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Mitternachtspicknick

Mitternachtspicknick

Titel: Mitternachtspicknick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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Angie, die bereits wussten, dass man auf der Eulenburg zu dritt in einem Zimmer wohnte, hatten so etwas schon befürchtet.
    »Wenigstens bleiben wir beide zusammen«, sagte Diane leise. »Aber es ist schon ein Pech!«
    Das Zimmer war sehr schön. Aus dem Fenster konnten sie, über den Deich hinweg, das Meer sehen.
    »Ihr könnt nachher auspacken«, sagte Frau Andresen. »Kommt jetzt erst hinunter in den Speisesaal. Es gibt gleich Abendessen.«
    »Darf ich oben bleiben?« fragte Kathrin. »Ich bin sehr müde und habe keinen Hunger.«
    »Keinen Hunger? Nach der langen Fahrt?« Frau Andresen war überrascht. »Nun gut. Du kannst die anderen ja morgen kennenlernen.«
    Als Angie und Diane den Speisesaal betraten, blickten die anderen auf. Insgesamt waren es etwa fünfzig Jungen und Mädchen, die auf der Eulenburg Ferien machten.
    »Das sind Angie und Diane Heller«, stellte Frau Andresen vor. »Sie sind eben angekommen. Angie, Diane, ihr setzt euch dorthin neben Tina.«
    Tina war ein lustig aussehendes Mädchen mit vielen Sommersprossen.
    »Hallo!«, begrüßte sie die Schwestern lachend. »Noch zwei mehr. Wir dürften vollbesetzt sein!«
    Angie sah sich auf dem Tisch um. »Gibt es hier immer ein so köstliches Abendessen?«, fragte sie überwältigt.
    Tina nickte. »Das Essen hier ist super!«
    In der Tat, es fehlte nichts. Es gab große Schüsseln mit Quark, Platten mit Obst, kräftiges dunkles Brot, große Stücke von gelbem, sahnigem Käse, duftende Bratwürstchen und zum Nachtisch einen Schokoladenpudding mit Mandeln. Angie und Diane machten sich hastig darüber her. Unterdessen stellte ihnen Tina einige wichtige Leute im Raum vor. »Dort drüben, das ist Simone, die Reitlehrerin. Sie ist sehr streng, und alle bewundern sie.«
    Simone unterhielt sich gerade mit Frau Andresen. Sie trug ein schwarzes, enges Wollkleid, über dem ihre Haare golden glänzten. Ihren leicht gebräunten Teint betonte sie durch einen blassrosafarbenen Lippenstift. An ihren Handgelenken klimperte eine ganze Anzahl schmaler Silberreifen.
    »Drei Plätze weiter sitzt Frau Jung«, fuhr Tina fort, »die Magere mit den kurzen grauen Haaren und der spitzen Nase. Sie kann genauso streng sein wie sie aussieht, ist oft furchtbar spöttisch und manchmal sehr kurz angebunden. Mit ihr muss man sich gut stellen. Es heißt übrigens, sie sei sehr einsam, es kommt nie Post für sie oder ein Anruf.«
    »Wer ist der Mann dort drüben?«, erkundigte sich Diane. »Der große schmale mit den dunklen Haaren?«
    »Das ist Herr Andresen. Ihm gehört das alles hier. Die Eulenburg war früher ein Bauernhof, den schon seine Urgroßeltern bewirtschafteten. Er hat ihn dann vor etwa zehn Jahren geerbt und dann die Idee mit Feriengästen und Pferden gehabt. Im Wesentlichen kümmert er sich um die Verwaltung. Er ist immer sehr höflich, aber auch sehr zurückhaltend, und alle fürchten sich ein bisschen vor ihm.«
    Ein rothaariger kleiner Junge, dessen Gesicht übersät war mit Sommersprossen, sauste in den Saal und warf sich auf den letzten freien Stuhl neben Tina.
    »Entschuldigung«, sagte er atemlos. »Ich habe gar nicht mitgekriegt, dass es jetzt Abendessen gibt! Das sieht aber gut aus! Übrigens, ich heiße Benjamin, aber alle nennen mich nur Benny. Ich komme aus Berlin. Wie heißt ihr?«
    Die Mädchen nannten ihre Namen.
    Diane fragte: »Kannst du gut reiten, Benny?« Sie hoffte die ganze Zeit schon, jemanden zu finden, der sich auch etwas unsicher fühlte.
    Benny grinste: »Ich fürchte, ich habe einen ziemlich schlechten Stil und falle auch reichlich oft runter. Deshalb bin ich hier. Vielleicht lerne ich es endlich richtig.«
    Unmerklich atmete Diane auf.
    Nach dem Essen begleitete Tina die Schwestern hinauf in ihr Zimmer. Kathrin hängte soeben den letzten Pullover in den Schrank.
    Angie schnappte nach Luft. »Wie reizend, dass du uns auch noch ein bisschen Platz gelassen hast«, sagte sie. »Kannst du uns mal verraten, wohin wir unsere Sachen hängen sollen?«
    »Ich besitze viel mehr als ihr«, erklärte Kathrin. »Deshalb brauche ich auch mehr Platz.«
    »Jedem steht ein Drittel des Schrankes zu«, sagte Tina. »Du kannst dir nicht einfach mehr nehmen.«
    Kathrin starrte die drei an. »Ihr seid richtige Spießer. Ich möchte wirklich wissen, was sich mein Vater gedacht hat, als er mich hierher schickte. Nun, ich werde Frau Andresen morgen fragen, ob ich ein Zimmer für mich allein haben kann.«
    »Da wirst du nicht weit kommen«, meinte Tina. »Frau Andresen

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