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Mitternacht

Mitternacht

Titel: Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sich herum, sah in jede Richtung und sagte: »Ich sehe sie nicht.«
    »Werden Sie auch nicht«, sagte Sam. »Erst wenn sie fast über uns sind.«
    »Sie fliegen ohne Scheinwerfer?«
    »Nein. Sie sind mit blauen Scheinwerfern ausgerüstet, die man vom Boden aus nicht gut sehen kann, mit denen sie aber durch ihre Nachtsichtgeräte verdammt gute Sicht haben.«
    Als Antwort auf eine terroristische Bedrohung wäre der CH-46, der offiziell »Sea Knight« ->Ritter des Meeres< - genannt wurde, bei den Mannschaftsdienstgraden aber nur >Frosch< hieß, zusammen mit seiner Cobra-Eskorte zum nördlichen Stadtrand geflogen. Dort wären drei aus jeweils vier Mann eines Einsatzteams von Bord gegangen, hätten Moonlight Cove von Norden nach Süden durchkämmt, die Lage gepeilt und sich am gegenüberliegenden Stadtrand wieder vereint, um geeignete Maßnahmen einzuleiten.
    Aber aufgrund der Nachricht, die Sam geschickt hatte, bevor Sonnes Verbindung zur Außenwelt unterbrochen worden war, und weil die Situation nichts mit Terroristen zu tun hatte und sogar einmalig seltsam war, wurde die übliche Routine zugunsten einer kühneren Vorgehensweise aufgegeben. Die Hubschrauber flogen mehrmals über die Stadt und kamen bis auf eine Entfernung von sechs bis zehn Meter über die Baumkronen herunter. Manchmal konnte man ihre seltsamen blaugrünen Scheinwerfer sehen, aber ihre Form oder Größe konnte man unmöglich erkennen; und aufgrund der Fiberglasrotoren, die viel leiser waren als die früheren aus Metall, schienen die Hubschrauber manchmal stumm in der Ferne zu gleiten und hätten außerirdische Flugzeuge aus einer fernen und seltsameren Welt als dieser sein können.
    Schließlich schwebten sie über dem erleuchteten Kreis im Park.
    Sie landeten nicht sofort. Während die mächtigen Rotoren den Nebel davonwehten, ließen sie einen Scheinwerfer über die Menschen im Park gleiten, die außerhalb des erleuchteten Landeplatzes standen, und sie verbrachten Minuten damit, die grotesken Leichen auf den Straßen zu betrachten.
    Schließlich senkte sich die CH-64 beinahe widerwillig in den erleuchteten Kreis, während die Cobras in der Luft blieben. Die Männer, die aus den Helikoptern sprangen, trugen automatische Waffen, aber ansonsten sahen sie nicht wie Soldaten aus, weil sie, dank Sams Nachricht, in biologisch sichere weiße Anzüge gekleidet waren, die ihren eigenen Sauerstoffvorrat auf dem Rücken hatten. Sie hätten Astro nauten sein könnten, keine Marines.
    Lieutenant ROSS Dalgood, dessen Gesicht hinter dem Helmvisier wie das eines Babies wirkte, kam direkt auf Sam und Tessa zu, nannte ihnen Namen und Dienstgrad und begrüßte Sam mit Namen; offenbar hatte man ihm ein Foto gezeigt, bevor er auf seine Mission geschickt worden war. »Biologischer Angriff, Agent Booker?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Sam, während die Rotoren von einem harten, rhythmischen Pochen zu einem leiseren Schnurren überwechselten.
    »Aber Sie wissen es nicht?«
    »Ich weiß es nicht«, gab er zu.
    »Wir sind die Vorhut«, sagte Dalgood. »Es sind noch eine Menge Leute unterwegs - reguläre Truppen und FBI-Leute kommen über den Highway. Dürften bald hier sein.«
    Die drei - Dalgood, Sam und Tessa - schritten zwischen zwei der Autos im Kreis hindurch zu einem der toten Wesen, das auf dem Gehweg beim Park lag.
    »Ich konnte aus der Luft nicht glauben, was ich sah«, sagte Dalgood.
    »Glauben Sie es«, sagte Tessa.
    »Was, zum Teufel, ist das?« sagte Dalgood.
    Sam sagte: »Schreckgespenster.«

38
    Tessa machte sich Sorgen wegen Sam. Sie und Chrissie und Harry kehrten um ein Uhr morgens in Harrys Haus zurück, nachdem sie von Männern in Dekontaminationsanzügen dreimal verhört worden waren. Sie hatten zwar schreckliche Alpträume, konnten aber ein paar Stunden schlafen. Aber Sam blieb die ganze Nacht weg. Mittwochmorgen um elf Uhr, als sie mit dem Frühstück fertig waren, war er noch nicht wieder zurückgekehrt.
    »Er hält sich vielleicht für unzerstörbar, aber das ist er nicht.«
    »Ihnen liegt etwas an ihm«, sagte Harry.
    »Selbstverständlich liegt mir etwas an ihm.«
    »Ich meine, Sie mögen ihn.«
    »Nun... ich weiß nicht.«
    »Aber ich weiß es.«
    »Ich weiß es auch«, sagte Chrissie.
    Sam kam um ein Uhr schmutzig und mit grauem Gesicht zurück. Sie hatte das Gästebett frisch bezogen, und er taumelte hinein, ohne sich richtig auszuziehen.
    Sie saß in einem Sessel neben dem Bett und beobachtete ihn im Schlaf. Ab und zu stöhnte er und schlug um

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