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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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ungläubigen Blicken sah er ihr zu.
    »Was Sie da tun, kann ziemlich gefährlich sein, das ist Ihnen klar, nicht wahr?«, fragte er mit heiserer Stimme.
    Melissa sah ihn unschuldig an. »Was meinen Sie?«
    »Sie wissen genau, was ich meine.« Er legte die Hand auf seine eigene nackte Brust.
    Etwas überstürzt wandte sie ihren Blick ab, weil es ein beunruhigendes Kribbeln in ihren Kniekehlen und ihrer Kehle auslöste, wenn sie seinen muskulösen Oberkörper betrachtete. »Was soll daran gefährlich sein, wenn ich mein Hemd … Ihr Hemd, ordentlich zuknöpfe?«
    »Tun Sie nicht so unschuldig! Sie knöpfen nicht einfach nur das Hemd zu.« Nervös strich er sich mit der Handfläche über die Brust. Die Härchen, die dort golden auf seiner gebräunten Haut glänzten, gaben ein leises Knistern von sich.
    Melissa schluckte schon wieder und tat, als hätte sie nichts gehört.
    »Ein anderer Mann wäre vielleicht schon längst über Sie hergefallen«, fuhr er in einem Ton fort, der deutlich machte, wie hoch er seine eigene Moral einschätzte.
    »Ich bin mir ganz sicher, dass Sie eine solche Situation niemals ausnutzen würden.« Sie erkannte sich selbst kaum wieder, als sie einen unschuldigen Augenaufschlag probierte, den sie für ziemlich gelungen hielt. Allerdings verzichtete sie vorsichtshalber darauf, weiter mit den Knöpfen herumzuspielen, weil er sie mit einem merkwürdigen Blick ansah und einen Schritt auf sie zu machte.
    »Seien Sie sicher, dass man sich nie sicher sein kann – nicht mal bei mir!« In seinen Augen glomm ein Leuchten, das sie nicht einzuordnen wusste.
    »Tatsächlich?« Melissa dachte nicht im Traum daran, jetzt klein beizugeben und sich womöglich auch noch dafür zu entschuldigen, dass sie in seiner Gegenwart ein paar Knöpfe geöffnet und wieder geschlossen hatte. Aus unerfindlichen Gründen fühlte sie sich trotz ihrer mangelhaften Bekleidung stark und schön und mutig.
    »Da ich feststelle, dass es so nichts mit dem Teppich wird, werde ich Ihnen wohl helfen müssen.« Würdevoll stellte sie sich neben die Teppichrolle. »Wir schieben ihn einfach über den Fußboden zum Kamin rüber und rollen ihn dann auf.«
    Tatsächlich bewegte sich die dicke Rolle, als Melissa am einen Ende und Alexander am anderen schob und zerrte. Nachdem sie den Teppich vor dem Kamin ausgerollt hatten, betrachtete sie mit seitlich geneigtem Kopf das Ergebnis ihrer Bemühungen.
    »Hmhm, so habe ich mir das vorgestellt.« Sie nickte zufrieden. »Nun können wir ihn wieder zusammenrollen.«
    »Wieso das denn?« Alexander sah sie an, als würde er nun endgültig an ihrem Verstand zweifeln.
    »Der Fußboden muss erst noch gewischt werden«, teilte sie ihm mit ausdruckslosem Gesicht mit. »Ich wollte nur sehen, wie der Teppich hier wirkt.«
    »Aha«, machte er und verzog ebenfalls keine Miene. Nun hatte er endlich verstanden, dass die ganze Sache als kleine Strafaktion für ihn gedacht war.
    Melissa war so damit beschäftigt, einen kühlen, überlegenen Eindruck zu vermitteln, dass sie viel zu spät reagierte, als er sich in ihre Richtung bewegte. Zwei lange Schritte, dann stand er vor ihr. Er ließ seinen Arm vorschnellen, legte ihn um ihre Taille und zog sie so heftig an sich, dass ihr Bauch gegen seinen Hüftknochen knallte. Seine andere Hand legte sich um ihr Kinn. Dann lag sein Mund auch schon auf ihrem.
    Entsetzt riss Melissa die Augen auf und stieß einen erstickten Ton hervor. Die Lippen, die sie auf ihren spürte, waren heiß und entschlossen, und sie wusste sofort, dass sie ihnen nicht viel entgegenzusetzen hatte. Nicht, wenn sie gleichzeitig die lodernde Flamme unter Kontrolle halten wollte, die ihren Körper in derselben Sekunde in Brand gesetzt hatte, als seine Zungenspitze über ihre Unterlippe strich.
    Sie hörte sich leise stöhnen, während er in aller Ruhe das weiche feuchte Innere ihres Mundes erforschte. Beinahe sofort entdeckte er die empfindliche Stelle an ihrem Gaumen, deren Berührung sie dazu brachte, sich zitternd an ihn zu klammern und zu hoffen, er möge noch lange nicht aufhören. Ohne ihr Zutun klappten ihre Lider zu. Sie wollte nur noch fühlen, auch wenn es irgendwo in ihrem Unterbewusstsein ein leises Stimmchen gab, das ihr zuflüsterte, dies hier könnte ein gewaltiger Fehler sein.
    Ebenso unvermittelt, wie er seine Arme nach ihr ausgestreckt hatte, schob er Melissa von sich.
    Sie taumelte und öffnete zögernd die Augen. Anschließend brauchte sie ein oder zwei Minuten, bis es ihr endlich

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