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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Schönheit mit eisblauen Augen begleiteten ihn. Sie schnaubten sanft zur Begrüßung.
    „Wir müssen uns beeilen, bevor wir Aufmerksamkeit erregen. Die Dunkelheit bricht gleich ein, dann sollten wir unterwegs sein.“ Er besaß die faszinierende Stimme eines Dämons, ausgewogen im Klang.
    Auf der anderen Seite war die Dunkelheit fast vollkommen. Es gab keine Highways, Industrieanlagen oder hellerleuchtete Städte. Die Beleuchtung war auf Kerzen und Leuchtperlen begrenzt, Elektrizität funktionierte nicht.
    An diesem Ort sah es aus wie vor Tausenden von Jahren auf der Erde.
    Artair teilte ihnen die Namen der Ainmhidh mit. Kendricks Pferd hieß Rasar. Das Pferd, auf das Lior stieg, schnappte nach dem blonden Lugus. Er konnte gerade noch den Zähnen ausweichen, hatte Mühe, in den Sattel zu gelangen, denn das Ainmhidh tänzelte. Danach versuchte er halbherzig, ihn abzuwerfen.
    „Anscheinend hegen sie einen Groll gegen dich, Söldner“, sagte Mephistopheles mit Amüsement in der Stimme.
    Lior schnaubte. „Nachtragende Biester.“ Seine Worte hatten zur Folge, dass er fast auf dem Boden landete.
    „Wir müssen nach Caledonien Forrest“, sagte Artair. Die Pferde setzten sich in einem kräfteschonenden und für den Reiter bequemen Tölt in Bewegung. Man munkelte, dass in den Adern der kleinen Islandpferde Ainmhidhblut floss, sie daher einige der wenigen Pferde auf der Erde waren, die die Gangart Tölt beherrschten. Pinien, Birken und Weiden ragten hoch hinaus. Die Bäume wuchsen höher und wilder, verglichen mit der Erde. Schwärme von Scottish Crossbills flogen durch die Baumwipfel. Die bunten Papageien fand man auch in Schottland. Sie waren direkte Abkömmlinge von dieser Seite.
    Kendrick sah die Anspannung in seinen Begleitern, er verstand sie. Überall konnte Böses lauern und versuchen, sie anzugreifen.
    Es würde sie aufhalten. Kendrick spürte den Druck der Zeit. April plante, bald zuzuschlagen, und er wollte auf jeden Fall bei Morven sein, wenn es soweit war.
    Der dichte Wald bedeckte sanfte Hügel und die Pferde wirbelten Piniennadeln auf. Kendrick ritt hinter Mephistopheles. Lior bildete das Schlusslicht. Ab und zu hörte er ihn leise fluchen, als er mit dem unwilligen Ainmhidh kämpfte. Ein Blick verriet ihm, dass das Tier haarscharf an den Bäumen vorbeilief. Lior musste seine Knie mehrmals in Sicherheit bringen.
    Caledonien Forrest war der Schauplatz einer großen Schlacht und trug seinen Namen zu Recht, denn es war ein hartes, undurchdringliches Gebiet. An diesem Ort hatte er den Gefährten von Chara getötet.
    Die Dunkelheit fiel über das Land, sie kam plötzlich, gleich einem schwarzen Vorhang. Auf dieser Seite gab es keine Sterne. Die Ainmhidh sahen im Dunklen, ihre Augen glänzten hell und Leuchtperlen bestückten die Trensen, die den Reitern den Weg mit ihrem sanften Schimmern zeigten. Hoffentlich rückten sie heute der Bedrohung näher. Kendrick juckte es in den Fingern, April seine ganze Wut spüren zu lassen.
    Nicht nur er brauchte dringend Luft zum Durchatmen, er sollte mit Morven in Urlaub fahren. So könnten sie ihre komplizierte Beziehung in die richtigen Bahnen leiten. Morven war niedlich, wenn sie wütend war und sie war ständig niedlich. Er musste an seinen Umgangsformen feilen. Ihre zornigen Worte mit seinen Lippen zu ersticken war zwar anregend, jedoch keine dauerhafte Lösung.
    Sie begegnete seinem Urzeitgehabe, wie sie es nannte, mit viel Geduld. Sie verstand, dass er sich erst an sie als Partnerin gewöhnen musste, teilte ihm aber mit, dass ihre Nachsicht nicht ewig anhielt. Sie sagte die Worte mit einem sinnlichen Lächeln auf dem Gesicht, das ihm einen Schauder entlockte.
    Sie trat aus den Schatten hervor, gekleidet in enges Leder.
    „Söldner, Mephistopheles.“ Bethana legte ihre Hand auf das Knie des Dämons. Sie senkte den Kopf. „Ich stehe tief in eurer Schuld. Ich tue alles für euch, egal was ihr verlangt.“ Ihre Hand wanderte an Mephistopheles Schenkel nach oben. Ganz gelang es ihr nicht, ihre Natur zu unterdrücken.
    Der Vampirdämon schnaubte im Einklang mit dem Ainmhidh und zog Bethana mit einem Ruck hinter sich.
    Die Meduris würde auf einem seiner Altäre landen, aber wer von beiden in Fesseln liegen würde, wer wusste das schon.
    Kendricks Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und er konnte seine Umgebung schemenhaft erkennen. Alles, was lebte, sah er als sanftes Schimmern. Die Dämonen sahen im Dunkeln genauso gut wie im Hellen. Bethana fluchte in diesem

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