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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Ihren Stuhl oder Ihr Jackett scannen; lassen Sie sich zeigen, wo überall DNA-Spuren zu finden sind. Oder Sie gehen mit dem Gerät nach draußen und scannen jemanden, den ich nicht kenne und über den ich unmöglich etwas einprogrammiert haben kann.«
    »Dann wird mir diese Kiste genau wie vorhin erklären, dass das Subjekt unbekannt ist. Und woher soll ich wissen, ob das stimmt, was der Scanner über die genetische Zusammensetzung sagt? Ich weiß doch nicht, woher die Vorfahren der Leute hier in der Stadt stammen.«
    »Vielleicht wissen es die Leute selbst. Suchen Sie sich den ungewöhnlichsten Menschen heraus, der Ihnen begegnet. Nur zu. Ich warte so lange.«
    Wieder zuckten seine Mundwinkel nach oben. »Tun Sie das«, sagte er und spazierte mit ihrem Scanner aus dem Büro. Immerhin machte er die Tür zu, sodass niemand sehen konnte, dass sie gefangen gehalten wurde. Während sie wartete, versuchte sie die Anspannung in ihren Muskeln zu lindern, indem sie sich hin und her bewegte und abwechselnd eine Muskelgruppe entspannte, wobei die andere vorübergehend den gesamten Schmerz ertragen musste.
    Nach etwa zwanzig Minuten kehrte er zurück und legte den Scanner auf den Schreibtisch. Er setzte sich in seinen Stuhl und studierte sie über die zerkratzte Schreibfläche hinweg. »Ich muss Ihnen zugestehen, dass Sie irgendwie an ein hochtechnisches Gerät gekommen sind, das ich noch nie gesehen habe, aber das ist auch alles. Ich glaube, das FBI – das echte FBI – könnte sich mächtig für dieses kleine Spielzeug interessieren. Was haben Sie noch?«
    Er war nicht überzeugt, aber er war ganz eindeutig neugierig geworden. Nikita begann zu begreifen, wie er reagierte. Alles, was für ihn ein Rätsel darstellte, fesselte ihn; ein Rätsel ungelöst zu lassen, war ihm genauso unmöglich, wie mit den Armen zu wedeln und loszufliegen. Wider besseres Wissen wollte er um jeden Preis erfahren, was sie noch zu erzählen hatte, und er wollte vor allem ihre restliche Ausrüstung begutachten.
    Sie überlegte kurz, womit sie ihn wohl am meisten beeindrucken konnte. Eigentlich hatte sie gedacht, dass der DNA-Scanner ausreichen würde. »Sehen Sie das kleine rote Röhrchen?«
    Er kramte zwischen ihren Sachen herum und angelte ein schlankes rotes Röhrchen heraus, etwa zehn Zentimeter lang und nicht dicker als ein Stift. »Das da?«
    »Genau. Das ist Reskin. Es heilt Schnitte und Abschürfungen in Sekundenschnelle. Haben Sie ein Messer?«
    Er zog die Brauen hoch. »Wollen Sie, dass ich mich in den Finger schneide?«
    »Nein, so ein Opfer würde ich Ihnen nie abverlangen«, erwiderte sie mit heiligem Ernst. »Ich möchte, dass Sie mich schneiden.«
    Er kommentierte ihren spröden Tonfall mit einem Schnauben und sagte nach kurzem Zögern: »Sie meinen das ernst.«
    »Aber natürlich.«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. »Es ist gegen das Gesetz, dass sich ein Polizist mit einem Messer an einem Gefangenen vergreift, solange besagter Gefangener keine Gewalt gegen den Polizisten oder gegen andere Menschen anwendet. Wenn ich Ihnen auch nur einen Millimeter in die Haut ritzen würde, hätten Sie mich angezeigt, noch ehe ich ein Pflaster auf die Wunde kleben könnte. Aber trotzdem ein netter Versuch.«
    »Also schön, dann schneiden Sie sich selbst. Solange Sie nur irgendwen verletzen.«
    Jetzt lachte er ganz ungehemmt, so als würde er das Gespräch genießen. »Ich werde weder Sie noch irgendwen sonst schneiden. Ende der Diskussion. Versuchen Sie was anderes.«
    »Feigling«, murmelte sie leise. »Geben Sie mir das Messer, dann schneide ich mich selbst. Das dürfte nicht allzu schwierig sein, auch wenn ich in Handschellen bin. Falls irgendwer Fragen stellen sollte, können Sie erzählen, ich hätte irgendwie ein Messer aus meiner Tasche gezogen, und nachdem meine Fingerabdrücke auf dem Messer sein werden, kann Ihnen gar nichts passieren. Beruhigt Sie das?«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie sich schneiden«, beharrte er freundlich. »Geben Sie’s auf.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie so stur sind. Hat irgendwas von dem, was ich Ihnen bis jetzt gezeigt habe, nicht funktioniert? Sie konnten meinen Ausweis nicht zerschneiden, und der DNA-Scanner funktioniert. Warum haben Sie zur Abwechslung nicht etwas Vertrauen?«
    »Weil ich kein Idiot bin?«, schlug er vor.
    »Sie sind ein Idiot, wenn Sie es nicht tun. Ein homogenisierter, engstirniger Idiot.«
    »Homogenisiert?«
    Er klang, als würde er sich amüsieren; seine Augen sprühten

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