Mitten ins Herz (German Edition)
ehren. Doch dann war sie einfach weggelaufen. Und nun musste er feststellen, dass sie anscheinend kein schlechtes Gewissen hatte, sondern sich auch noch wohl fühlte.
Im nächsten Moment kam ihm ein entsetzlicher Gedanke. Hatte vielleicht ein anderer Mann damit zu tun? Er schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Bei der Vorstellung, dass seine Frau in den Armen eines anderen Mannes liegen könnte, verlor er die Fassung.
David schmetterte die Computermaus gegen die Wand und fegte mit einer einzigen Handbewegung alles vom Schreibtisch, was sich zu diesem Zeitpunkt darauf befand. Lose Blätter und diverse Stifte wirbelten durch die Luft und fielen dann zu Boden.
Sollte Summer sich wirklich einem Anderen hingegeben haben, wäre sie für David gestorben und seine Rache wäre fürchterlich. Er könnte alles ertragen, aber Ehebruch gehörte ganz gewiss nicht dazu.
David war der Meinung, dass Ehebrecher es nicht verdient hatten, weiterzuleben. Manchmal wünschte er sich, er würde im Mittelalter leben, wo man dieses Pack einfach auf den Scheiterhaufen geworfen und verbrannt hatte.
Er griff nach dem Telefon und wählte die Nummer von American Airlines, um einen Flug für den nächsten Tag zu buchen. Anschließend rief er den Kollegen an, der ihm in den letzten Wochen in seiner Firma ausgeholfen hatte. Er bat ihn, für weitere zwei Wochen die Leitung zu übernehmen. Sein Gesprächspartner willigte sofort ein.
David öffnete den Safe, in dem er alle Wertsachen und Papiere aufbewahrte, und zog die Waffe heraus, die ganz hinten lag.
Er wog die Pistole der Marke Glock in seiner Hand und lächelte. Die hier würde seine Frau schon überzeugen, mit ihm zurückzukommen. Und falls sie wirklich einen Geliebten hatte, würde er für den Typen eine Kugel reservieren.
KAPITEL 14
Als Jake freudestrahlend in die kleine Hütte des Jetski-Verleihs trat, entglitten ihm die Züge und er starrte fassungslos auf die Frau, die auf Summers Platz saß.
»Was hast du hier zu suchen und wo ist Summer?«, wollte er wissen.
»Hallo, mein Schatz. Was ist denn das für eine Begrüßung?«, entgegnete Madison lächelnd und sah ihn vorwurfsvoll an.
»Wo ist Summer?«, wiederholte Jake seine Frage und trat einige Schritte auf sie zu. Madison holte übertrieben Luft und atmete lautstark aus, dann richtete sie sich auf.
»Dein kleines Flittchen hat vor zwei Stunden bei uns angerufen. Sie meinte ich solle dir ausrichten, dass es ihr leid tut. Sie habe sich zu etwas hinreißen lassen, was sie nicht wollte. Sie hat eingesehen, dass es dir gegenüber unfair sei, so zu tun, als wolle sie eine Beziehung mit dir. Sie sagte, dass sie dich nicht liebt und du ihr verzeihen sollst.« Jake sah Madison an und schüttelte den Kopf.
»Was erzählst du da für einen Müll? So etwas würde Summer niemals sagen.« Madison funkelte ihn aus ihren blauen Augen wütend an.
»Ich gebe nur das weiter, was sie am Telefon zu mir gesagt hat. Sieh endlich ein, dass dieses kleine Miststück nur mit dir gespielt hat.«
Dann breitete sie die Arme aus und kam auf Jake zu. »Du bist auf dieses Weibsstück hereingefallen und ich mache dir deshalb keine Vorwürfe, denn du bist auch nur ein Mann. Es war ein unbedeutender Fehler und ich verzeihe dir.«
Jake wich einen Schritt zurück und hob die Hand um Madison daran zu hindern, ihn zu umarmen.
»Ich denke, ich habe dir heute Morgen mehr als deutlich gesagt, dass unsere Beziehung zu Ende ist. Ich liebe Summer. Du kannst mir so oft vergeben, wie du möchtest, aber das ändert nichts an meiner Entscheidung. Und jetzt sag mir sofort, wo sie ist!«
Madison starrte ihn an und Ungläubigkeit spiegelte sich in ihren Zügen. Dann streckte sie den Rücken durch und schob ihr Kinn nach vorne.
»Sie ist weg. Summer hat Key West verlassen. Du wirst sie nie wiedersehen«, zischte sie. Jake warf ihr einen angewiderten Blick zu, dann drehte er sich um und ging. Er spürte die Panik, die in heißen Wellen durch seinen ganzen Körper fuhr.
Was war mit Summer los? Wo war sie? Und was von Madisons absurder Geschichte entsprach der Wahrheit? Jake glaubte ihr keinen Augenblick, dass Summer gesagt hatte, sie würde nichts für ihn empfinden.
Er hatte doch das Strahlen in ihren Augen gesehen, als sie sich geliebt hatten. So konnte er sich nicht getäuscht haben.
Er rannte jetzt, geradewegs in die Richtung des Häuschens, wo Summer wohnte. Sein Herz raste so schnell in seiner Brust, dass es schmerzte, doch er gestattete sich
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