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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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dass es Dominics Schuld war?«
    Dev zuckte lässig mit den Schultern. »Sicher war ich mir da nicht, aber überrascht hat es mich auch nicht. So etwas sieht ihm schon ähnlich.«
    Wie bitte?
    »Aber Sie haben Tara beschuldigt! Sie standen in meinem Büro und stritten mit mir. Sie beschuldigten Tara, Ihren Freund praktisch verführt zu haben!«
    »Ich bitte Sie«, entgegnete Dev. »Was hätte ich denn tun sollen? Als Trauzeuge muss man einfach auf der Seite des Bräutigams stehen.«
    »Auch wenn er durch und durch ein Scheißkerl ist?«
    »Auch dann.« Er nickte ernsthaft, aber mit der Andeutung eines Lächelns. »Sie haben Tara ja auch verteidigt, oder etwa nicht?«
    »Tara hat nichts Unrechtes getan!«
    »Na gut, vielleicht nicht gerade etwas Unrechtes. Aber etwas Dämliches. Und trotzdem verteidigten Sie sie, weil sie Ihre Freundin ist.«
    Daisy spürte, wie sie in die Enge getrieben wurde. Sie hatte das Gefühl, vor Gericht von einem Anwalt mit rasiermesserscharfer Zunge ins Kreuzverhör genommen zu werden.
    Verdammt, sie hasste es, einen Streit zu verlieren.
    »Es war aber nicht fair. Tara musste die Schuld auf sich nehmen und sich bei Annabel entschuldigen.«
    »Und ich wage zu behaupten, dass ihr das eine Lektion sein wird.« Ruhig fügte Dev hinzu: »Mit etwas Glück wird sie das nächste Mal nicht so einfältig sein.«
    Warum klang das vertraut in ihren Ohren? O ja, dachte Daisy, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich musste diese Lektion ebenfalls lernen.
    »Wie kommt es, dass Sie und Dominic so gute Freunde sind?«, wollte sie wissen.
    »Wir haben zusammen studiert und uns zwei Jahre lang eine Wohnung geteilt.« Dev zuckte mit den Schultern. »Dann trennten sich unsere Wege, obwohl wir uns hin und wieder treffen. Ich war ein ziemlicher Vagabund, aber Dom ließ die Verbindung nie abreißen.«
    Also standen sie sich gar nicht so nahe, spekulierte Daisy. Sie waren nur alte Kumpels von der Uni, eine dieser zwanglosen Männerfreundschaften, die im Grunde nicht viel bedeuteten. Und Dominic hatte zweifellos nur deshalb Kontakt gehalten, weil er gern damit prahlte, dass einer seiner ältesten Kumpel Dev Tyzack war, der Star des englischen Rugbyteams.
    Warum überraschte sie das nicht?
    »Dann wird Dominic also Ihr Trauzeuge, wenn Sie heiraten?«
    Dev schaute amüsiert, wusste, worauf sie anspielte. »Ehrlich gesagt, denke ich das nicht. Und ob ich jemals heiraten werde?« Er legte eine Pause ein. »Oder wollen Sie mir einen Antrag machen?«
    Ach, diese Augen. Jetzt flirtete er mit ihr. Das war eindeutig eine kokette Bemerkung. »Danke, nein«, erwiderte Daisy leichtfertig. »Das habe ich schon hinter mir.«
    Dev merkte auf. »Sie waren verheiratet? Was ist passiert?«
    »Was soll ich sagen? Was Männer angeht, habe ich einen schlechten Geschmack. Die Ehe war eine Katastrophe. Sie dauerte auch nicht lange.«
    Sie wollte nicht mit der ganzen, schaurigen Geschichte herausplatzen. Dev musste das nicht erfahren. Daisy wollte kein Mitleid und sie wollte ganz sicher nicht, dass er sie für eine dieser jämmerlichen Ehefrauen hielt, die nicht einmal merken, wenn ihr Mann sie betrog. Das ging ihn überhaupt nichts an.
    »Dann sind Sie ihn also losgeworden«, sagte Dev.
    Das klang schon besser! Daisy schüttelte ihre Haare wie eine Frau, mit der man sich besser nicht anlegen sollte. »Ich will mal so sagen – es gibt ihn nicht mehr in meinem Leben.«
    Dev lächelte sein charakteristisches Lächeln, als der Hauptgang eintraf. »Und jetzt sind Sie wieder auf dem Markt.«
    Daisy wartete, bis der Kellner gegangen war. »Das ist ja wohl eher Ihre Spezialität, oder?« Die Presse brachte ständig Berichte über Dev Tyzack und seine jeweils neueste Freundin. Manchmal hatte es den Anschein, dass er jedes Mal jemand anderen am Arm hatte, sobald man nur die Zeitung aufschlug.
    »Ich bin alleinstehend, da gehört das dazu«, stellte er klar.
    »Ihre Freundinnen scheinen allerdings ein kurzes Verfallsdatum zu haben.«
    »Gibt es ein Gesetz dagegen?«
    »Nein«, erwiderte Daisy. »Aber ist das nicht eine etwas oberflächliche Existenz?« Das war möglicherweise unfair, aber Dev über sein buntes Liebesleben auszuquetschen, war viel einfacher, als über ihr eigenes zu reden.
    »Ich spreche lieber von einer kritischen Existenz.« Dev zuckte mit den Achseln. »Wenn ich einer Frau begegne, die mir gefällt, dann führe ich sie aus, denn auf diese Weise lernt man sich kennen. Aber nach einer oder zwei Wochen wird mir klar, dass sie nicht die

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