Mitten in Amerika
aus, Hochwasser und der ganze Dreck auf den Straßen. Mann, ich bin halb verhungert. Muß dringend was essen. Riecht verlockend, Cy. «
Die beiden Männer beluden ihre Teller und setzten sich. Der Cowboy-Mönch neigte den Kopf und murmelte, Ace sagte: »Amen«, und dann machten sie sich über die Schinkensteaks her. Soweit Bob hören konnte, ging es darum, daß Ace ein Windrad auf dem Weidegelände der Triple Cross Ranch austauschen sollte. Der Cowboy-Mönch hörte Ace aufmerksam zu, fragte hin und wieder etwas. Als sein Teller leer war, stand er auf und ging zu den Büfettischen zurück, nahm sich eine zweite Portion Salat und einen Löffel Maisbrei.
»Nicht übel, Cy. Vor allem die Salatsauce. Das Rezept verrätstdu wohl nicht, oder? Hättest du Lust, einen Tag bei uns zu kochen und uns ein paar Sachen beizubringen?«
Cy, der es nicht gewohnt war, für seine Kochkünste ins Gesicht gelobt zu werden, errötete und sagte, er wolle die Zutaten für die Salatsauce aufschreiben. »Nichts Besonderes, nur frische Mayonnaise. Und eine Spur Knoblauch. Die Jungs würden mich umbringen, wenn sie wüßten, daß sie Knoblauch essen.«
»Das mit dem Kochunterricht war mein Ernst.«
»Na ja, zwischen dem Laden hier und der Rancharbeit komme ich nicht mal zum, äh, nicht mal dazu, aufs Klo zu gehen. Ich weiß nicht, wo ich die Zeit hernehmen sollte.«
»Vielleicht könnten wir einen Lehrling zu dir schicken. Der könnte dir helfen und aufpassen, wie du arbeitest.«
»Ja, das wäre eine Möglichkeit. Bob hilft mir, wenn er Zeit hat, aber es wäre prima, einen zusätzlichen Helfer zu haben. Die meisten Sachen bereite ich ziemlich früh vor, um vier, fünf Uhr morgens. Das ist die wilde Zeit, wo ich jemanden brauchen könnte.«
»Hallo, Bob«, sagte der Cowboy-Mönch und sah Bob an. »Ich bin Bruder Mesquite von Triple Cross. Sie leisten gute Arbeit.« Und zu Cy sagte er: »Ich höre mich um, wer gern früh aufsteht. Bruder Sammy ist vor Tagesanbruch auf den Beinen, und er würde gerne sein Fahrrad fleißiger benutzen. In der Küche ist er ganz brauchbar. Macht eine sagenhafte Pizza.«
Er trug seinen Teller zu Ace Crouch zurück, und sie begannen sich wieder zu unterhalten. Bob holte sich eine Tasse Kaffee, setzte sich an den Nachbartisch und hörte zu.
Jim Skin kam herein, von oben bis unten voller Schmieröl. »Tag, Ace, Bruder Mesquite. Cy, was gibt es heute Gutes?«
»Schinkensteaks mit Bratensauce, Kartoffelpüree, junge Erbsen, Rhabarbercreme.«
»Nichts mit Ananas?«
»Doch, du wirst es nicht glauben. Ananas auf den Schinkensteaks und Ananas-Tapioka-Pudding. Ich habe nur ein bißchendavon gemacht. Die meisten essen lieber die Rhabarbercreme.«
»Die ist auch nicht schlecht, aber Ananas ist so schweinemäßig gut, daß es gesetzlich gar nicht erlaubt sein dürfte. Außer für mich.«
Er brachte seinen Teller an Bobs Tisch.
»Hallo«, sagte er. »Ich bin Jim Bob Bill Skin. Sagen Sie einfach Jim.« Er hatte einen ungut aussehenden Hals, wie in die Länge gezogen und gleichzeitig dick, mit einem Adamsapfel von Kniegröße. In unregelmäßigen Wirbeln und Büscheln wuchs dunkles Haar darauf, das in eine Brustbehaarung überging, die wie modriges schwarzes Heu aussah.
»Bob Dollar. Hallo. Wie geht es Ihnen?«
»Wie dem Mops im Bohnenstroh. Haben Sie den Ananaspudding probiert? Ist der vielleicht gut!« Er aß den Pudding zuerst, als wäre zu befürchten, er könnte sich davonmachen.
»Auf Ananas bin ich nicht so wild. Ich nehme lieber das Rhabarberzeug.«
»Rhabarbercreme. Haff! Hat meine Mutter früher gemacht. Wenn es uns Kindern gelang, irgendeiner alten Krähe ein paar Stengel aus dem Garten zu stibitzen. Ich weiß, wer Sie sind. Sie wohnen bei LaVon, stimmt’s?«
»Ja. In der alten Arbeiterbaracke.«
»Na, da können Sie mir ja was erklären. Ich habe gehört, daß sie als Haustiere Taranteln und Skorpione hält. Stimmt das?«
»Taranteln ja. Aber zur Zeit hat sie nur eine. Die Katze hat den Käfig der anderen umgeworfen, und sie ist entkommen. Skorpione gibt es meines Wissens keine.«
»Hast du Töne! Entkommen? Die Tarantel? Haff! «
»Sieht ganz so aus. Irgendwo im Haus. Wenn ich dort bin, gehe ich immer ganz langsam und halte die Augen offen. Es ist die Gefährliche von den beiden. Ein großes graues Monstrum mit einem Muster auf dem Rücken.«
»Sie sollte einen von diesen Termitenjägern kommen lassen, damit er das Untier vergast«, sagte Jim Skin hustend. »Haff! Haff!«
»Sie will es nicht
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