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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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schlimm es dir ergangen ist. Hör mir zu, Kit. Du darfst das nicht in dir einschließen. Du musst dich jemandem anvertrauen.«
    Kit überlegte fieberhaft, was sie sagen könnte, vor allem nach dem, was Sophronia von sich selbst enthüllt hatte. Aber wie sollte sie über irgendetwas reden, was sie selbst nicht verstand?
    »Egal wie furchtbar es für dich war«, fuhr Sophronia fort, »mir kannst du alles erzählen. Ich versteh dich, Schätzchen. Los, zier dich nicht so.«
    »Nein, du verstehst nichts.«
    »Doch. Ich weiß, was da abgeht. Ich weiß …«
    »Weißt du nicht.« Kit wirbelte zu ihr herum. »Es war nicht furchtbar wie bei dir«, sagte sie weich. »Es war weder schlimm noch hässlich oder sonstwie unangenehm.«
    »Heißt das, er hat nicht …«
    Kit schluckte betreten, dann nickte sie. »Doch, er hat.«
    Sophronia wurde aschfahl im Gesicht. »Vielleicht… vielleicht hätte ich besser nicht …« Ihr fehlten die Worte. »Wenn du mich suchst, ich bin in der Küche. Patsy fühlte sich gestern nicht gut.« Ein leises Rascheln, und sie verließ mit wehenden Röcken den Raum.
    Kit starrte ihr zerknirscht hinterher. Sie machte sich heftige Vorwürfe. Schließlich zwang sie sich, ihre Toilette zu beenden. Sie griff in den Kleiderschrank und zog das Erstbeste heraus, ein karamellfarben gestreiftes Batistkleid. Nachdem sie ihren silbernen Haarkamm eingebüßt hatte, band sie ihre Locken mit einem spinatgrünen Band zusammen, das absolut nicht mit ihrem Kleid harmonierte. Aber das kümmerte sie nicht weiter.
    Kaum hatte sie die Halle betreten, ging die Eingangstür auf und Cain kam mit Miss Dolly ins Haus. Unversehens fand Kit sich in einer pfefferminzduftenden Umarmung wieder.
    »Oh, mein süßer, süßer Schatz! Das ist heute wahrhaftig der glücklichste Tag in meinem Leben. Dass Sie und der Major zusammengefunden haben, hätte ich freilich nie für möglich gehalten.«
    Zum ersten Mal nannte Miss Dolly Baron bewusst »Major«. Um nicht zu Cain blicken zu müssen, fixierte Kit die ältere Dame mit einem gequälten Lächeln.
    »Ich hab schon mit dem Major geschimpft, weil er mich darüber im Dunkeln gelassen hatte, und müsste auch Ihnen die Ohren langziehen, Kindchen, aber dafür bin ich einfach zu glücklich.« Theatralisch warf Miss Dolly die Hände vor ihr gerüschtes Mieder. »Schauen Sie nur, Major, wie bezaubernd sie aussieht mit ihrem hübschen Kleid und der Schleife im Haar! Obwohl die Farbe nicht so glücklich ist, Katharine Louise. Wie wäre es mit dem netten pinkfarbenen Satinkleid? Ich meine, falls es nicht zu sehr zerknittert ist. Jetzt muss ich aber zu Patsy in die Küche, um die Hochzeitstorte mit ihr abzusprechen.« Nach einem flüchtigen Kuss auf Kits Wange strebte sie in die Küche. Als das Geklapper ihrer Absätze auf den Holzdielen verhallte, blieb Kit nichts anderes übrig, als ihren Ehemann anzusehen.
    Er hätte genauso gut ein Fremder sein können. Sein Gesicht war ausdruckslos, sein Blick abwesend. Als hätte sie sich die nächtliche Leidenschaftlichkeit nur eingebildet.
    Nicht die Spur von Zärtlichkeit oder Zuneigung. Unwillkürlich fröstelte Kit. Hatte sie etwas anderes erwartet? Eigene Dummheit, wenn sie sich mehr von ihrer gemeinsamen Liebesnacht versprochen hatte.
    »Wieso nennt Miss Dolly dich ›Major‹?«, fragte sie, um überhaupt irgendetwas zu sagen. »Was hast du ihr erzählt?«
    Er warf seinen Hut auf den Tisch in der Eingangshalle. »Dass der Reverend uns heimlich getraut hat. Und dass sie endlich aufhören soll, mich für General Lee zu halten. Weil sie nämlich sonst der Tatsache ins Auge sehen muss, dass du mit einem Bigamisten zusammenlebst. Der General ist immerhin seit vielen Jahren verheiratet.«
    »Wie hat sie es aufgenommen?«
    »Sie hat es akzeptiert, insbesondere nachdem ich sie darauf hingewiesen hatte, dass ich mich wegen meines eigenen militärischen Rangs nicht zu schämen brauche.«
    »Dein militärischer Rang? Wie konntest du die Ärmste so erschrecken?«, fragte sie hellauf schockiert. »Wenn du sie kompromittiert hast . . .«
    »Nicht die Spur. Sie war sogar angenehm überrascht, dass ich unter General Beauregard gekämpft habe.«
    »Beauregard kämpfte für die Konföderation.«
    »Man muss auch Kompromisse machen können, Kit. Irgendwann begreifst du das auch noch.« Er lief zur Treppe und blieb abrupt stehen. »Ich fahre in einer Stunde nach Charleston. Magnus ist hier, falls du irgendwas brauchst.«
    »Nach Charleston? Heute noch?«
    Er musterte sie

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