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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrem gepressten Lachen, wie aufgeregt sie war. »Dein Geist ist nicht sehr gastfreundlich.«
    »Das ist das erste Mal, dass ich es gesehen habe.« Er hatte einen Kloß in der Kehle. In seinem Herzen, dachte Declan, als er zur Beruhigung zwei Mal tief durchatmete. »Wer immer das ist – war –, ist jedenfalls ernsthaft sauer.«
    »Es ist Abigails Zimmer. Wir Cajuns können ganz schön ausrasten, wenn man uns reizt.«
    »Aber für mein Empfinden ist es nicht die Wut eines Mädchens. Jedenfalls nicht des jungen Dings auf dem Foto unten.«
    »Du kennst dich wohl gut aus mit Mädchen, cher.«
    »Entschuldige bitte, aber ich habe eine Schwester, die kann so gemein sein wie eine Katze, die man ins heiße Wasser getaucht hat. Ich meine, es steckt eher was Ausgewachsenes dahinter. Etwas Boshafteres.«
    »Wenn mich jemand umgebracht und meine Leiche dann an irgendeinem unbekannten Ort verscharrt hätte, würde ich auch ziemlich boshaft werden.« Lena zwang sich dazu, die Hand auszustrecken und den eisigen Türknauf anzupacken. »Er bewegt sich nicht.«
    Declan legte seine Hand auf ihre. Wieder fegte die Kälte über sie hinweg; der Türknauf ließ sich leicht bewegen. Doch als sie die Tür öffneten, war dahinter nur ein leerer Raum voller Sonnenlicht und Schatten.
    »Ist schon ein bisschen unheimlich, oder?« Aber sie trat über die Schwelle.
    »Ja, ein bisschen.«
    »Weißt du, was ich glaube, cher?«
    »Was denn?«
    »Ich glaube, dass jemand, der Nacht für Nacht allein in diesem Haus wohnt und sich aufmacht, um dafür Teppiche und Tische und Lampen zu kaufen...« Sie drehte sich um und schlang ihre Arme um seine Taille. »Ich denke, dass ein Mann, der das tut, unglaublich viel Mumm hat.«
    »Ja?« Da er sich dazu aufgefordert fühlte, senkte er seinen Kopf und küßte sie. »Vielleicht könnte ich mir noch mal zwanzig Minuten für ein bisschen Sex abknapsen.«
    Sie lachte und drückte ihn stürmisch an sich. »Tut mir Leid, Süßer. Ich muss jetzt nach Hause. Der Samstagabend steht vor der Tür. Aber solltest du so gegen drei, vier Uhr morgens zufällig in der Nähe sein, könnte ich mich möglicherweise lang genug wach halten, um...« Sie schob ihre Hände zwischen seine Beine und streichelte den Jeansstoff. »Lang genug wach bleiben, damit diese großen Eier mal richtig zum Einsatz kommen.«
    Er verkniff sich ein Winseln, stand aber knapp davor. »Am Mittwoch«, vertröstete er sie. »Wenn du frei hast.«
    Sie hatte noch immer die Hände zwischen seinen Beinen und spürte, wie hart er war. »Mittwoch?«
    »Wenn du frei hast.« Aber er stürzte sich mit seinem Mund auf sie, um ihr einen Vorgeschmack von seinen Gefühlen zu geben. »Komm zu mir heraus. Wir werden gemeinsam zu Abend essen. Und dann bleibst du hier.« Er drückte sie mit dem Rücken an die Wand. Setzte seine Zähne ein. »Bleib über Nacht. Ich möchte dich in meinem Bett haben. Am Mittwoch. Sag, dass du rauskommst und bei mir bleibst.«
    »In Ordnung.« Sie entwand sich ihm. Noch ein paar Minuten, und sie würden nicht mehr bis Mittwoch warten, sondern sie würde gleich hier auf dem Fußboden über ihn herfallen, dachte sie. »Ich muss gehen. Ich bin schon viel zu lange hier.«
    Sie warf einen prüfenden Blick auf beide Flurseiten und trat dann aus dem Zimmer. »Ich glaube noch nicht daran, dass ich jemals eine Nacht in diesem Geisterhaus zubringen werde. Um wie viel Uhr soll ich kommen?«
    »So früh wie möglich.«
    »Auch das werde ich tun. Und du brauchst mich nicht hinausbegleiten, cher.« Sie warf ihm ein boshaftes Grinsen zu. »In deinem Zustand dürfte es ein wenig schwierig sein, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Solltest du es dir anders überlegen, komm einfach in die Bar.«
    Sie legte eine Fingerkuppe auf ihre Lippen, küsste sie und deutete dann wie mit einer Waffe auf ihn und ging davon.
    Eine sehr passende Geste, fand Declan. Es gab Momente, da war ein Blick von ihr tödlicher als eine Kugel.
    Jetzt brauchte er nur noch bis Mittwoch durchzuhalten, dann konnte er sich endlich wieder von ihr vernaschen lassen.
     

12
    Samstagnacht zog Regen auf und nistete sich wie ein lästiger Eindringling für den Rest des Wochenendes ein. Er sorgte dafür, dass Declan im Haus und allein blieb. Begleitet von der Musik Blind Lemon Jacksons aus seiner Stereoanlage, begann er mit den Vorarbeiten in der Bibliothek.
    Er schichtete mehr des Vergnügens als der Wärme wegen im Kamin ein Feuer auf, setzte sich davor und strich mit dem Finger über die

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