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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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letzten Winkel der Erde auf, und sie schmücken die Isle of Lugus. Es ist furchtbar, er kann an keiner vorbeigehen, die er noch nicht besitzt, ohne sie zu kaufen. Du solltest seinen Shrekgarten aufsuchen.“ Lior entwich ein Prusten.
    Aileen hätte Nosferat für jemanden gehalten, der die aufgespießten Köpfe seiner Feinde zur Schau stellte. Offensichtlich waren die Lugus es wert, einen zweiten und dritten Blick zu riskieren. Gordon öffnete die Tür, durch die drei nebeneinander gehende Pferde gepasst hätten. Die Tür war eine künstlerische Meisterleistung. Verschnörkelte Schriftzeichen waren in das ungestrichene schneeweiße Holz geschnitzt.
    „Das Holz kommt von der anderen Seite, von einer Eiche aus den Eisfeldern“, klärte Lior sie auf.
    Sie spürte das eigenartige ziehende Gefühl der Schutzglyphen, sobald sie die Schwelle überschritten.
    „Soll ich mich ein paar Stunden um Togo kümmern?“, fragte Gordon.
    Da Togo den Söldner anhimmelte, nickte sie ihre Zustimmung, und die treulose Tomate trabte fröhlich hechelnd hinter dem Lugus her.
    „Mach dir nichts draus, Aileen. Alle Tiere lieben Gordon. Es muss an seinem Geruch liegen.“
    Sie durchschritten eine mit antiken Fliesen ausgelegte Eingangshalle, unter der eine Fußbodenheizung angenehme Wärme spendete. Die Wände waren hell und geschmückt mit bunten Blumengemälden. Sie liefen auf eine Tür zu, und Mephistopheles stieß sie auf.
    „Dad, du kannst ruhig auf dein Zimmer gehen.“
    Der Dämon zog seine perfekten Augenbrauen hoch. „Netter Versuch, Tochter. Doch du wirst dir anhören, was dein Gefährte und ich dir zu sagen haben, nachdem Nosferat dich untersucht hat.“
    Morven machte ein Geräusch, das ihr einen harten Schlag auf den Po von Kendrick einbrachte. Aileen würde nicht in ihre Haut schlüpfen wollen.
    Nosferat, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem übergroßen Christopher Lee in den Vierzigern aufwies, erwartete sie vor einem modern eingerichteten Untersuchungszimmer. Rechts davon entdeckte sie zwei komplett ausgestattete OP-Räume.
    „Morven.“ Nosferat sah die kleine Dunkelblonde intensiv an.
    Ob Morven sich auch so winzig fühlte? Nicht nur wegen der Körpergröße, sondern der Ausstrahlung, die alle Andersartigen gemeinsam hatten und bei Nosferat besonders ausgeprägt war. Unbewusst drückte Aileen die Wirbelsäule durch, hob den Kopf und stellte sich beinahe auf die Zehenspitzen.
    Die unergründlichen Augen des Obersten lagen jetzt auf ihr, bohrten sich in sie hinein, um sie abzutasten. Aileen wusste nicht, ob es Einbildung war oder es tatsächlich geschah.
    Nosferat fasste ihre Hände, und ein Kribbeln wanderte ihre Arme hinauf. „Ihr wartet draußen, Söldner, Dämon. Ich möchte Morven und Aileen einen Augenblick allein sprechen.“
    Und damit machte er die Tür direkt vor Kendricks Nase zu.
    „Morven, setz dich, und Aileen, leg dich auf die Bahre. Ich scanne dich, währenddessen könnte dir schwindlig werden, aber ich verspreche dir, dass es nicht wehtut.“
    Aileen schlüpfte aus den Schuhen. Nosferat fasste sie an der Hüfte und hob sie auf den Tisch. Er legte die Hand hinter ihren Kopf und half ihr, sich hinzulegen.
    Was meinte er mit scannen?
    „Ich werde dich berühren, erfühlen, ob etwas Böses zurückgeblieben ist.“
    Nosferat platzierte seine Hand auf ihrer Stirn, und sie war froh, dass sie lag. Seine Haut pulsierte, und der Reiz griff auf sie über, bis sich das Zimmer um sie drehte.
    „Ganz ruhig, kleine Marbhadair. Versuch, dich zu entspannen, an nichts zu denken.“ Er legte die zweite Hand auf ihre Kehle, bis sein Daumen und sein Zeigefinger auf ihrem Puls lagen. Dann sah er in ihre Augen, und alles wurde warm, bis sie zu zittern aufhörte. Wie aus weiter Ferne hörte sie Nosferats Stimme. Aileen blinzelte, um ihr verschwommenes Sichtfeld zu klären.
    „Es ist alles in Ordnung, Aileen. Ich kann nichts Böses in dir spüren. Du kannst jetzt zu Lior.“ Mit seiner Hilfe setzte sie sich auf.
    „Kann ich erfahren, ob Morven und ihr Baby unverletzt sind?“
    Nosferat lächelte. „Morven, möchtest du wissen, was es ist?“
    „Das weißt du? Natürlich will ich.“
    „Es ist ein Mädchen, dem es sehr gut geht.“
    „Woher …?“
    „Das, Armanach, verrate ich dir ein anderes Mal. Aber zuerst werden dein angesäuerter Gefährte und der Dämon dich in die Mangel nehmen. Wenn ich du wäre …“, er lachte laut, „… würde ich nicht widersprechen.“
    Er riss die Tür auf. Kendrick und

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