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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte alles dabei.
    Knox hatte alles eingesteckt, was sie Luttrells Leichnam abgenommen hatten, und bückte sich jetzt, um die XT37 aufzuheben. »Das war’s. Jetzt müssen wir es nur noch ungesehen und unerkannt zu meinem Auto schaffen, und dann können wir nur hoffen, dass niemand mein Auto bemerkt und sich das Nummernschild gemerkt hat. Und dass der Leichnam ein paar Jahre unentdeckt bleibt.«
    Das Glück war ihnen treu. Auf dem Highway war relativ viel Verkehr, aber zu dieser Tageszeit waren die Menschen noch bei der Arbeit, und die Sommerferien hatten schon begonnen. Ein einziger Pick-up rollte vorbei, aber den hörten sie so früh, dass sie sich im hohen Gras verstecken konnten, bis er vorbeigefahren war.
    Knox legte die XT37 in den Kofferraum, knallte die Klappe zu, und dann stiegen sie ein.
    »Und jetzt?« Im Stillen fragte sie sich, ob der Tag noch schlimmer werden konnte.
    Er sagte: »Jetzt nehme ich Sie mit nach Hause.«

11
    Knox war so wütend, dass er kaum noch an sich halten konnte, aber Nikita hatte wirklich keine Schuld an dem, was passiert war, und deshalb wäre es unfair gewesen, seinen Zorn an ihr auszulassen. Er war wütend, weil er sich plötzlich gezwungen sah, die Menschen zu belügen, die mit ihm zusammenarbeiteten und die ihm vertrauten: Sheriff Cutler, der so ungefähr der beste Boss war, den Knox sich nur vorstellen konnte. Er war wütend, weil er das Gesetz brechen musste, das er, seit er erwachsen war, stets verteidigt hatte, aber er sah beim besten Willen keine andere Möglichkeit.
    Kein Mensch würde ihm und Nikita glauben, wenn sie die Wahrheit sagten, stattdessen würden sie höchstwahrscheinlich wegen Mordes verhaftet, ganz zu schweigen davon, dass man sie beschuldigen würde, sich als FBI-Agentin ausgegeben zu haben, wobei sie tatsächlich eine Agentin war – nur nicht in der Jetztzeit.
    Er wollte nicht glauben, was er gesehen hatte. Ihm ging ein alter Witz im Kopf herum, in dem ein fremdgehender, auf frischer Tat ertappter Ehemann sagt: »Schätzchen, wem wirst du glauben, mir oder deinen verlogenen Augen?« Knox hätte es beinahe vorgezogen, dass ihn seine Augen getrogen hatten. Aber nur beinahe. Weil er es tatsächlich gesehen hatte und weil ihn die Neugier bei lebendigem Leib zerfraß. Unter seinem Zorn verbarg sich ein übermächtiges Bedürfnis; er konnte es kaum erwarten, Nikita nach Hause zu bringen, wo er sie mit Fragen bombardieren würde.
    Sie waren fast wieder in der Stadt, als er zum ersten Mal zu ihr hinübersah. Seit sie in seinen Wagen gestiegen war, hatte sie keinen einzigen Ton gesagt, weil sie entweder in ihre eigenen Gedanken vertieft war oder ihn allmählich weichkochen wollte – oder beides zugleich. Dass sie diesen Kerl erschossen hatte, setzte ihr schwer zu, dennoch hatte sie keine Sekunde lang die Beherrschung verloren und stattdessen professionell und sachlich reagiert. Wenn sie nicht so aufgewühlt gewesen wäre, hätte er ihr schon längst all die Fragen gestellt, die ihm auf der Zunge brannten, aber er glaubte, dass sie noch etwas Erholung brauchte.
    Sie war in ernster Gefahr, denn es hatte schon zum zweiten Mal an diesem Tag jemand versucht, sie zu ermorden. Er war genau wie sie der Ansicht, dass der Schütze von heute Morgen höchstwahrscheinlich jemand aus seiner Zeit war, also aus dem Hier und Jetzt – aber wer hatte wissen können, dass sie ankommen und wo sie danach auftauchen würde? Die wahrscheinlichste Erklärung lautete, dass es ein blindlings abgefeuerter Schuss gewesen war, dass irgendein Irrer mit einem Gewehr auf eine wildfremde Frau geschossen hatte – was wiederum nicht besonders wahrscheinlich klang. In Pekesville gab es nicht so viele Verrückte, und praktisch alle waren entweder der Polizei oder dem Sheriff’s Department bekannt. So ziemlich die einzigen Gewalttaten, die nicht mit Alkohol oder Drogen zusammenhingen, waren häusliche Gewaltdelikte, und all dies traf hier nicht zu.
    Der unbekannte Reisende, der durch die Zeit gekommen war, um Taylor Allen zu töten, hatte demzufolge aus einem unerfindlichen Grund einen hiesigen Helfer angeheuert. Super. Genau das, was er jetzt brauchte.
    »Müssen Sie noch was aus Ihrem Hotelzimmer holen?«, fragte er.
    Sie zuckte kurz zusammen, als sie seine Stimme hörte. »Was? Äh – Verzeihung. Ich war gerade mit den Gedanken woanders. Was haben Sie gesagt?«
    »Haben Sie noch etwas im Motel?«
    »Einen kleinen Koffer. Sollen wir vorbeifahren und ihn holen?«
    »Nein, ich möchte nicht, dass

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