Mitternachtsfantasie
ihr sinnliches Flüstern, das den Himmel auf Erden versprach.
Dass Tyler das kleine Folienpäckchen aus einer Schublade nahm, war das letzte Vernünftige, was er tat, denn als Amelia ihre Arme hob und seinen Nacken umschlang, genoss er nur noch ihre Nähe und ihren aufreizenden Körper.
Sie atmeten beide heftig und bewegten sich in übereinstimmendem Rhythmus. Tyler nahm nichts wahr, außer ihrer heißen Begierde, die wild aufloderte, während sie sich liebten.
Amelia war in dieser Welt der Gefühle und Empfindungen verloren. Tylers Hände auf ihrem Körper und seine erregende Glut nahm sie gefangen. Er küsste sie, forderte, gab, und sie nahm alles, was er zu geben bereit war und forderte mehr. Schließlich wurden ihre Bewegungen intensiver und sie steuerten beide den Höhepunkt an, auf dem Amelia leidenschaftlich Tylers Namen ausstieß.
Tyler hörte sie und fühlte sich benommen vor Glück. Er gab ihr die einzige Antwort, zu der er fähig war. Er drang noch einmal tief in sie ein und sah hingerissen zu, wie Wellen der Erregung sie durchströmten, bis sie matt auf das Laken sank.
Ihr sanftes Erschauern gefiel ihm. Er vergrub sein Gesicht in der Mulde zwischen ihren Brüsten, um sein Lächeln zu verbergen. Normalerweise mochte Amelia ja schüchtern sein, aber im Bett war sie so wild, wie er es sich nur wünschen konnte.
Sie stöhnte leise und strich mit den Fingern durch Tylers feuchtes Haar. „Tyler … Tyler …“
„Ist das alles, was du sagen kannst, Darling?“ Er lächelte, als sie errötete.
Sie sah ihm in die Augen und freute sich über die Liebe, die sie darin erkannte. Es gab viel, was sie diesem Mann sagen sollte, aber jetzt war nicht die richtige Zeit dafür. Was gerade geschehen war, kam ihr vor wie ein Traum. Er hatte schon vor langer Zeit ihr Herz erobert, und nun besaß er sie ganz. Zum ersten Mal in ihrem Leben erlebte sie, was es bedeutete, vollständig zu lieben, mit Körper und Seele.
„Das ist alles, was ich sagen kann, zumindest jetzt. Aber später müssen wir uns unterhalten.“
Er wusste, was ihr Sorgen bereitete, und tatsächlich war er selbst etwas nervös, was dieses Geständnis anging. Wenn sie endlich zugab, dass sie sich als Amber und als Amelia mit ihm verabredet hatte, war er ebenfalls in Schwierigkeiten. Wie sollte er ihr erklären, dass er sie fast von Anfang an durchschaut hatte, ohne dass sie wütend wurde?
Er stöhnte leise und hielt Amelia fest in seinen Armen. Verdammt, verliebt zu sein war nicht einfach.
„Tyler?“, flüsterte Amelia.
„Was ist, Darling?“
„Könnten wir es noch mal tun, bevor ich gehe?“
Er brach in Lachen aus und rollte sie beide im Bett herum. „Es wäre mir ein Vergnügen, Amelia.“
Und das war es auch.
11. KAPITEL
T yler fuhr in dem alten blauen Chrysler zum Beauchamp-Haus und seufzte vor Erleichterung, dass der Wagen bis dahin durchgehalten hatte.
Er musste Amelia unbedingt sehen. Sie war während ihres unerwarteten Besuchs bei ihm so ungezügelt leidenschaftlich gewesen, dass schon die Erinnerung an die sinnliche Art, wie sie seine Liebe erwidert hatte, bewirkte, dass er ins Schwitzen kam. Er wischte sich die feuchten Hände an seiner Jeans ab, bevor er aus dem Chrysler stieg, und versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Wilhemina würde sicher einen Anfall bekommen, wenn er so erregt das Haus betrat. Es war auch so schwer genug, sich mit dieser eigensinnigen Frau gut zu stellen, doch er war fest entschlossen, es zu schaffen. Amelia und ihre Tanten gehörten zusammen.
Nachdem er geklopft hatte, hörte er im Haus hastige Schritte und schmunzelte. Er konnte sich vorstellen, dass Wilhemina den anderen befahl, rasch die Kissen aufzuschütteln und die Zeitschriften ordentlich hinzulegen. Und wie er Rosemary kannte, würde sie sicher ihr Haar richten und ihren Gürtel zurechtrücken. Aber das war ihm egal. Er war gekommen, um Amelia zu sehen.
Amelia stand am Fenster und beobachtete, wie Tyler näher kam. Sie wusste, dass sich Tante Witty darüber aufregte, dass Amelia Interesse an Tyler hatte, und noch hatte sie keine Ahnung, wie sie ihrer Tante klarmachen sollte, dass sie sie deswegen trotzdem liebte.
Die Nacht, in der Tyler und sie sich geliebt hatten, hatte ihre Beziehung verändert. Bisher hatte Amelia nicht gewusst, dass es möglich war, gleichzeitig verliebt und mit den Nerven am Ende zu sein. Wenn sie Tyler nicht bald von ihrem Betrug erzählte, würde sie noch durchdrehen. Sie hoffte nur, dass sie ihn nicht
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