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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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das Schienbein zu treten. Vorsichtshalber trat er einen Schritt zurück.
    „Was willst du tun, mich festbinden?“
    Kendrick drückte sie an die Fensterbank.
    „Fordere mich nicht heraus, Morven.“
    Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schluckte ihre Antwort hinunter.
    Steinzeitmensch
.
    „Dàn passt während meiner Abwesenheit auf dich auf.“ Er wollte ihr einen Kuss auf die Wange geben, doch sie drehte den Kopf zur Seite, dickköpfig wie ein schottischer Esel. Die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, hielten ihn davon ab, einfach zu gehen.
    „Tha gaol agam ort, Morven.”
    Sie blinzelte ihn an. Roven fand ihre Reaktion anscheinend nicht angemessen und schubste sie unsanft mit seiner Nüster, sodass sie gegen Kendrick flog.
    „Du liebst mich?“
    „Sagte ich gerade.“
    „Ich warte, bis du zurückkommst, ehe ich deine Worte erwidere.“ Sie sah zu ihm auf, diesmal drehte sie nicht den Kopf, als seine Lippen sich auf ihre senkten.
    „Pass gut auf sie auf.“ Er schlug Dàn auf die Schulter, bevor er sich auf das Portal stellte, das ihn direkt in die Halle des Vampirdämons führte. Lior und Mephistopheles warteten auf ihn und ihre grimmigen Haltungen reflektierten seinen eigenen Zustand. Nach einer kurzen Begrüßung klärte Lior sie darüber auf, was er herausgefunden hatte.
    „Niora war ganz oben in den Rängen der Angelus, die Hüterin des Seehauses, eine der wenigen Angelus mit rotem Haar. Daher konnte ich sie so schnell lokalisieren. Sie ist vor zwei Jahren von allen Ämtern enthoben worden, da sie sich mit Baodan verwarf.“
    Kendrick wunderte sich, dass sie noch lebte.
    „Sie ist seine Halbschwester. Wenn er gewagt hätte, sie zu töten, hätte seine Mutter ihn verbannt. So begnügte er sich damit, sie ins Exil zu schicken. Sie lebt auf einer Insel in den See-Ebenen.“
    „Weißt du, wieso sie sich mit ihrer Familie verworfen hat?“
    Lior lachte trocken.
    „Sie verliebte sich in einen Menschen und versuchte, ihn vor dem Tod zu bewahren. Die Tuatha Dé Danann stellen den Angelus ein bestimmtes Kontingent an Opfern zur Verfügung, sodass sie den Blutdurst stillen und sich nicht auffällig auf der Erde an der Menschheit vergreifen. Niora wollte ihn retten. Und wie ich hörte, prangerte sie schon vorher die Grausamkeit ihrer Rasse an.“
    „Sie hat behauptet, Morven wäre der Schlüssel, um die Angelus aus der Dunkelheit zu ziehen.“ Kendrick konnte kaum glauben, dass es der Wahrheit entsprach. Dennoch, seine Gefährtin überraschte ihn immer wieder.
    „Nosferat kontaktierte den Rat heute Morgen. Sie verweigern uns ihre Hilfe und wollen zuerst Beweise.“ Lior merkte man den Zorn deutlich an.
    Was anderes hätte Kendrick verwundert. Vom Rat brauchten sie sich keine Unterstützung zu erhoffen. Früher hatten die Tuatha Dé Danann eine agierende, neutrale Instanz dargestellt. Diese Zeiten waren lange vorbei.
    Mephistopheles Blick lag schwer auf ihm, jetzt war er ganz der grausame Vampirdämon, bereit, alles zu tun, um seiner Tochter zu helfen.
    „Hat April Wind sich meiner Tochter noch einmal bemächtigt?“
    „Im Moment hält sie sich zurück, aber Morvens Unruhe steigt. Das Urchaid breitet sich in ihr aus. Ich spüre es.“ Kendrick schluckte. „Ein grauenvolles Gefühl, gleich einem lebenden Tod.“
    „Lasst uns auf die andere Seite reisen.“ Der Dämon sprang auf die Füße, die langen Messer, die in den Innenseiten seiner Jacke steckten, blitzten kurz auf. Im Bund seiner Jeans befand sich eine 45er.
    „Saphirkugeln“, kommentierte er Kendricks Beobachtungen. Diese Munition tötete fast alles.
    Lior und er waren ebenso schwer bewaffnet. Bevor sie Niora suchten, unternahmen sie noch eine Rettungsmission. Falls sie klappte wie geplant, konnten sie den nächsten Schritt unternehmen.
    Das schwarze Portal brachte sie direkt auf die andere Seite. Sie entschieden sich gegen ein Gefolge und wollten möglichst unauffällig reisen.
    Sie entfernten sich sofort von dem Nebenportal, welches in einer abgelegenen Gegend lag, auch wenn sie gern einen Augenblick verweilt hätten, um sich an das geänderte Licht und den veränderten Sauerstoffgehalt zu gewöhnen.
    Ihr Kontaktdämon, von Babylonus persönlich beauftragt, trat aus den Schatten hervor.
    „Ich bin Artair.“ Seine Haut war von einem dunklen Blau, das ihn nahezu schwarz wirken ließ. Sein kahler Schädel unterstrich die klare Struktur seines Gesichtes. In den Händen hielt er jeweils zwei Zügel. Vier Ainmhidh, Rappen von unwirklicher

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