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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beugte sich mit auf die Knie gestützten Händen über den Randstein. Dann richtete er sich langsam wieder auf. »Falscher Alarm. Muss doch nicht kotzen.«
    »Eine gute Nachricht. Taxi!« Declan winkte verzweifelt, als er eins herannahen sah. »In Gottes Namen, du zuerst«, entschied er und schob Remy fast hinein, ehe er selbst hineinsprang.
    »Wo wohne ich?«, wollte Remy wissen. »Ich wusste es, aber ich hab's vergessen. Kann ich Effie anrufen und sie fragen?«
    Glücklicherweise erinnerte Declan sich und konzentrierte sich, während Remy schon an seiner Schulter schnarchte, darauf, wach zu bleiben, damit er auch seine letzte Pflicht erfüllen und seinen Freund lebend nach Hause bringen konnte.
    Als der Wagen hielt, stieß er Remy mit dem Ellbogen an und richtete ihn auf, als legte er einen Pfeil über den Bogen. »Was? Wo? Verflixt, ich bin zu Hause. Wie denn das?«
    »Schaffst du den Rest allein?«, erkundigte sich Declan.
    »Ich kann den Alkohol noch einhalten. Die ganzen zwanzig Liter.« Remy rutschte, nahm Declans Gesicht in seine Hand und gab ihm einen herzhaften Kuss auf den Mund. »Ich liebe dich, cher. Aber wenn du Abigail gewesen wärst, wär meine Zunge tiefer gerutscht.«
    »Igitt«, brachte Declan gerade noch zustande, als Remy mühsam aus dem Taxi kletterte.
    »Du bist verflixt noch mal der beste Freund, den ich je hatte, und das war zum Teufel noch mal die beste Junggesellenparty in der Geschichte der Junggesellenpartys. Jetzt gehe ich hoch zu mir, kotz mich aus und fall in Ohnmacht.«
    »Tu das. Warten Sie, bis er an der Tür ist«, sagte Declan zum Fahrer und verfolgte den doppelt aufs Haus zuwankenden Remy. Beide stolperten durch den Eingang.
    »In Ordnung, der Rest ist seine Sache. Wissen Sie, wo das alte Manet Hall ist?«
    Der Fahrer beäugte ihn im Rückspiegel. »Ich denke schon.«
    »Da wohne ich. Bringen Sie mich bitte nach Hause.«
    »Ist aber ein langer Weg da raus.« Der Fahrer drehte sich auf seinem Sitz herum und musterte Declan von oben bis unten. »Haben Sie genug für die Fahrt?«
    »Ich habe Geld. Jede Menge Geld.« Declan scharrte in seinen Taschen und holte bündelweise Geldscheine heraus, die er im Wagen verteilte. »Ich bin stinkreich.«
    »Das sehe ich.« Mit einem Kopfschütteln fuhr der Fahrer los. »Muss ja 'ne tolle Party gewesen sein.«
    »Das können Sie laut sagen«, murmelte Declan und rutschte mit dem Gesicht voran auf den Rücksitz.
    Das Nächste, woran Declan wieder eine klare Erinnerung hatte, war eine Dixieland-Band, die in seinem Kopf dröhnte. Er lag noch immer mit dem Gesicht nach unten, aber sein Mund war nicht länger der Strand von Waikiki, sondern auf seiner Zunge hatte sich ein weicher Pelz gebildet.
    Irgendein Sadist hämmerte Dornen in seine Schulter.
    »Heilige Mutter Gottes, bete für uns Sünder.«
    »Das nützt jetzt auch nichts mehr. Dreh dich jetzt mal ganz langsam um, cher. Aber noch nicht die Augen aufmachen.«
    »Ich sterbe. Hol einen Priester.«
    »Ist ja gut, Lena ist da.« Sanft und höchst amüsiert zog sie ihn zu sich und stützte dabei seinen Kopf. »Komm, schluck das runter.«
    Er trank glucksend, schluckte und spürte, dass etwas Abscheuliches über den Pelz spülte und durch den Sand hinunter in seine Kehle rann. Abwehrend versuchte er das Glas von seinen Lippen zu stoßen und die Augen zu öffnen.
    Hätte das Geräusch, das dabei aus seinem Mund kam, nur die geringste Ähnlichkeit mit einem Mädchenkreischen gehabt, wäre er sofort im Erdboden versunken.
    Lena schnalzte mit der Zunge. »Ich habe dir doch gesagt, du darfst die Augen nicht aufmachen.«
    »Welche Augen denn? Welche Augen? Die sind doch schon längst verkohlt.«
    »Trink den Rest.«
    »Geh weg, geh ganz weit weg und nimm das Gift mit.«
    »So redet man aber nicht mit jemandem, der gekommen ist, sich an deinem Sterbebett um dich zu kümmern.«
    Er rutschte wieder hinunter und zog sich ein Kissen übers Gesicht. »Woher hast du gewusst, dass ich im Sterben liege?«
    »Effie hat mich angerufen.«
    »Wann ist Remys Beerdigung?«
    »Zum Glück heiratet er eine Frau, die sehr tolerant, verständnisvoll und humorvoll ist. Wie viele Nacktbars habt ihr gestern Nacht denn abgeklappert?«
    »Alle. Alle Tittenbars im ganzen Land.«
    »Das erklärt wohl, warum du einen Strassstein auf der Wange hast.«
    »Hab ich nicht.« Aber als er unter das Kissen langte, spürte er den Knubbel. »O mein Gott. Hab Mitleid mit mir und bring mich einfach um.«
    »Na gut, mein Süßer, das kannst du

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