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Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Namen gerecht zu werden.“
    „Ich verstehe, Redemption heißt Erlösung. Na gut, du bist erlöst, und ich bin überglücklich, das zu hören. Und jetzt verschwinde.“
    „Was muss ich tun, Jilly? Durch Feuer gehen?“
    „Was willst du? Wenn es Rachel-Anns Telefonnummer ist, bin ich sicher, dass Dean sie dir gerne gibt.“
    „Ich habe sie regelmäßig getroffen, ich mag ihren Mann.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Du warst in Los Angeles? Kann ja nicht anders sein; ich weiß, dass Rachel-Ann die Stadt seit damals nicht verlassen hat.“
    „Ja.“
    Ihre eiserne Selbstbeherrschung begann zu bröckeln, sie wollte nur, dass er endlich verschwand. Es hatte Monate gedauert, bis sie nicht mehr bei dem Gedanken an ihn in Tränen ausbrach, weiter Monate, bis sie endlich das Gefühl hatte, wieder zu leben. Und jetzt brach er in ihre Wohnung ein und hielt ihr vor Augen, dass sie sich nur etwas vorgemacht hatte.
    „Was willst du von mir?“ fragte sie nochmal. „Ich habe eine Verabredung und keine Zeit für Smalltalk.“
    „Du kannst noch immer nicht gut lügen. Du hast keine Verabredung.“
    „Glaubst du, niemand würde mit mir ausgehen wollen?“
    „Nein. Ich glaube, dass du mit niemandem außer mit mir ausgehen willst. Schmeiß nicht wieder eine Lampe nach mir“, fügte er hastig hinzu, als sie sich suchend im Raum umblickte.
    „Wenn schon, es ist meine Lampe. Ich kann werfen, was ich will. Ich frage dich ein letztes Mal: Was willst du von mir?“
    „Ich habe ein Haus im French Quarter gekauft. Es ist eine Bruchbude, aber eine historische. Früher wurden dort rauschende Bälle gegeben. In New Orleans interessieren sich die Leute für die Vergangenheit.“
    „Und?“
    „Ich habe einen miesen Job mit wenig Gehalt angenommen. Ich bin Rechtsanwalt und verteidige überwiegend irgendwelche Verlierer.“
    „Warum?“
    „Weil irgendjemand es tun muss. Jemand muss sich um die Leute kümmern, die es nicht selbst können.“
    „Co-abhängig“, sagte sie.
    „Du musst es ja wissen“, gab er zurück. „Mein Haus hat einen riesigen Garten, es gibt also genug Platz für Roofus.“
    „Ich verstehe“, sagte Jilly langsam. „Du bist nach all den Monaten, in denen du dich nicht gemeldet hast, zurückgekommen, hast mein Schloss aufgebrochen, und das alles nur, um mir meinen Hund wegzunehmen?“
    Einen Moment lang glaubte er tatsächlich, dass sie es ernst meinte. „Jilly!“ explodierte er, hielt dann aber inne. „Du willst es mir einfach nicht leicht machen, oder?“
    „Dich durchs Feuer gehen zu sehen, könnte ich mir ganz hübsch vorstellen“, sagte sie.
    „Ich bin abgehauen, weil ich herausfinden wollte, ob noch ein Rest Anstand in mir zurückgeblieben ist. Alles andere hättest du nicht verdient.“
    „Und jetzt verdiene ich dich? Was für ein Glück ich doch habe“, rief sie grinsend.
    Sein breites Lächeln gab ihr den Rest.
    „Nun, ich glaube, du wirst niemals schlimm genug sein, um mich wirklich zu verdienen. Aber du hast doch ein gewisses Talent darin gezeigt, boshaft und egoistisch zu sein, und ich finde, es ist meine Pflicht, diese Seite an dir zu bestärken.“
    „Glaubst du!“
    „Himmel, vielleicht willst du ja nicht kommen, aber tu es doch für mich. Rette mich vor meinen Dämonen, du kannst das doch so gut, Jilly. Du bist doch so erfahren darin, dich um andere zu kümmern.“
    „Idiot“, murrte sie.
    „Du könntest allerdings auch deshalb kommen, weil wir den besten Sex unseres Lebens hatten.“
    „Das reicht nicht.“
    „Dann komm mit mir, weil ich dich liebe.“
    Und dann sagte sie einfach: „Ich liebe dich auch.“
    „Ich weiß.“
    Roofus bellte, als sie die Lampe nach Coltrane warf. Dieser Mann würde noch lange nach der Erlösung suchen müssen, aber sie würde sicherstellen, dass er sie eines Tages fand. Und zwar mit ihr gemeinsam in einem alten Haus in New Orleans. Vielleicht würde ja sogar ein wenig Erlösung für sie übrig bleiben! Selbst so starke Menschen wie sie brauchten ja manchmal Hilfe.
    „Wirst du mich heiraten?“ fragte sie.
    Sein aufreizendes Lächeln ließ ihr schwindelig werden. „Nur wenn du aufhörst, mit Lampen nach mir zu schmeißen.“
    „Ich will Kinder.“
    „Wenn du aufhörst, mit Lampen zu schmeißen.“
    „Ich will dich.“
    „Nun, das kannst du haben. Wann immer du willst.“
    Und sie wollte.
    – ENDE –

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