Mitten ins Herz (German Edition)
aufgebracht.
»Ach nein?«, sagte Madison lächelnd. Bei ihrem Tonfall, der etwas zu siegessicher klang, lief Summer ein eiskalter Schauer über den Rücken. Madison setzte sich auf einen der Besucherstühle und schlug die Beine elegant übereinander. »Was wohl dein Mann sagen wird, wenn er erfährt, wo du bist?«
Summer war plötzlich wie erstarrt. Außerstande sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.
»Was meinst du?«, wollte sie wissen, aber ihr war längst klar, worauf Madison anspielte. Aber was wusste sie? Hatte Jake ihr etwa alles erzählt? Madisons Lächeln wurde breiter, denn ihr war klar, dass sie einen vernichtenden Treffer gelandet hatte.
»Du weißt ganz genau, was ich meine. Deinen armen, liebenden Ehemann, der alleine in Chicago sitzt und sich fragt, wo du steckst.«
»Ich weiß nicht, wovon du da redest«, entgegnete Summer. Sie drehte sich um und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Dabei zitterten ihre Hände so stark, dass sie die Hälfte verschüttete.
»Oh, du weiß sehr genau, wovon ich rede. Wobei wir auch gleich bei meiner Forderung sind.«
»Forderung?« Summer drehte sich um und sah Madison fragend an. Sie wünschte sich Jake würde zur Tür hereinkommen und ihr zur Seite stehen. Madison verschränkte die Finger ineinander und legte den Kopf zur Seite.
»Du wirst noch heute aus Jakes Leben verschwinden. Keine Angst, ich erwarte nicht, dass du Key West sofort verlässt. Ich gebe dir dazu eine Woche Zeit. Du wirst jedoch keinen Kontakt mehr zu Jake haben, was natürlich auch bedeutet, dass du hier nicht mehr arbeitest. Sollte er zu dir kommen, dann wirst du ihm sagen, dass du dich getäuscht hast und es dir leidtut. Du erklärst ihm, dass du ihn nicht liebst und das alles ein Fehler war. Solltest du dich weigern, werde ich deinen Mann anrufen und ihm mitteilen, wo er dich finden kann.«
Summer war fassungslos und sie versuchte verzweifelt, Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Wusste Madison wirklich, wer ihr Ehemann war? Summer biss sich auf die Unterlippe und versuchte sich zu erinnern, was sie Jake erzählt hatte.
Sie hatte ihm alles erzählt, aber sie war sich sicher, dass sie ihm gegenüber niemals den Nachnahmen genannte hatte, den sie seit ihrer Heirat trug. Demnach bluffte Madison.
»Ich glaube dir kein Wort«, knurrte Summer mit zusammengekniffenen Augen. »Das Einzige was du weißt ist, dass ich vor meinem Mann weggelaufen bin. Mehr nicht. Du kennst weder seinen Namen, noch hast du eine Ahnung, wie du ihn erreichen könntest. Nicht einmal Jake weiß, um wen es sich handelt.« Madison zog in gespieltem Entsetzen ihre Augenrauen nach oben.
»Meine liebe Summer. Es würde mir nicht im Traum einfallen, dich anzulügen. Nachdem Jake von euren gemeinsamen Ferien und deiner jetzigen Situation erzählt hat, war es nicht schwer deinen Mann ausfindig zu machen. Du hast natürlich recht, ich hatte keine Ahnung wie sein Name war, aber auch dieses Problem war keine große Hürde. Jake hatte mir berichtet, dass deine Eltern ein Haus auf Key West besaßen, das du nach ihrem Tod geerbt hast. Und diese Information war alles, was ich benötigte. Es kostete mich lediglich einige Anrufe, bis ich die Makler-Firma ausfindig gemacht hatte, die das Haus in eurem Namen verkauft hat. Alles, was ich tun musste, war meinen Charme spielen zu lassen. Und schon erfuhr ich, dass es sich bei den ehemaligen Besitzern um Mr. und Mrs. David Fellow aus Chicago handelte. Der nette Herr hätte mir nur zu gerne auch die Telefonnummer gegeben, konnte sie aber nicht finden. Sie herauszubekommen war daraufhin nur noch Routine«, verkündete sie triumphierend.
Summer war alle Farbe aus dem Gesicht gewichen und sie musste sich setzen, um nicht den Halt zu verlieren. Ihre Knie waren weich wie Butter und sie zitterte nun am ganzen Körper. Eben noch war sie die glücklichste Frau auf Erden gewesen und nun stand sie wieder einmal vor den Scherben ihres Lebens.
Summer wusste nicht, was sie sagen sollte. Madison hatte sie in der Hand. Wenn sie sich weigerte, ihre Forderungen zu erfüllen, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis David hier auftauchen würde. Und sie wusste genau, dass er keine Skrupel hätte, sich auch an Jake zu rächen. Wenn er erfahren würde, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte, wäre ihr Leben und das von Jake keinen Pfifferling mehr wert.
Wenn sie auf Madisons Forderungen einging, hätte sie nichts zu befürchten. Allerdings würde sie Jake nie wiedersehen. Aber Jake wäre dann
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