Mitten ins Herz (German Edition)
nicht, langsamer zu werden. Er musste Summer sehen. Jetzt sofort.
Summer saß auf dem Bett und wühlte in ihrer Handtasche. Irgendwo mussten doch diese verdammten Taschentücher sein. Ein weiterer Schluchzer ließ ihren ganzen Körper erbeben.
Mit von Tränen verschwommenem Blick zog sie einen Schlüssel heraus. Es war der Schlüssel des Jetski-Verleihs. Ihre Unterlippe zitterte, als sie erneut an Jake denken musste.
Sie legte den Schlüssel neben sich auf das Bett und fand anschließend endlich die Papiertaschentücher. Summer schnäuzte sich geräuschvoll und holte mehre Male tief Luft, um sich zu beruhigen.
Ihr Blick fiel wieder auf den Schlüssel. Sie musste warten, bis es dunkel wurde, dann konnte sie den Schlüssel unbemerkt in den kleinen Briefkasten am Verleih werfen.
Summer fühlte sich so unendlich leer. Sie hatte noch immer nicht verarbeitet, was geschehen war und würde wohl auch noch eine Weile benötigen, um alles zu realisieren.
Doch die Tatsache, dass sie Jake nie wieder sehen konnte, lastete schwer auf ihr. Sie wollte doch nur ein wenig Glück, nicht mehr. Was hatte sie Schlimmes getan, dass sie vom Leben so bestraft wurde?
Als es an der Haustüre unten klingelte, zuckte Summer erschrocken zusammen. Ihr Herz schlug plötzlich doppelt so schnell und ihre Atmung beschleunigte sich. Jake! Er war gekommen, um sie zu sehen.
Summer stand auf und ging zu dem kleinen Fenster in ihrem Zimmer. Von dort aus konnte man genau auf den Eingangsbereich des kleinen Häuschens blicken.
Sie näherte sich ganz vorsichtig von der Seite und späte durch die Gardine nach unten. Aber es war nicht Jake der jetzt erneut klingelte, sondern Robert. Summer fragte sich, was er hier zu suchen hatte. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf, um die verheulten Augen zu verbergen und ging hinunter.
Als sie öffnete, erschrak Robert und zuckte zusammen. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass sie ihm tatsächlich die Tür öffnen würde.
»Hallo, Summer«, sagte er leise und musterte sie, als wolle er herausfinden, in welcher Stimmung sie sich gerade befand.
»Was willst du hier, Robert?«, fragte sie kurz angebunden. Ihre Stimme klang verschnupft, so als habe sie eine starke Erkältung.
»Geht es dir gut?«, fragte er besorgt und versuchte einen Blick hinter ihre Sonnenbrille zu erhaschen. Summer schob die Brille mit dem Zeigefinger noch höher auf den Nasenrücken und nickte.
»Danke, es geht mir gut. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Was willst du?« Robert senkte den Blick.
»Ich werde Key West in ein paar Tagen verlassen und wollte nicht gehen, ohne dir noch einmal gesagt zu haben, wie leid mir alles tut. Ich möchte nicht, dass du schlecht von mir denkst, denn ich bin kein schlechter Mensch.« Er sah plötzlich so verletzlich und hilflos aus, dass Summer Mitleid bekam und ihn hereinbat. Er war sichtlich erstaunt, trat aber ein.
Robert saß auf dem kleinen Sofa in Summers Zimmer. Sie öffnete den Kühlschrank und reichte ihm ein Bier.
»Du fährst also wieder zurück nach Boston?«, wollte sie wissen und nahm einen Schluck aus ihrer eigenen Flasche.
»Ja, ich habe einen neuen Auftrag und soll mich vor Ort in der Firma melden«, antwortete er. Er musterte Summer und wunderte sich, dass sie noch immer ihre Sonnenbrille trug. »Warum legst du die Brille nicht ab?«
Summer zögerte einen Moment, tat es dann aber und Roberts Augen weiteten sich, als er ihre rot geschwollenen Augen sah.
»Um Himmels willen, was ist denn geschehen?«, fragte er besorgt und wollte sich neben sie setzen, um sie zu trösten. Doch als Summer erschrocken zurückwich, nahm er wieder auf dem Sofa Platz.
»Es ist schon wieder vorbei. Du musst dir keine Sorgen machen«, versicherte sie und leerte den Rest ihres Bieres mit einem einzigen Zug. Robert seufzte und drehte die Flasche zwischen seinen Händen.
»Summer, dass was ich getan habe, kann ich nicht rückgängig machen. Auch wenn ich nichts lieber täte, als das. Ich verstehe, dass du wütend auf mich bist und ich akzeptiere auch deine Entscheidung, dass aus uns beiden deshalb niemals ein Paar werden wird. Aber trotz allem bist du mir sehr wichtig. Wenn nicht als Partnerin, dann als Freundin. Es tut mir weh dich so verletzt und zerbrechlich zu sehen. Ich wünschte du könntest mir verzeihen, was ich getan habe. Lass mich dir beweisen, dass ich nicht so bin, wie du glaubst. Ich möchte dir wenigstens ein guter Freund sein. Bitte, Summer.«
Sie sah auf und ihre
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