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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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er meinen Namen, meine Adresse, bisherige Verhaftungen und Vorstrafen, meine Arbeitsstelle, meine Adresse und meine genetische Abstammung an.«
    »Wie funktioniert er?«
    »Er hat einen empfindlichen Sensor, mit dem er die DNA von den Hautzellen, die wir Menschen unentwegt abstoßen, ablesen und den Fundort anzeigen kann. Da ich direkt vor Ihnen sitze, brauchen Sie sich keine großen Umstände zu machen. Sie brauchen ihn nur an meine Haut oder meine Kleidung zu halten und den grünen Knopf zu drücken, um eine Analyse zu bekommen.«
    »Aber Sie hätten doch schon alles Mögliche in dieses Ding einprogrammieren können, oder?« Er hielt es lächelnd an seine Hand und drückte auf den grünen Knopf.
    Die Lichter tanzten, und die Informationen zogen über das acht mal fünf Zentimeter große Display. Der Scanner beschränkte sich auf eine zwei- statt dreidimensionale Darstellung, weil auf diese Weise das meist im Freien verwendete Gerät weniger anfällig – und weniger teuer – war. Es handelte sich um die gleiche Videotechnologie, die ihm zur Verfügung stand und an der sich seit über zweihundert Jahren kaum etwas geändert hatte. Wenn eine Erfindung funktionierte, so wie zum Beispiel das Rad, dann blieb sie über lange Zeit erhalten, während andere Technologien wieder verloren gingen.
    »›Unbekanntes Subjekt‹«, las er. »›Genetische Struktur kompatibel zu nordeuropäischer Abstammung, namentlich keltischen Stämmen, in geringerem Maß auch dem nordamerikanischen Cherokee-Stamm. Subjekt hat blaue Augen und braunes Haar. Zur Identifikation werden weitere Daten benötigt.‹«
    Er blickte lange und mit verschlossener Miene auf den kleinen Bildschirm. »Wie kann ich das wieder löschen?«
    »Indem Sie etwas anderes scannen oder den Deckel schließen. Die Informationen bleiben gespeichert, bis Sie die orangefarbene Löschtaste gleich neben der grünen drücken.«
    Er löschte seine Daten aus dem Scanner, hielt ihn dann schweigend an ihre Wange und drückte wieder auf die grüne Taste.
    »Stover«, las er. »Nikita Tzuria. Dreißig Jahre, Größe 1,7179 m, momentanes Gewicht unbekannt.« Er hielt inne, betrachtete sie von Kopf bis Fuß und sagte dann: »Ich würde Sie auf achtundfünfzig bis gute sechzig Kilo schätzen, je nachdem, wie muskulös Sie sind.«
    Nikita musste unwillkürlich lächeln, weil sie bei ihrer letzten medizinischen Untersuchung neunundfünfzig Kilo gewogen hatte. Das war schon über ein Jahr her, aber ihre Kleider passten noch, weshalb sie davon ausging, dass sie ihr Gewicht in etwa gehalten hatte.
    Er las weiter. »Subjekt steht seit sechs Jahren im Dienst des United States Department of Justice, Sektor Ermittlungen, Abt. Federal Bureau of Investigation. Subjekt wohnt in Des Moines, Iowa. Genetisches Erbe nach Anteilen: nordeuropäisch, südeuropäisch, chinesisch, nahöstlich, slawisch und mittelamerikanisch-aztekisch.« Er sah ihr ins Gesicht. »Eine ganz hübsche Mischung.«
    »Was soll ich dazu sagen?« Sie zog eine Schulter hoch; mehr brachte sie nicht zustande, solange ihre Hände auf dem Rücken gefesselt waren. »Meine Vorfahren sind ziemlich weit herumgekommen.«
    »Naher Osten.« Sein Blick bohrte sich in ihre Augen. »Wo genau im Nahen Osten?«
    »Israel. Mein zweiter Vorname Tzuria ist hebräisch. Was er bedeutet, weiß ich allerdings nicht.«
    »Ihr erster Vorname ist russisch.«
    »Den habe ich meiner Mutter zu verdanken. Sie heißt Nicolette, und sie fand, dass Nikita gut dazu passen würde. Aber irgendwie passt er, finde ich, weil ich auch slawisches Erbgut in mir habe.«
    »Was ist mit dem chinesischen Anteil?«
    »Das waren meine … ich kann mir beim besten Willen nicht merken, wie viele Uren es waren. Sechs oder sieben.«
    »Uren?«
    »Generationen. Sie wissen schon, mein Ur-ur-ur-ur-und-so-weiter-Großvater. Es hatte was mit der chinesischen Revolution zu tun.«
    »Ich verstehe.«
    Vielleicht verstand er wirklich, vielleicht auch nicht. Jedenfalls starrte er sie an, als hätte sie zwei Köpfe. »Und die Azteken?«
    »Die kann ich auch nicht erklären. Aber da sie an letzter Stelle genannt werden, ist der genetische Einfluss so gering, dass man ihn statistisch vernachlässigen kann.«
    Er kratzte sich am Kinn. »Ich muss gestehen, dass sich das alles sehr interessant anhört, aber wie soll es mich überzeugen, dass auch nur ein Körnchen Wahrheit an dieser wilden Geschichte ist, die Sie mir erzählen?«
    »Wie wäre es, wenn Sie noch mehr DNA-Scans machen; Sie könnten

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