbar tragisch. Ich Armer, muss mit all diesen schönen Frauen abhängen. Aber um ehrlich zu sein, ich spüre tief in mir, dass eine Veränderung ansteht.« Er senkte seine Stimme und beugte sich über den Tisch. Prompt fing Daisys Herz an zu galoppieren. »Eigentlich bin ich da sogar ganz sicher. Wissen Sie, ich bin vor kurzem jemandem begegnet, der … nun, vollkommen anders ist. So jemanden habe ich noch nie kennen gelernt. Und es sieht so aus, als stünde eine langfristige Beziehung in den Sternen. Vielleicht funktioniert es ja nicht, aber ich bin sehr optimistisch. Lassen Sie uns die Daumen drücken und abwarten, wie es sich entwickelt.«
Grundgütiger, was für ein Süßholzraspler! Und er verschwendete auch keine Zeit. Daisy fühlte sich atemlos und fragte sich, ob das Dev Tyzacks übliche Anmache war. Sie würde selbstverständlich nicht darauf hereinfallen, aber es ließ sich nicht leugnen, dass er ein Charmebolzen war.
Im nächsten Augenblick hatte sie eine blitzartige Erleuchtung. Gott sei Dank war sie nicht errötet und hatte albern gehaucht: »O Dev, Sie meinen doch sicher nicht mich, oder?«
Nicht dass sie jemals albern hauchte, aber trotzdem. Erröten wäre schon schlimm genug gewesen.
Gerade noch rechtzeitig in die Realität zurückkatapultiert erhob Daisy ihr Rotweinglas und verkündete fröhlich: »Wunderbare Neuigkeiten. Ich hoffe, Sie beide werden glücklich miteinander! Und jetzt ein Toast.« Sie strahlte und stieß mit Dev an. »Auf das glückliche Paar. Auf Sie und Clarissa.«
16. Kapitel
Auf dem Rückweg zum Tierheim kehrten sie in einer Zoohandlung in Henleaze ein, wo sie alles kauften, was Clarissa benötigen würde.
Dev nahm Daisy die Decke mit dem Schottenkaro und die Familienpackung Kauspielzeug aus der Hand. Dabei berührte er sie leicht, und ein elektrisches zonggg fuhr ihren Arm entlang.
»Kommen Sie, wir zahlen jetzt besser. Sie wird sich schon wundern, wo wir bleiben.«
Daisy war nicht glücklich über dieses zonggg . Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war ein zonggg in ihrem Leben. Sie rieb ihren Arm, um die Empfindung loszuwerden, und folgte Dev zur Kasse, wobei sie brummte: »Was immer Sie befehlen, der Herr.«
Im Tierheim begrüßte Clarissa die beiden, als hätten sie sich zehn Jahre lang nicht gesehen. Daisy, die schon wieder den Tränen gefährlich nahe war, weil sie an all die anderen Hunde dachte, die sie zurücklassen mussten, eilte mit Clarissa zum Wagen, während Dev die allerletzten offiziellen Papiere unterzeichnete.
»Also gut, los geht’s.« Dev ließ den Wagen an, dann warf er Daisy, die mit dem Hund auf dem Rücksitz spielte, einen Blick zu. »Wollen Sie mitkommen und zusehen, wie sich Clarissa in ihrem neuen Heim breit macht?«
Wie bitte? Und noch mehr zongggs verspüren? Eine Führung durch Devs Haus in Bath erhalten? Mit Clarissa Gassi gehen, dann überredet zu werden, doch zum Abendessen zu bleiben, gefolgt von Drinks vor dem Kamin und einer Einladung, die Nacht bei ihm zu verbringen?
Ging er immer auf diese Weise vor? Eine professionelle Verführung, dann noch ein oder zwei Verabredungen, gefolgt von dem unvermeidlichen Abklingen des Interesses? Und dann geht wieder eine flüchtige Beziehung vor die Hunde, dachte Daisy und fragte sich, wie viele Herzen er schon gebrochen hatte. Schließlich war Dev Tyzack alles andere als der typische Durchschnittsmann. Hatte ihm jemals eine Frau den Laufpass gegeben? »Lieber nicht. Wenn Sie mich einfach am Hotel absetzen könnten? Das wäre sehr nett.«
Sie sah das Aufflackern von Enttäuschung in seinen Augen. »Sind Sie sicher?«
Ha, er hatte also geglaubt, sie wäre reif für einen Quickie. Ihm war offenbar nie der Gedanke gekommen, dass dies ein Angebot war, das sie problemlos ablehnen konnte. Einen
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