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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Vorkehrungen treffen. Ich will kein Risiko eingehen und mir irgend so eine Krankheit einfangen.«
    DeChooch meldete sich wieder. »Passen Sie auf. Hier ist mein Angebot. Sie kommen mit Ihrem Handy und Louies Herz zur Quaker Bridge Mall, ich rufe Sie da um sieben Uhr an. Wenn Sie die Bullen einschalten, ist Ihre Granny tot.«

11
    »Was sollte das denn?«, wollte Lula wissen.
    »Das war DeChooch. Er hält Grandma Mazur fest. Er will sie gegen das Herz eintauschen. Ich soll das Herz zur Quaker Bridge Mall bringen, und er wird mich um sieben Uhr dort anrufen, um mir weitere Instruktionen zu geben. Er hat gesagt, wenn ich die Polizei einschalte, würde er Grandma umbringen.«
    »Das sagen Entführer immer«, meinte Lula. »Das steht in jedem Kidnapperhandbuch.«
    »Was hast du vor?«, fragte Connie. »Hast du eine Ahnung, wer das Herz haben könnte?«
    »Warte mal«, sagte Lula. »Louie D. hat doch nicht sein Monogramm in sein Herz eingebrannt, oder? Wieso besorgen wir uns nicht einfach ein anderes? Woher soll Eddie DeChooch wissen, ob es Louies Herz ist oder nicht? Wetten, dass wir ihm das Herz einer Kuh unterjubeln könnten, und er würde es nicht merken? Wir gehen einfach zu einem Metzger und sagen ihm, wir brauchten ein Kuhherz. Nicht zu einem Metzger in Burg, das würde sich herumsprechen. Lieber zu einem anderen Metzger. Ich kenne einige in der Stark Street. Wir können es auch bei Price Chopper probieren, die haben eine richtig gute Fleischabteilung.
    Erstaunlich, dass DeChooch nicht auch darauf gekommen ist. Außer ihm selbst hat doch noch keiner Louies Herz
mit eigenen Augen gesehen. Dabei kann DeChooch so gut wie nichts mehr erkennen. Wahrscheinlich hat DeChooch den Schmorbraten in Dougies Kühlschrank nur geklaut, weil er dachte, es wäre das Herz.«
    »Das ist keine schlechte Idee, Lula, finde ich«, sagte Connie. »Es könnte klappen.«
    Ich hob den Kopf hoch, den ich zwischen den Beinen gehalten hatte. »Das ist doch makaber!«
    »Genau«, sagte Lula. »Das ist ja gerade das Schöne.« Sie sah auf die Wanduhr. »Mittagessenszeit. Komm, wir essen erst einen Burger, dann kaufen wir uns ein Herz.«
    Ich rief meine Mutter von Connies Apparat aus an.
    »Mach dir keine Sorgen wegen Grandma«, sagte ich. »Ich weiß, wo sie ist, und ich hole sie später ab.« Ich legte auf, bevor meine Mutter irgendwelche Fragen stellen konnte.
     
    Nach dem Mittagessen gingen Lula und ich zu Price Chopper.
    »Wir hätten gern ein Herz«, sagte Lula zu dem Metzger. »Aber es muss noch frisch sein.«
    »Tut mir Leid«, sagte der Metzger, »wir haben keine Herzen. Wir wär’s mit anderem Organfleisch? Leber, zum Beispiel. Wir haben gerade leckere Kalbsleber da.«
    »Es muss ein Herz sein«, sagte Lula. »Wissen Sie, wo wir ein Herz herkriegen können?«
    »Soweit ich weiß, gehen die alle an die Hundefutterfabrik in Arkansas.«
    »Erst nach Arkansas zu fahren, dazu haben wir keine Zeit«, sagte Lula. »Trotzdem, vielen Dank.«
    Auf dem Weg zum Ausgang blieben wir an einem Stand für Picknickbedarf stehen und kauften eine kleine rot-weiße Kühlbox.

    »Perfekt«, sagte Lula. »Jetzt brauchen wir nur noch ein Herz.«
    »Vielleicht haben wir ja auf der Stark Street mehr Glück.«
    »Ich kenne da einige Metzger, die verkaufen Zeug, von dem man lieber nicht allzu genau wissen will, woher es kommt«, sagte Lula. »Und wenn sie selbst keine Herzen im Angebot haben, können sie dir eins besorgen, keine Frage.«
    In der Stark Street gab es Abschnitte, dagegen war Bosnien gar nichts. Lula war hier auf den Strich gegangen, als sie noch als Nutte arbeitete. Es war eine lange Straße voller trister Geschäfte, trister Wohnhäuser und trister Menschen.
    Wir brauchten annähernd eine halbe Stunde, um zur Stark Street zu gelangen, dröhnten durch die Innenstadt, hatten unseren Spaß an den Auspuffrohren und dem Aufsehen, den ein Harley-Hobel erregt.
    Eigentlich war es ein sonniger Apriltag, aber die Stark Street sah grau aus. Zeitungspapier trudelte die Straße entlang und sammelte sich an Bordsteinkanten und Betontreppen maroder Häuser. Auf die Backsteinfassaden waren Bandenslogans gesprüht, hier und da Gebäude niedergebrannt und ausgeräumt, die Fenster geschwärzt oder verbarrikadiert. Zwischen den Reihenhäusern drängten sich kleine Läden. Andy’s Bar & Grill, Stark-Street-Garage, Stan’s Haushaltswaren, Omar’s Fleischmarkt.
    »Den meinte ich«, sagte Lula. »Omar’s Fleischmarkt. Fleisch, das zu Hundefutter verarbeitet wird,

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