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Mitternachtsschatten

Mitternachtsschatten

Titel: Mitternachtsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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schließlich. „Du nicht. Du könntest gehen.“
    „Wohin könnte ich gehen?“
    „Zum Licht. Wenn du wolltest, würde es zu dir kommen. Es war nicht dein Fehler. Du warst nur ein Opfer, und du könntest gehen, wenn du wolltest. In den Himmel, ins Paradies, was auch immer auf dich wartet. Du würdest einfach ohne mich gehen müssen.“
    „Dann will ich nicht gehen“, sagte er nur.
    Doch da sie nun einmal begonnen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören. „Aber ich habe dich angelogen, Ted. Ich habe dir nie erzählt, was wirklich passiert ist, und du konntest dich nicht erinnern. Du dachtest, wir beide hätten uns selbst umgebracht und dass wir als Strafe dafür auf der Erde festgehalten werden. Aber so war es nicht.“
    „Ich weiß.“
    „Es war nämlich so, dass … du weißt es?“ Sie starrte ihn überrascht an.
    „Egal, wie sehr du auch versucht hast, mich jedes Mal abzulenken, wenn die Leute über uns gesprochen haben, so habe ich mir die ganze Geschichte über die Jahre hinweg doch zusammenreimen können, Liebling. Du hast erst mich und dann dich selbst getötet. Ich weiß zwar nicht, warum du das getan hast, aber ich bin sicher, du hattest einen guten Grund.“
    „Nein,“ rief sie.
    „Du hattest keinen guten Grund?“ Er lächelte sie schief an. „Du hast es nur aus einer Laune heraus getan?“
    „Wie kannst du nur Witze darüber machen?“ fragte sie, in Tränen aufgelöst. „Wir sprechen von Mord, von Tod.“
    „Das ist so lange her, Süße. Aber wenn es dir hilft, mir alles zu beichten, dann tu das. Ich liebe dich – ganz egal, was du getan hast.“
    „Ich habe dich nicht getötet.“
    Jetzt war er überrascht. „Hast du nicht? Wer war es dann?“
    „Es war eine sehr warme Nacht, und du hast tief geschlafen“, begann sie. „Ich bin nach draußen gegangen, um zu schwimmen. In diesem verdammten Pool.“
    „Stimmt, du bist immer gerne bei Nacht geschwommen“, sagte er zärtlich. „Hast du einen Badeanzug getragen?“
    Sie schlug ihm leicht auf die Brust. „Natürlich nicht. Aber ich hatte einen Bademantel dabei. Ich ging zurück zum Haus und stellte plötzlich fest, dass der Bademantel feucht war. Zuerst dachte ich, ich hätte ihn aus Versehen ins Wasser getaucht, aber es war kein Wasser, es war Blut. Dein Blut. Es war auf der Terrasse, auf der Treppe und in unserem Schlafzimmer.“
    Ted war ernst geworden. „Mein armer Engel“, murmelte er. „Wie schrecklich muss das gewesen sein.“
    „Wie schrecklich muss es für dich gewesen sein. Du warst tot! Ich rannte das letzte Stück und fand dich im Bett. Dein Hinterkopf war …“ Sie brach ab.
    „Mein Hinterkopf ist im Augenblick ganz in Ordnung, Süße, nimm dir das nicht so zu Herzen. Was ist dann passiert?“
    „Ich rannte ans Fenster. Wir hatten den Dienstboten freigegeben, niemand war im Haus. Ich blickte nach draußen und sah sie zu ihrem Wagen rennen, über und über mit Blut beschmiert.“
    „Lass mich raten“, sagte er. „Adele. Meine Exfrau.“
    „Sie betrachtete sich nicht als Ex.“
    „Nein. Und niemand hat sie je verdächtigt. Sie dachten, du hast es getan. Was geschah dann, mein Herz? Hat sie dich gesehen, ist sie zurückgekommen?“
    „Nein, sie fuhr weg. Sie hatte die Pistole auf dem Bett liegen lassen. Ich glaube, sie kannte mich besser, als ich mich selbst. Ich nahm die Pistole, kroch zu dir ins Bett und …“
    „Oh, Liebes!“ flüsterte er.
    „Und deshalb hast du die Wahl zu gehen. Du hast nichts Sündiges getan, aber ich. Ich habe fünfzig Jahr mit dir hier gehabt, Geliebter, das ist mehr, als ich verdiene. Du brauchst nur …“
    „Ich brauche gar nichts, nur dich“, sagte er ruhig. „Aber warum glaubst du, dass wir nicht zusammen gehen können?“
    „Weil ich mich selbst getötet habe.“
    „Dein Gott scheint weitaus weniger versöhnlich zu sein als meiner. Bist du bereit, diesen Ort zu verlassen?“ Sie starrte ihn ungläubig an. „Das kann ich nicht.“
    „Du kannst es. Gib mir deine Hand, Liebling.“
    Er streckte ihr den Arm entgegen, und ohne nachzudenken legte sie ihre kleine, perfekt manikürte Hand in seine. Seine Finger umschlossen sie fest, und einen Augenblick später waren sie in grelles weißes Licht getaucht.
    „Ted“, wisperte sie ängstlich.
    Er nahm sie fest in die Arme, und das Licht erfüllte sie und trug sie nach oben.
    „Die Ewigkeit, Liebes“, flüsterte er. „Alles wird gut.“
    Rachel-Ann fuhr blindlings durch die belebten Straßen. Sie hatten versucht, sie

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